"Mr. Irrelevant" war mal eine lustige Geschichte. Eine Feelgood-Nummer.
Dank Brock Purdy ist nicht nur die Aufmerksamkeit noch mehr gestiegen, sondern auch der Druck. Denn der letzte Pick des Drafts wird nicht mehr nur aus Tradition abgekultet, sondern inzwischen auch mit gewissen Erwartungen verbunden.
Denn Purdy, der 2022 als finaler Pick zu den San Francisco 49ers ging, gehört zu den besten Quarterbacks der Liga, er führte nicht nur den Begriff ad absurdum, sondern die 49ers in der vergangenen Saison in den Super Bowl.
Er selbst schaffte es in den Pro Bowl und in die engere Auswahl zum NFL MVP. Dazu führte er einige wichtige Quarterback-Statistiken an.
Es war seine erste komplette Spielzeit mit den 49ers. 2022 war er als Rookie vom dritten Quarterback zum erstmaligen Starter in Week 14 aufgestiegen, scheiterte mit den Niners später erst im Championship Game.
Fest steht: Der Impact von Jaylen Key dürfte ein anderer werden. Er ist "Mr. Irrelevant" 2024, wurde von den New York Jets ausgewählt und wird als Safety schon grundsätzlich nicht so sehr im Mittelpunkt stehen.
Doch er weiß, was seine spezielle Rolle als 257. und letzter Pick bedeutet. Er geht schon jetzt in ihr auf.
"Wir haben hinter Brock große Fußstapfen auszufüllen, aber ich kann euch dies sagen: Wir werden etwas bewegen“, sagte er.
Die Chancen, dass er es in den finalen Kader der Jets schaffen wird, stehen grundsätzlich gar nicht schlecht. Unter anderem die Beinarbeit, die Größe und Härte werden als Stärken genannt.
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Der 24-Jährige spielte vier Saisons an der University of Alabama-Birmingham, wo er 2022 das Team mit drei Interceptions anführte und eine Honorable Mention für die All-Conference USA erhielt. 2023 ging er zu den Alabama Crimson Tide. Key sagte, er habe sich wegen Nick Saban für Alabama entschieden, "um von einem der besten Defensivspezialisten der Welt zu lernen".
Unter der Trainer-Legende war er Starter, kam bei 60 Tackles auf eine Interception. Insgesamt schaffte er in seiner College-Zeit 135 Tackles, sechs Tackles for loss, einen Sack, vier Interceptions, zwei Forced Fumbles und eine Fumble Recovery. Mit der Crimson Tide schaffte er es in die College Playoffs, unterlag mit seinem Team im Halbfinale aber dem späteren Champion Michigan.
Jets-Coach Robert Saleh lobte Keys "Football-IQ und Intelligenz, seinen Instinkt und seine Größe. Seine Play-Geschwindigkeit ist tatsächlich viel schneller als die mit der Stoppuhr, also freuen wir uns, und er hat eine gute Chance, sich zu behaupten."
General Manager Joe Douglas rief vor dem letzten Pick noch einmal seine Scouts zusammen, um sich für "Mr. Irrelevant" zu entscheiden. Nach der Rücksprache stand fest: Key soll es werden. "Ihm wurde nichts gegeben und er musste sich alles verdienen", sagte Douglas über Key. "Er hat die richtige Art von Kämpfermentalität und Ausdauer, die ihm hier und im Leben helfen wird". Als Safety konkurriert Key mit Tony Adams, Chuck Clark, Ashtyn Davis und Jarrick Bernard-Converse Stand jetzt um einen Kaderplatz.
Jaylen Key: Die Familie fiebert mit
In den kommenden Monaten wird auch seine Familie mitfiebern, die saß kurz vor der Draft-Entscheidung im Wohnzimmer, er war in der Garage, "es war ziemlich nervenaufreibend, dass es bis zum allerletzten Pick ging", sagte Key. Als er dann den Anruf bekam, sah er die New Yorker Nummer und wusste Bescheid, da den Jets der letzte Pick gehörte: "Da bin ich zurück ins Haus gerannt."
Um zu feiern, dass er nun offiziell ein NFL-Rookie ist. Dazu nicht irgendeiner.
Ihm bedeutet der mit dem Pick verbundene Titel eine Menge. "Man muss es einfach annehmen und sich darauf einlassen. Ich werde mich definitiv darauf einlassen, in jeder Hinsicht“, sagte er.
Was Mut macht: Neben Purdy haben auch die jüngsten "Mr. Irrelevant"-Picks - Defensive End Desjuan Johnson (Rams, 2023), Linebacker Grant Stuard (Buccaneers, 2021) und Linebacker Tae Crowder (Giants, 2020) – in der NFL Fuß gefasst.
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"Mr. Irrelevant": Verschwindet Key in der Versenkung?
Die Historie der Jets macht weniger Hoffnung. Key ist der zweite "Mr. Irrelevant" der Franchise. Vorgänger war Fred Zirkle, der 1969 als Letzter ausgewählt wurde. Zirkle spielte nie für New York und entschied sich stattdessen für eine Karriere als Geschäftsmann.
Deshalb auch "Mr. Irrelevant": Viele von ihnen verschwanden nämlich ganz schnell wieder in der Versenkung.
Immerhin nehmen sie seit 1976 an einer exklusiven Party teil, der "Irrelevant Week". Dort wird Key wie seine Vorgänger auch eine Woche lang gefeiert, unter anderem in Disneyland.
"Mr. Irrelevant" ist trotz der Erwartungen schließlich immer noch eine lustige Geschichte.