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2. Bundesliga

HSV im Chaos: Von Raul-Gerüchten zum womöglich bittersten Derby der Geschichte

  • Veröffentlicht: 02.05.2024
  • 14:57 Uhr
  • Kai Esser
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Der Hamburger SV erlebt aktuell die schwerste Saison der vergangenen Jahre. Nach Trainer Tim Walter muss womöglich auch Sportvorstand Jonas Boldt gehen. Um die Nachfolge ranken sich die wildesten Gerüchte.

Von Kai Esser

Ruhe. Ein Wort, das man in der Hansestadt Hamburg eigentlich nur aus dem Wörterbuch kennt. 

Nicht nur, weil Hamburg eine von nur vier Millionenstädten in der Bundesrepublik Deutschland ist, sondern weil es der ortsansässige Hamburger SV seit mehr als einer Dekade nicht schafft, zu eben jener Ruhe zu kommen.

Man könnte fast meinen, dass die HSV-Fans nach Abstieg, Relegationspleiten, mehreren vierten Plätzen und einem 1:5 zu Hause gegen den SV Sandhausen alles mitgemacht hätten. Die Rechnung haben sie aber offenbar ohne ihren Klub gemacht.

Trainer Tim Walter wurde im Frühjahr geschasst. In seiner durchaus nicht unerfolgreichen Amtszeit schaffte er es zwar, den Volkspark wieder zu einer Pilgerstätte zu machen, jedoch brachen seine Mannschaften - vor allem in der Defensive - oftmals ein, wenn der Pollenflug an der Alster einsetzte und so den April ankündigte.

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HSV: Steffen Baumgart wurde vor unlösbare Aufgabe gestellt

Als neuer Trainer heuerte Steffen Baumgart an der Elbe an. Auf dem Papier klang das wie ein Match made in Heaven. "Ich war schon in meiner Kindheit HSV-Fan", offenbarte der ehemalige Trainer des 1. FC Köln, der dort selbst erst im Dezember gehen musste.

Allerdings nur auf dem Papier. Von den ersten neun Spielen gewann Baumgart "nur" vier, holte 14 Punkte. Das ist höchstens solide. Und solide reicht nicht, um Platz drei in der 2. Liga zu erreichen. Schon gar nicht, wenn Fortuna Düsseldorf, das den begehrten dritten Platz aktuell innehat, seinen Stiefel höchst stabil runterspielt.

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Dabei ist die Aufgabe nicht nur sportlich für Baumgart schwer - die weichen Faktoren drumherum machen diese Aufgabe quasi unlösbar. Denn anders als bei vielen anderen Trainerentlassungen gab es wenig bis keinen Unmut gegenüber Walter. Die Mannschaft folgte ihm blind und auch aus Fankreisen war zu hören, dass es bei der Entlassung den Falschen getroffen hat.

Apropos Kader: Der ist - logischerweise - auf den kontrollierten Ballbesitzfußball von Tim Walter ausgelegt. Baumgarts Philosophie priorisiert die Zweikämpfhärte und das Spiel über die Flügel. Nicht umsonst wurden in seiner Zeit in Köln die vereinseigenen Rekorde für geschlagene Flanken beinahe wöchentlich aktualisiert. Einen Kader innerhalb von wenigen Wochen umzuerziehen, ist quasi unmöglich.

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Boldt wackelt: Kommen Magath und Raul?

Nachdem sich unter dem neuen Trainer nur bedingt Erfolg einstellte, wackelt nun auch der Posten von Sportvorstand Jonas Boldt. Den beäugen einige HSV-Fans schon länger kritisch (Stichwort: "mit Walter hat es den Falschen getroffen"). Klappt es also erneut nicht mit dem Aufstieg, steht er mindestens mal zur Disposition.

Und wo ein Posten im deutschen Profifußball frei wird, ist meistens Felix Magath nicht weit, um sich für diesen ins Spiel zu bringen. Gerade, wenn es einer bei seinem Klub, dem HSV, ist, bei dem er seine beste Zeit als Spieler hatte.

Laut "Bild" hat der Europameister von 1980 einen Plan entwickelt, wie der ehemalige Bundesliga-Dino wieder auf Vordermann gebracht werden soll. Dieser beinhaltet auch Raul Gonzalez, den Magath beim FC Schalke 04 zeitweise trainierte. Der ist aktuell Hauptübungsleiter der U23 von Real Madrid, sein Vertrag läuft jedoch aus.

Allerdings: Mit dem Klub soll Magath noch nicht gesprochen haben. Ob die HSV-Spitze sich von dem wie aus einem Manager-Computerspiel stammenden Plan überzeugen lassen würde, wenn der Aufstieg ausbleibt, ist mindestens mal höchst fraglich. 

St. Pauli-Aufstieg im Volkspark würde HSV-Super-GAU abrunden

Apropos ausbleibender Aufstieg: Der könnte bereits am 32. Spieltag feststehen. Allerdings für den ungeliebten Stadtrivalen. Der HSV eröffnet den Spieltag mit dem Nordderby gegen den FC St. Pauli (ab 18:30 Uhr im Ticker) . Parallel bekommt es Fortuna Düsseldorf mit dem 1. FC Nürnberg zu tun.

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Die HSV-Fans mussten schon einiges durchmachen.
Die HSV-Fans mussten schon einiges durchmachen.© Claus Bergmann

Heißt auch: Wenn der HSV verliert und parallel Düsseldorf gewinnt, dann ist am siebten Jahr zweite Liga in Serie nichts mehr zu ändern. Schlimmer noch: In dieser Konstellation kann St. Pauli im Volkspark, im Wohnzimmer des Nachbarn, den feststehenden Aufstieg feiern.

Die Rothosen sind also quasi zum Siegen verdammt, parallel müsste man auf einen Club-Sieg in Düsseldorf hoffen.

Doch was zuerst nach dem Best Case klingt, wäre wiederum gleichzeitig der Worst Case. Denn auch dann ist St. Pauli nicht mehr von einem der beiden Plätze zu verdrängen. Dass man selbst dann den Abstand auf Düsseldorf auf einen Zähler verkürzen könnte, würde wohl nur wenig Trost spenden, wenn der Erzrivale im eigenen Wohnzimmer den Aufstieg feiert.

Verpasst der HSV den Aufstieg also erneut, dann dürfte am Volkspark kaum ein Stein mehr auf dem anderen bleiben.

Womöglich wird dann in der kommenden Saison mit königlichen Ziegeln aus Madrid gearbeitet.

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