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Champions League

Ex-Paris-Star Mohamed Sissoko exklusiv vor Rückspiel gegen BVB: "PSG gewinnt am Ende die Champions League"

  • Veröffentlicht: 06.05.2024
  • 23:21 Uhr
  • Philipp Kessler
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Vor dem Rückspiel des BVB im Halbfinale der Champions League gegen Paris Saint-Germain hat ran exklusiv mit Ex-PSG-Star Mohamed "Momo" Sissoko über die Ausgangslage, die Situation bei PSG und Franzosen in der Bundesliga gesprochen.

Das Interview führte Philipp Kessler

Bonjour, Wembley? Oder: Au revoir, Champions League?

Der BVB besiegte Paris Saint-Germain im Halbfinal-Hinspiel der Königsklasse mit 1:0. Vor dem Rückspiel am Dienstag (ab 21 Uhr im Liveticker) in Frankreich sprach ran exklusiv mit Ex-PSG-Star Mohamed "Momo" Sissoko.

Der ehemalige defensive Mittelfeldspieler erlebte den Beginn der Mega-Investitionen des Hauptstadtclubs seit der Übernahme durch den katarischen Investitionsfonds QSI im Juni 2011 hautnah. Er spielte bei PSG mit Zlatan Ibrahimovic und gewann 2013 unter Trainer Carlo Ancelotti den ersten Meistertitel nach 19-jähriger Durststrecke.

Der große Traum des Champions-League-Pokals blieb Paris allerdings bis dato verwehrt. Sissoko ist aber zuversichtlich, dass Kylian Mbappe & Co. am 1. Juni im Wembley-Stadion den Henkelpott in die Luft strecken können.

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Das Wichtigste in Kürze

ran: Herr Sissoko, hat Sie Dortmund im Hinspiel überrascht?

Mohamed Sissoko: Diese Mannschaft ist richtig schwer einzuschätzen. Mal spielen sie schlecht und mal spielen sie richtig gut. Das sieht man vor allem in der Bundesliga. Man weiß einfach nie, was man von ihnen bekommt.

ran: Was für ein Spiel erwarten Sie dieses Mal?

Sissoko: Ich denke, es wird für beide Teams schwierig. Dortmund hat durch das 1:0 im Hinspiel natürlich einen Vorteil. Aber den über die Zeit zu bringen, wird mit der tollen Atmosphäre in Paris nicht einfach.

ran: Und dann wäre da ja noch Kylian Mbappe …

Sissoko: Der Schlüssel zum Erfolg ist Mbappe. Wenn er on fire ist, ist es fast unmöglich, ihn zu stoppen. Er hat einen sehr großen Einfluss auf das Spiel von PSG.

ran: Es könnte sein letztes Champions-League-Spiel für Paris Saint-Germain sein. Seit Monaten spricht man von seinem angeblich bevorstehenden Wechsel im Sommer zu Real Madrid.

Sissoko: Er wird extra motiviert sein. Bevor Mbappe sich von PSG verabschiedet, möchte er dem Verein und den Fans noch ein ganz besonderes Geschenk hinterlassen: den ersten Champions-League-Titel der Club-Geschichte.

ran: Seit Jahren investiert PSG Millionen in neue Stars. In Frankreich ist Paris quasi Dauermeister. Warum hat es bislang mit der Champions League noch nicht geklappt?

Sissoko: Weil man sich den Champions-League-Titel nicht mit Geld kaufen kann. Man braucht einen guten Plan, man muss hart arbeiten und die richtigen Investments tätigen. Aber mittlerweile ist PSG auf einem sehr guten Weg.

ran: … Richtung Henkelpott?

Sissoko: Ja. Ich habe das Gefühl, dass PSG am Ende die Champions League gewinnt, wenn sie gegen Dortmund weiterkommen.

ran: Was stimmt Sie zuversichtlich?

Sissoko: Vor allem der Trainer. Luis Enrique macht einen ausgezeichneten Job, er weiß genau, wohin er will und was er dafür machen muss. Die Spieler haben großen Respekt vor ihm, er gibt ihnen aber auch Selbstvertrauen. Der Präsident lässt dem Trainer quasi 100 Prozent freie Hand, was die Mannschaft betrifft. Er vertraut ihm. Das ist sehr gut für das Team.

ran: War es positiv, dass vor der Saison Superstars wie Neymar und Lionel Messi abgegeben wurden?

Sissoko: Schwierig zu sagen. Aber eines ist klar: Nur große Namen reichen nicht, um etwas zu gewinnen. Jetzt hat die Mannschaft eine klare Identität. PSG hat viele französische Spieler und mehr Stabilität.

ran: Wie macht sich Ousmane Dembele in Paris?

Sissoko: Ich finde, er spielt derzeit seinen besten Fußball. Er ist weit weniger verletzungsanfällig im Vergleich zu früher. Gegen Barcelona hat er im Viertelfinale sehr gut gespielt. Nun trifft er mit Dortmund erneut auf einen seiner Ex-Clubs. Seine Motivation wird sehr groß sein. Er möchte natürlich seinem ehemaligen Verein zeigen, dass er mit seiner neuen Mannschaft gegen sie gewinnen kann.

ran: Ex-Bayern-Star Lucas Hernandez hat sich im Hinspiel das Kreuzband gerissen. Wie schwer wiegt sein Ausfall?

