NFL: Diese Teams suchen in der Offseason nach einem Quarterback
Patriots, Washington, Jets: Diese Teams suchen nach einem Quarterback für 2021
Die meisten Teams der NFL haben ihren Franchise Quarterback für die Zukunft. Aber einige Klubs wissen noch gar nicht, wer nächste Saison ihre Offense anführen soll. ran.de hat eine Auswahl dieser Teams zusammengestellt und beleuchtet die Situatuon.
New England Patriots
Dass die New England Patriots mal in dieser Liste auftauchen würden, hätte man vor ein paar Jahren nicht für möglich gehalten. Aber: Die Patriots brauchen einen neuen Quarterback, denn Cam Newton (im Bild) hat in dieser Saison nicht die Leistung gebracht, die ihn in den frühen 2010er Jahren zu einem der besten QBs der Liga machte. Die Situation in New England ist aber nicht so schlecht: Nicht nur wartet Jarett Stidham, der 2019 gedraftet wurde, auf seine Chance, die Patriots haben aufgrund der schwachen Saison einen vergleichsweise hohen Draft-Pick, der in einen neuen Spielmacher investiert werden kann. Zu guter Letzt verfügen die Patriots voraussichtlich über knapp 94 Millionen US-Dollar Cap Space in der kommenden Saison, was auch ein Signing von Dak Prescott oder einen Trade von Carson Wentz ermöglichen würde.
Washington Football Team
Auch das Washington Football Team muss sich auf die Suche nach einem neuen Quarterback begeben. Alex Smith (im Bild), der derzeit angeschlagen ist, hat eine lebensbedrohliche Beinverletzung hinter sich. Smith spielt trotz der Umstände gut, aber er wird in der kommenden Saison 39 Jahre alt, ist also keine Zukunftsoption. Auch Kyle Allen überzeugte nicht nachhaltig und Dwayne Haskins macht mehr mit Eskapaden auf sich aufmerksam als mit Leistung. Wie die Patriots hat auch Washington viel Geld zur Verfügung, jedoch keinen niedrigen Draft Pick, sollte es das Hauptstadt-Team in die Playoffs schaffen.
New York Jets
"Tanking for Trevor", so lautete das Motto der New-York-Jets-Fans, als nach 14 Wochen noch kein Sieg zu Buche stand. Angelehnt ist der Spruch an Trevor Lawrence, den Quarterback der Clemson Tigers, der als das größte Quarterback-College-Talent seit Andrew Luck gilt. Die Jets jedoch gewannen das Spiel gegen die LA Rams in Woche 15 und sind den First Overall Pick - Stand jetzt - los. Der aktuelle QB, Sam Darnold (im Bild), scheint bereits auf dem Trade Block zu sein und Backup Joe Flacco ist längst aus seiner Blütezeit heraus. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Jets im Draft einen Quarterback holen, ist hoch. Ob es Trevor Lawrence wird, bleibt abzuwarten.
Jacksonville Jaguars
Anstelle der Jets haben nun die Jacksonville Jaguars vor Week 16 den ersten Pick im Draft und die Franchise aus Florida wird sich Trevor Lawrence kaum entgehen lassen, wenn die Chance besteht, ihn zu holen. Gardner Minshew (im Bild), eine positive Überraschung der vergangenen Saison, war bereits in der aktuellen Spielzeit nicht unumstritten, teilweise startete Mike Glennon für Minshew. Beide überzeugten genau so wenig wie Jake Luton, der sich kurze Zeit beweisen durfte.
Indianapolis Colts
Im Gegensatz zu den bisher genannten Teams ist die Situation bei den Indianapolis Colts bestens. 10-4 lautet die Bilanz des ehemaligen Teams von ran-Experte Björn Werner, der Weg in die Playoffs ist nahezu geebnet. Jedoch weiß noch niemand, wer nächste Saison Quarterback der Colts sein wird. Philip Rivers (im Bild) macht derzeit einen guten Job, jedoch ragte er selten wirklich heraus und wird nach der Saison Free Agent. Backup ist Jacoby Brissett, jedoch sind seine Chancen auf den Starter-Job äußerst gering. Mit einem voraussichtlichen Cap Space von fast 60 Millionen US-Dollar stehen wie in New England auch bei den Colts die Türen in alle Richtungen offen, auch wenn das Team von Frank Reich beim Draft wohl erst in den 20ern wird picken können.
