FC Bayern München: So wird es gegen Arsenal nicht reichen - ein Kommentar
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Mit einer Leistung wie gegen Köln droht dem FC Bayern das Aus in der Champions League, zumal zahlreiche Stammkräfte verletzt sind. Doch das Spiel am Samstag könnte auch etwas Gutes haben. Ein Kommentar.
Thomas Tuchel sprach wie fast immer Klartext, als er 30 Minuten nach Spielende wieder mit den Medien reden durfte.
Zuvor hatte er wegen seiner Gelbsperre beim 2:0 gegen den 1. FC Köln Innenraumverbot gehabt und aus einer Loge in der Südtribüne tatenlos zusehen müssen, wie sich sein Team zu einem Arbeitssieg über den Tabellenvorletzten mühte.
Entsprechend genervt war der Chefcoach des FC Bayern nicht nur wegen seiner zahlreichen angeschlagenen Spieler und vor allem der schweren Muskelverletzung von Kingsley Coman, wegen der der Franzose mehrere Wochen ausfällt.
Sondern auch die Vorstellungen der Münchner mit Blick auf das Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Arsenal stellte Tuchel alles andere als zufrieden.
Man habe "deutlich Luft nach oben" und benötige fürs Weiterkommen gegen die "Gunners" eine erhebliche Leistungssteigerung, monierte er zu Recht.
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FC Bayern nicht Favorit gegen Arsenal
Tuchel weiß: Der von manchen Medien und vielen Fans kolportierte Eindruck, die Bayern gingen nach dem 2:2 im Hinspiel als Favorit in die Begegnung am Mittwoch, ist falsch und vielleicht sogar gefährlich.
Ja, der deutsche Rekordmeister hat ein Heimspiel mit der Unterstützung der voll besetzten Allianz Arena und hätte schon im Emirates Stadium als Sieger vom Platz gehen können, wenn nicht müssen.
Aber Arsenal hat in dieser Saison auch schon deutlich besser gespielt und zudem etwa beim 0:0 zuletzt bei Triplesieger Manchester City bewiesen, welches defensive Bollwerk die Londoner errichten können.
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FC Bayern: Immer Probleme gegen tief stehende Gegner
Die Bayern aber haben sich in dieser zumindest national verkorksten Saison eigentlich immer schwergetan, wenn sie gegen tief stehende Gegner das Spiel bestimmen mussten.
Da fehlte es oft an Ideen im Offensivspiel und auch der Laufbereitschaft, um die nötigen Lücken nach vorne zu reißen – gepaart mit teilweise dramatischen Patzern in der Abwehr.
Auch gegen den tapferen Abstiegskandidaten Köln taten sich die Bayern lange schwer und hätten sogar in Rückstand geraten können.
FC Bayern: Startelf stellt sich fast von alleine auf
Umso schwerer wiegen die zahlreichen Verletzungen. Nach den Ausfällen von Coman und Serge Gnabry stellt sich die Offensive fast von alleine auf, zumal auch ein Einsatz von Leroy Sane fraglich ist.
Sollten alle drei nicht spielen können, wäre eine der größten Münchner Stärken, das Tempo bei Gegenstößen, praktisch nicht mehr vorhanden.
Und auch die Defensive muss Tuchel Sorgen machen. Eric Dier hat immer wieder Probleme, wenn der Gegner das Spiel schnell macht.
Doch weder der schwächelnde Minjae Kim noch der indisponierte Dayot Upamecano, der gegen Köln mit einem katastrophalen Fehlpass beinahe das 1:1 verursacht hätte, sind derzeit echte Alternativen.
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FC Bayern: Problemzone links hinten
Noch schwieriger ist die Lage links hinten in der Viererkette, in der am Samstag Noussair Mazraoui seitenverkehrt als Ersatz für den gesperrten Alphonso Davies große Schwierigkeiten hatte.
Doch gegen den pfeilschnellen "Gunners"-Stürmer Bukayo Saka ist auch der langsamere Raphael Guerreiro eigentlich keine Option.
Tuchel wird also noch viel tüfteln müssen und zugleich auf die Arbeit seiner medizinischen Abteilung hoffen, damit neben Sane auch andere angeschlagene Stammspieler rechtzeitig fit werden, allein voran der gegen Köln geschonte Manuel Neuer.
Möglicherweise war aber das Spiel am Samstag genau der richtige Testlauf für Mittwoch.
Weil alle Bayern gesehen haben: So wird es gegen Arsenal nicht reichen.