NFC Championship Game 2023: Philadelphia Eagles und San Francisco 49ers im Head to Head
Philadelphia Eagles und San Francisco 49ers im Head to Head
Einen Favoriten im NFC Championship Game zwischen den Philadelphia Eagles und den San Francisco 49ers (29. Januar, ab 21:00 Uhr live auf ProSieben und ran.de) auszumachen, ist fast unmöglich. Nuancen können entscheidend sein. Jeder Spieler muss 100 Prozent liefern. ran vergleicht beide Teams im Head to Head Position für Position und ermittelt, wer im Vorfeld doch den kleinen Vorteil hält. Vom Quarterback über den Tight End bis zu den Special Teams.
Quarterbacks
Die märchenhafte Reise des Brock Purdy (l.) sucht ihresgleichen. Was "Mr. Irrelevant" bisher abgeliefert hat, hätte sich beim letzten Pick des vergangenen Drafts niemand auch nur erträumen können. Sieben Siege in sieben Starts, 16 Touchdowns und nur drei Interceptions. Purdy zaubert nicht mit jedem Wurf Highlights aus dem Arm, aber er ist extrem effizient in den Drives. Auf der anderen Seite aber spielt ein Jalen Hurts in MVP-Form, der in dieser Saison der wohl beste Dual-Threat-Quarterback der Liga ist. 24 Touchdowns durch die Luft und 14 am Boden sprechen für sich. Erfahrung ist immer schwierig zu bemessen, aber da liegt Hurts knapp vorne. Ein enges Rennen, aber Vorteil Eagles - 1:0 Eagles
Running Backs
Christian McCaffrey (l.) hat die Offense der 49ers seit seiner Ankunft noch variabler und noch stärker gemacht. 746 Yards und sechs Touchdowns erzielte er für San Francisco. Dazu kommt seine Stärke als Passempfänger, wodurch auch Elijah Mitchell seine Stärken als etwas anderer Typ Running Back ausspielen kann. Die Eagles haben mit Miles Sanders einen der besten Läufer der Liga in den Reihen, der mit 1269 Yards und elf Touchdowns persönliche Rekorde aufstellte. Nach ihm wird es etwas dünner, weil Hurts eben als mobiler Quarterback die zweitmeisten Yards im Team erläuft. Rein auf die Position bezogen, minimaler Vorteil für die 49ers - 1:1
Wide Receiver
Ein weiteres enges Matchup mit Star-Power. Deebo Samuel (r.) ist das Gegenstück zu Christian McCaffrey. Eigentlich Receiver, kann aber auch den ein oder anderen Laufspielzug leiten. Mit dem Ball in seinen Händen gibt es fast immer Gefahr. Dazu hatte Brandon Aiyuk einen Durchbruch mit einer 1.000-Yard-Saison. Doch das Duo aus Devonta Smith (l.) und A.J. Brown ist in dieser Saison noch etwas besser. Beide kratzten an 100 Catches, Smith fing 1.196 Yards und sieben Touchdowns, Brown 1.496 und elf Scores - 2:1 Eagles
Tight Ends
Dallas Goedert (l.) ist ein guter Tight End und hat seine Wichtigkeit für die Eagles mit 702 Yards und 55 Passfängen auch bewiesen. Ohne seine Verletzung hätte es vielleicht sogar für den Pro Bowl gereicht. Doch auf Seiten der 49ers steht der zweitbeste Tight End der Liga. George Kittle vereint die Fähigkeiten, die Extra-Yards durch die Mitte mit physischer Power zu erzielen sowie trotzdem auch mit Geschwindigkeit zu punkten. Für die 49ers ist er dadurch noch wichtiger - 2:2
Offensive Line
Die Offensive Line der Eagles spielt diese Saison auf einem anderen Level, mit starken Optionen auf dem gesamten Board. Tackle-Duo Jordan Mailata und Lane Johnson könnte das beste der Liga sein, während Landon Dickerson und Center Jason Kelce (r.) auf ihren Positionen zu den Besten gehören. Auch die 49ers haben eine überdurchschnittlich gute Offensive Line, die aber nicht an das Niveau der Front Five von Philadelphia heranreicht, trotz Trent Williams (l.) - 3:2 Eagles