Chicago Bears
In Chicago ist die QB-Situation in dieser Saison sehr undurchsichtig. Mitch Trubisky begann die Saison mit einer 3-0-Bilanz, ehe Nick Foles übernahm - und von acht Spielen nur zwei gewann, um sich danach zu verletzen. Trubisky ist zwar umstritten, jedoch spricht seine Bilanz von fünf Siegen aus sechs Spielen in dieser Saison für ihn. Während Trubisky nach der Saison Free Agent wird, ist Foles noch zwei Saisons an die Bears gebunden. Auch ein Quarterback im kommenden Draft ist für die Bears eine Möglichkeit. Sollten die Bears noch in die Playoffs kommen und Trubisky kein horrendes Gehalt fordern, dann ist eine Verlängerung nicht unwahrscheinlich.
Dallas Cowboys
Im Sommer machte Dak Prescott, der Quarterback der Dallas Cowboys, mit einer Gehaltsforderung auf sich aufmerksam, die in den Medien kursierte. Angeblich forderte Prescott eine Summe jenseits der 40 Millionen US-Dollar, was ihn zum bestbezahlten Quarterback der Liga machen würde. Stattdessen spielte Prescott unter dem Franchise Tag, bis er sich in Woche fünf schwer verletzte. Jerry Jones, der Besitzer der Cowboys, sagte zuletzt: "Er muss aufhören, unnötige Hits zu nehmen, wenn er läuft. Das muss er auch, ansonsten wird er hier nicht spielen." Drastische Worte, die Jones bei "105.3 The Fan" verlor. Dass Andy Dalton, der derzeit QB bei den Cowboys spielt, die Zukunft ist, erscheint derzeit genau so zweifelhaft wie ein neuer Vertrag für Prescott nach dessen Vorstellungen. Einen hohen Draft Pick für einen neuen QB hätten die Cowboys nach aktuellem Stand...
Pittsburgh Steelers
In Pittsburgh schien die Welt rosig. Elf Spiele, elf Siege, die beste Defense der NFL und das leise Träumen nach einer perfekten Saison. Drei Wochen später ist der Haussegen bei den Pittsburgh Steelers in Schieflage geraten, mittlerweile wird alles in Frage gestellt - auch Quarterback Ben Roethlisberger. "Er kann den Ball nicht mehr tief werfen", sagt "Fox"-Experte Colin Cowherd. "Big Ben" ist mittlerweile 39 Jahre alt und seine Leistungskurve zeigt langsam nach unten. Auch Mason Rudolph, sein Backup, ist vermutlich nicht die Antwort. Falls ein neuer QB kommen sollte, dann wohl im Draft, denn was das Cap Space angeht, finden sich die Steelers auf Rang 29 von 32 wieder.
New Orleans Saints
Im Moment weiß wohl nicht einmal Drew Brees, ob er in der kommenden Saison noch spielen wird. Nach seiner schweren Rippen- und Lungenverletzung in dieser Spielzeit kehrte Brees zwar gegen die Kansas City Chiefs in Woche 15 zurück, jedoch war er merklich angeschlagen. Ob der bald 42-Jährige nochmal einen Vertrag für die neue Saison unterschreiben wird, ist fraglicher denn je. Die Statistik zeigt sogar, dass Brees nicht von Nöten ist: 13 der jüngsten 14 Spiele ohne den Franchise Quarterback gewannen die Saints. Taysom Hill zeigte zudem in dieser Saison, dass er ein QB mit NFL-Niveau sein kann. Jameis Winston, mittlerweile nur noch Nummer drei in der Depth Chart, ist nach der Saison Free Agent und scheint ohnehin nicht Sean Paytons uneingeschränktes Vertrauen zu genießen. Problematisch: Die Saints haben aktuell den niedrigsten Cap Space aller Teams für die neue Saison, ein Free Agent ist also wohl keine Option.
Tampa Bay Buccaneers
Bei den Tampa Bay Buccaneers ist es anders als bei den vorher genannten Teams, denn dort weiß man ganz genau, wer 2021 der Quarterback sein wird: Tom Brady. Jedoch geht er dann in sein letztes Vertragsjahr und wird vor dem Start der Regular Season 44 (!) Jahre alt. Die Buccaneers müssten sich zwingend nach einem Nachfolger für "TB12" umsehen. Im Idealfall ein Rookie, dem Brady ein Mentor ist, denn einen besseren Lehrer als den "GOAT" und sechsmaligen Super Bowl-Sieger kann man sich kaum wünschen.