Sissoko: Das ist natürlich ein großes Problem. Er hat sehr gut gespielt, seitdem er im Sommer nach Paris gewechselt ist. Ich denke, am Dienstag werden Beraldo und Marquinhos in der Innenverteidigung auflaufen.

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ran: Dem ehemaligen Frankfurt-Stürmer Randal Kolo Muani droht dagegen wieder die Bank.

Sissoko: Es ist sehr schwierig für ihn. In Frankfurt war er der Star. Aber Paris ist nicht das Gleiche, der Druck dort ist weitaus höher. Aber er wird sich noch überall verbessern. Er ist eines der besten Talente Frankreichs.

ran: Seit 2011 pumpt Katar Mega-Summen in Paris Saint-Germain. Sie wechselten damals von Juventus Turin zu PSG - als einer der ersten Superstars. Spürten Sie eine Aufbruchstimmung?

Sissoko: Es war definitiv der Beginn von etwas Großem. Paris war vorher schon vielen ein Begriff. Aber das PSG von heute ist komplett anders. Paris hat einen großen Einfluss in der Welt des Fußballs. Nicht nur in Sachen Geld, sondern auch beim Merchandising.

ran: Ein Jahr nach Ihnen kam Zlatan Ibrahimovic nach Paris.

Sissoko: Seine Ankunft hat vieles verändert. Er hatte einen großen Einfluss auf PSG. Nicht nur seine fußballerische Qualität, auch seine Mentalität war einzigartig.

ran: War er arrogant? Immerhin hat er sich schon mal selbst als Gott bezeichnet.

Sissoko: Nein. Er war ein super Typ, immer sehr höflich und hatte eine klasse Persönlichkeit.

ran: Wie war David Beckham, der 2013 für ein halbes Jahr bei PSG spielte, bevor er seine Karriere beendete?

Sissoko: Ein Top-Spieler. Er war überhaupt nicht arrogant, ganz im Gegenteil: Er war sehr umgänglich, hat nie für Ärger gesorgt.

ran: Unter Carlo Ancelotti haben Sie bei Paris 23 Spiele gemacht. 2013 gelang PSG auch dank ihm der Meistertitel. Anschließend wechselte er auf eigenen Wunsch zu Real Madrid. Dort ist er seit 2021 wieder Trainer und sorgt für Erfolge.

Sissoko: Ancelotti war ein sehr guter Trainer, er hatte damals eine enge Bindung zu den Spielern. Es war ein große Fehler von PSG, ihn 2013 gehen zu lassen. Jetzt leistet er wieder sehr gute Arbeit in Madrid. Er wurde am vergangenen Wochenende wieder spanischer Meister und hat auch noch in der Champions League alle Chancen auf den Titel.

ran: Apropos: 2004 wurden Sie mit Valencia Meister und UEFA-Cup-Sieger, anschließend gewannen Sie mit den Spaniern den Supercup. Sie wechselten 2005 zum amtierenden Champions-League-Sieger FC Liverpool, holten auch dort den Supercup sowie den FA Cup. Was braucht es, um große Titel zu holen?

Sissoko: Das Wichtigste ist die Gruppe. Wenn man ein homogenes Team mit viel Qualität hat, kann man etwas Großes gewinnen. Das war in Valencia damals der Fall und auch in Liverpool.

ran: Verfolgen Sie die Bundesliga?

Sissoko: Ja. Mathys Tel macht es sehr gut beim FC Bayern, er ist ein sehr junges großes Talent. In Deutschland sind französische Spieler sehr erfolgreich. Und natürlich gefällt mir auch, was Xabi Alonso mit Leverkusen leistet.

ran: Ihr ehemaliger Mittelfeld-Kollege aus Liverpooler Zeiten ist vorzeitig Meister geworden und kann auch noch den DFB Pokal sowie die Europa League gewinnen.

Sissoko: Er war ein unglaublicher Spieler. Mir war immer klar, dass er ein sehr erfolgreicher Trainer wird. Er weiß alles über Fußball.

ran: Was zeichnet ihn menschlich aus?

Sissoko: Er ist ein einfacher Kerl mit viel Persönlichkeit. Ein super Typ. Ich freue mich immer, wenn wir uns bei Legenden-Terminen von Liverpool treffen.

ran: Alonso und Leverkusen haben es geschafft, den FC Bayern nach elf Meisterschaften in Folge vom Thron zu stoßen. Sie machen Thomas Tuchel und den Münchnern das Leben schwer. Was halten Sie vom ehemaligen PSG-Trainer?

Sissoko: Er ist ein guter Trainer. Er hat natürlich ein paar Probleme mit seiner Mannschaft, weil Leverkusen seit Monaten einfach fantastische Dinge macht. Aber wie gesagt: Tuchel ist einer der besten Trainer der Welt. Der FC Bayern und er trennen sich im Sommer. Ich könnte ihn mir dann bei Manchester United vorstellen.

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