Pass Rush
San Francisco hat Nick Bosa (r.) und damit wohl den "Defensive Player of the Year" im Kader. Mit 18,5 Sacks (Liga-Bestwert) und 49 Quarterback-Hits gehört er allein schon wegen der Zahlen zu den größten Gefahren für die Eagles. Doch hinter ihm wird es schnell dünner, denn Bosa erzielte fast die Hälfte der 44 49ers-Sacks. Bei den Eagles hingegen kommen gleich vier Spieler auf zweistellige Werte. Haason Redick (l.) führt das Team mit 16 Sacks an, Javon Hargrave, Josh Sweat und Brandon Graham haben jeweils elf. Mit 70 Sacks insgesamt liegen die Eagles in dieser Kategorie mit Abstand an der Ligaspitze - 4:2 Eagles
Laufverteidigung
Es spielen die besten Defenses (Yards erlaubt) gegeneinander. Doch während die Eagles den Vorteil im Pass Rush haben, sind die 49ers bei der Laufverteidigung obenauf. Gerade einmal 77,7 Yards pro Spiel und 3,4 Yards pro Versuch zu ließen sie zu, beides Rang zwei in der NFL. Die Eagles hingegen ließen 121,6 Yards pro Spiel und 4,6 Yards pro Versuch zu, lediglich Rang 24 in der NFL. Bei der Defense am Boden geht der Punkt vergleichsweise klar an San Francisco - 4:3 Eagles
Passverteidigung
Die "Achillesferse" der 49ers-Defense hingegen ist durch die Luft. Charvarius Ward (r.) ist die klare Nummer eins, doch danach klafft eine kleine Lücke. In beiden Playoff-Auftritten hatte das gegnerische Team jeweils einen Receiver mit zehn Catches und über 100 Yards. Talanoa Hufanga und Tashaun Gipson sorgten in dieser Saison aber immerhin schon für neun Interceptions. Allerdings haben die Eagles mit James Bradberry und Darius Slay (l.) das wohl beste Corner-Duo im Team, zudem kann ein fitter Davonte Maddox zu einem X-Faktor werden. Safety C.J. Gardner-Johnson liegt trotz fünf verpasster Spiele mit sechs Picks in dieser Kategorie an der Ligaspitze - 5:3 Eagles
Special Teams
Jake Elliott (l.) hatte 2017 großen Anteil am Super-Bowl-Erfolg und hat auch seitdem noch kein Field Goal in der Postseason verfehlt. Auch bei den längeren Versuchen über 50 Yards versenkte er in den vergangenen zwei Jahren acht von neun. Robbie Gould hat dafür fast 18 Jahre NFL-Erfahrung, hat zudem nach ein paar Fehlern zu Beginn 16 der vergangenen 17 Versuche getroffen und war mit vier von vier Field Goals mit einer der Matchwinner in der Divisional Round gegen die Dallas Cowboys. Den kleinen Vorteil für San Francisco bringt Punter Mitch Wishnowsky, der ligaweit am meisten Punts innerhalb der gegnerischen 20 Yard-Line platzierte (prozentual gesehen) - 5:4 Eagles
Coaches
Sowohl Nick Sirianni (r.) als auch Kyle Shanahan sind Kandidaten für den Award als "Coach of the Year" - beide zu Recht. Sirianni hat dabei das vielleicht etwas talentiertere und "fertigere" Team und führte diese Spieler zum besten Record in der NFC. Auch Shanahan verfügt über Stars, aber es ist auch dem Head Coach zu verdanken, dass die 49ers den Verlust nicht nur ihres eigentlichen Starting Quarterbacks Trey Lance, sondern auch den von Backup Jimmy Garoppolo verkraftet haben. Dass Purdy so gut funktioniert, ist auch dem Head Coach zuzuschreiben - 5:5
Fazit
In unserem Head to Head endet das Duell auf dem Papier 5:5. Beide Teams haben jeweils kleine Vorteile, besonders offensiv dürfte ein ausgeglichenes Spiel erwartet werden, bei dem die Eagles den vermeintlich besseren Quarterback besitzen. Doch auch das Coaching und Playcalling wird entscheidend sein. Ebenso, wer die Schwächen des gegnerischen Teams am Ende besser ausnutzt.