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Motorsport DTM

"Das wünscht man keinem": Tragischer Held Marco Wittmann

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© Alexander Trienitz
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"Das wünscht man keinem." - Der meistzitierte Satz unmittelbar nach dem Auftaktrennen der DTM 2024 richtete sich an Marco Wittmann. Nach zwei Seuchenjahren schien der Knoten mit etwas Glück endlich zu platzen, doch dann gab es erneut jede Menge Frust. Und reichlich Mitleid.

Wittmann war mehr als bedient. Er war extra zum Topteam Schubert gewechselt, um endlich wieder eine Chance zu haben, in der DTM noch einmal große Erfolge feiern zu können. Der große Coup schien möglich, doch dann blieb der BMW M4 GT3 plötzlich stehen, weil kein Benzin mehr in den Brennraum gelangte.

"Das ist ein beschissenes Gefühl", kommentiert er bei ran den Moment, als die "Green Machine" plötzlich langsamer wurde. "Wir hatten Aussetzer, deshalb habe ich zunächst zwei, drei Positionen verloren. Dann kamen im letzten Sektor die Autos von hinten und ich bin auf Start und Ziel ausgerollt."

Anschließend wurde er im Fahrerlager stinksauer beobachtet, ehe er sich im Interview wieder einigermaßen gefangen hatte: "Wir müssen noch schauen, woran es gelegen hat. Aber fünf, sechs Runden vor Schluss den Sieg so aus der Hand zu geben... Das ist ärgerlich. Ich bin total enttäuscht. Das ist brutal für das Team."

Grund wird noch gesucht

Die Frage nach dem Warum lässt nur zwei Antworten zu. Entweder war der Tank leer oder die Benzinzufuhr hat versagt. Der erste Fall lässt sich wiederum unterteilen in die Möglichkeiten eines technischen Defekts oder Lecks oder eines groben Fehlers des Teams, zu wenig Benzin eingefüllt zu haben.

"Wenn du Aussetzer hast und zu wenig Benzindruck und der Motor geht aus, dann kann das sein [dass zu wenig Benzin im Tank war]. Es kann aber auch an der Pumpe liegen, es kann an der Leitung liegen. Das müssen wir analysieren und herausfinden. Auf jeden Fall war es rennentscheidend, was natürlich bitter ist", sagt Wittmann.

Teamchef Torsten Schubert sagte noch während des Rennens bei ran: "Wir müssen schauen, ob eine Pumpe ausgefallen ist oder ob es ein Fehler des Teams war. Ich kann es mir im Moment nicht erklären. Die Benzinmenge war vorgegeben, wie bei den anderen auch, und wir hatten ja auch eine Safety-Car-Phase. Es kann also schlecht zu wenig gewesen sein".

Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass die Vorgabe falsch umgesetzt wurde: "Wenn wir einen Fehler gemacht haben, dann kann ich das verstehen, dann ist das unser Thema. Aber ich glaube nicht, dass wir einen Fehler gemacht haben. Ich hoffe, dass die Technik irgendwie dazwischen gekommen ist."

"Ansonsten, wenn wir den Fehler gemacht haben, dann müssen wir dafür geradestehen und das wäre die größte Enttäuschung, die ich heute habe. Dafür müssen wir uns verantworten und sehen, wie wir damit umgehen. Aber zuerst müssen wir analysieren, ob wir den Fehler gemacht haben oder ob etwas anderes schiefgelaufen ist".

Gegner fühlen mit

Während Schubert noch nach dem Grund für den Ausfall sucht, fühlen selbst die größten Profiteure mit dem Ex-Champion. "Marco sah wie der sichere Sieger aus. Er hatte eine sehr glückliche, aber auch mutige Strategie und ich war nicht nah genug an ihm dran, um ein Manöver zu versuchen", sagt Rennsieger Jack Atiken.

"Dann hatte er leider Probleme. Es tut mir sehr leid für ihn. Er ist mit Glück in Führung gegangen, und dann ist das Glück zu uns zurückgekehrt."

Mirko Bortolotti, der den zweiten Platz erbte, ergänzt: "Wenn man in Führung liegend wenige Runden vor Schluss ausfällt, ist das sehr bitter. Das wünscht man niemandem. So gesehen hat es uns zwar geholfen, einen Platz gutzumachen, aber trotzdem tut es mir sehr leid."

Und auch Titelverteidiger Thomas Preining fand nach dem Rennen tröstende Worte für Wittmann: "Es tut mir leid für Marco, er hatte schon letztes Jahr eine schwierige Saison. Er ist einer der nettesten Jungs im Fahrerlager. Das wünscht man keinem." Der Manthey-EMA-Pilot erbte durch den Ausfall eine Top-10-Platzierung.


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