Les Snead: Wie der General Manager die Rams zum Problemfall machte
Les Snead: Wie der General Manager die Rams zum Problemfall machte
Fehlinvestitionen, Entlassungen, Trades, kaum Verhandlungsspielraum für Verträge und keine Erstrunden-Picks: Die Los Angeles Rams stehen durch die All-In-Strategie von Les Snead kurz vor dem Abgrund. Mit seiner aggressiven Taktik führte der General Manager das Team zwar in den Super Bowl (Niederlage gegen die New England Patriots). Doch jetzt holen seine Fehler das Team ein. ran.de gibt einen Überblick.
Kaum Cap-Space
Vor zwei Spielzeiten zählten Running Back Todd Gurley und Wide Receiver Brandin Cooks zur Elite auf ihren Positionen. Cooks wurde 2018 mit einem Fünfjahres-Vertrag ausgestattet, der ihm bis zu 81 Millionen Dollar einbringen kann. Gurley unterschrieb für vier Jahre und 60 Millionen Dollar. Zwei Spielzeiten später gehören beide nicht mehr zum Kader. Verletzungen überschatteten die vergangene Saison der beiden Offensiv-Akteure. Gurley wurde entlassen, Cooks zu den Houston Texans getradet. Zusammen hinterlassen sie knapp 38 Millionen Dollar an Cap-Hit, den die Rams händeringend für andere Baustellen benötigen würden. Knapp 23 Prozent des gesamten Cap-Spaces für die kommende Saison (fast 200 Millionen Dollar) wird in Spieler investiert, die 2020 nicht für die Rams auflaufen werden.
Monster-Vertrag für Quarterback
Doch damit nicht genug der Geldprobleme: Quarterback Jared Goff und sein Mega-Deal nehmen weitere 36 Millionen Dollar (der höchste Wert aller NFL-Spieler) und damit 18 Prozent des Cap-Spaces ein. Für einen Signal Caller, der sich letzte Saison nicht als Elite-Quarterback etablieren konnte, deutlich zu viel. Das Trio Gurley, Cooks und Goff nehmen zusammen 41 Prozent des Cap-Spaces ein. Natürlich entstehen dadurch zahlreiche Lücken und Probleme auf anderen Positionen ...
Star-Stützen verloren
Neben Cooks und Gurley trennten sich die Rams in dieser Offseason von Linebacker Cory Littleton, den Pass-Rushern Clay Matthews und Dante Fowler sowie Kicker Greg Zuerlein. Die vier Akteure zählten zum festen Bestandteil des Team von Head Coach Sean McVay, doch konnten wegen des fehlenden Cap-Rooms nicht gehalten werden.
Löcher auf vielen Positionen
Das sorgt für mächtig Lücken im Team der Rams. In der Offensive Line fehlt es an Qualität, besonders auf der Guard- und Center-Position. In der Defensive fehlen mit einem Inside- und Outside-Linebacker die Pass-Rusher. Die Secondary könnte zudem einen weiteren Cornerback benötigen.
Kein Draft-Kapital
Für viele Teams bietet der NFL-Draft (in der Nacht vom 23. auf den 24. April, ab 1:45 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) eine Möglichkeit, diese Lücken mit starken Youngstern zu füllen. Doch Tauschgeschäfte, wie zum Beispiel der Jalen-Ramsey-Trade kosteten das Team aus Los Angeles zahlreiche Draft-Picks. Aktuell verfügt Les Snead weder 2020 noch 2021 über einen Erstrunden-Pick. Das dürfte es sich schwierig gestalten, Spieler zu finden, die sofort die Lücken füllen können.
Mega-Vertrag für Ramsey?
Zudem wird Les Snead in dieser Offseason voraussichtlich mit Cornerback Jalen Ramsey alle Hände voll zu tun haben. Der 25-Jährige forderte bereits vergangene Saison einen Vertragsverlängerung, als er noch das Trikot der Jacksonville Jaguars trug. Ramsey dürfte einen Vertrag fordern, der ihn zum bestbezahlten Cornerback der Liga katapultiert. Und Geld haben die Rams bekanntlich nicht. Doch wer vergangene Saison zwei Erstrunden-Picks und einen Viertrunden-Pick für einen Spieler tauscht, wird sich nicht erlauben können, diesen nach zwei Spielzeiten ziehen zu lassen.
Zahlreiche Free Agents nach der nächsten Saison
2021 laufen dann noch die Verträge der Rams-Stars Cooper Kupp (Wide Receiver), John Johnson (Safety) und Gerald Everett (Tight End) aus. Kupp und Johnson dürften aufgrund ihrer starken Leistungen in den vergangenen Spielzeiten hochdotierte Verträge fordern. Everett, eine solide Anspielstation, dürfte ebenfalls mehrere Millionen pro Jahr verlangen.