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Super Bowl live auf ProSieben

Lavonte David: Der heimliche Superstar der Buccaneers

  • Aktualisiert: 03.02.2022
  • 17:33 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images/Icon SMI

Lavonte David steht mit den Tampa Bay Buccaneers im Super Bowl (Sonntag, 22:40 Uhr auf ProSieben und ran.de) und ist der Schlüsselspieler der Defense. Dabei wäre seine Karriere früher fast an den Schulnoten gescheitert. 

München/Tampa Bay - Lavonte David musste lange darauf warten, mit den Tampa Bay Buccaneers im Super Bowl (Sonntag, 22:40 Uhr live auf ProSieben und ran.de, bereits ab 20:15 Uhr Countdown zum Super Bowl auf ProSieben MAXX und ran.de) zu stehen. 

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Der 139-Kilo-Koloss ist Tampa Bays Defensiv-Spieler mit der meisten Erfahrung. Er weiß mittlerweile, wie er die Jüngeren im Super Bowl LV führen muss. Auch wenn ihm immer noch der Ruf als dreckiger Spieler anhaftet.

  • 03.02.2022
  • 17:34 Uhr
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"Ich habe neun Jahre gebraucht, um an diesen Punkt zu gelangen, also werde ich den Moment genießen, während ich das tue, was ich tun kann, um voranzukommen", sagt der Linebacker vor dem großen Finale gegen die Kansas City Chiefs.

David spielt bereits seit der Saison 2012 für die Buccaneers, zählt zu den Top-Stars auf seiner Position, schaffte es aber in acht Spielzeiten kein einziges Mal in die Playoffs – bis Tom Brady kam und Tampa Bay in den Super Bowl führte. "Durch ihn hat sich vieles verändert", sagt David.

Brady mag das Gesicht der Tampa Bay Buccaneers sein. Der Einfluss, den der 31-jährige David als Schlüsselspieler der Defense auf sein Team hat, ist allerdings fast genauso groß.

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Jan Stecker lobt: "Der Junge ist großartig"

ran Moderator Jan Stecker bezeichnet David als den heimlichen Star der Buccaneers: "Der Junge ist blitzschnell, kann Pass Rush machen, ist aber auch gegen den Lauf gut, weil er vertikal von links nach rechts so beweglich und schnell ist. Und er ist ein richtig guter Passverteidiger. Er erahnt Passrouten und bleibt am Mann. Der Junge ist großartig."

Und weiter: "Er und Devin White gelten im Moment als das beste Linebacker-Duo der Liga. Er kann den Unterschied ausmachen. Er macht nicht die meisten Interceptions oder Sacks. Aber er sorgt für wahnsinnig viel Unruhe, ist ein richtiger Trouble-Maker. Den muss man immer im Auge behalten."

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"Ich war ein unreifes Kind"

Fast wäre die Karriere von David gescheitert, bevor sie überhaupt begann. Er bewies an der Northwestern High School zwar eine gewisse Begabung, war allerdings kein Ausnahmetalent. "Rivals.com" stufte ihn als Zwei-Sterne-Rekrut ein.

Dies genügte zwar, um von mehreren Universitäten ein Stipendium angeboten zu bekommen. Offerten aus Tennessee, Georgia und Miami flatterten herein. Doch es gab ein Problem: seine schulischen Leistungen. 

"Ich war ein unreifes Kind und Football war das Einzige, was mir wichtig war", verriet er auf "theplayerstribune.com". "Ich verstand nicht, dass ich auch gute Noten brauchte, um auf dem nächsten Level weiterzuspielen. Als ich das kapiert hatte, war es bereits zu spät."

Sämtliche Universitäten zogen ihr Angebot wieder zurück. Lediglich eine Universität blieb interessiert: die Middle Tennessee State University. Die Verantwortlichen fanden eine Lösung, wie er den Schulstoff nachholen und gleichzeitig Football spielen konnte.

Ein Kulturschock in Murfreesboro

Der Umzug in die kleinere Stadt Murfreesboro glich einem Kulturschock. In seiner Heimatstadt Miami war er Sonne, Strand und Großstadtleben gewohnt. Das ländliche Umfeld der Middle Tennessee State University war das genaue Gegenteil davon.

"Die nächste Stadt war eine Stunde entfernt, der nächste Flughafen zwei Stunden", berichtet er. "Ich hatte zum ersten Mal mit kaltem Wetter zu tun. Der Campus war noch kleiner als der an meiner High School. Es gab auch nicht viele Studenten. Daher waren nie mehr als 500 Zuschauer bei unseren Spielen. An der High School hatte ich noch vor mehreren tausend Zuschauern gespielt."

Es kam sogar noch schlimmer: David fiel gleich zu Beginn durch den Konditionstest und wurde von seinen Trainern zur Schnecke gemacht. "Auch das kannte ich nicht. Ich wurde nie zuvor von einem Trainer angeschrien", berichtet er.

Doch genau jene Erfahrung sorgte in David für ein Umdenken: "Ich wusste, dass ich mich ändern muss. Ich erkannte, dass ich nun in der realen Welt angekommen war. Ich war weit weg von zu Hause und auf mich allein gestellt. Ich konnte nicht nach meiner Mutter oder meinem Vater rufen. Ich musste mental hart sein und mein Ding machen."  

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Zu klein für einen Linebacker der NFL?

Mit guten Leistungen empfahl er sich für die größeren Universitäten, wechselte 2009 zur University of Nebraska-Lincoln und setzte dort seinen Aufstieg fort. Mit Vorurteilen hatte er dennoch zu kämpfen. "NFL-Scouts sagten, ich sei zu klein, um Linebacker zu spielen", erinnert sich der 1,85 Meter große Defense-Spieler.

Dennoch wurde er beim NFL Draft 2012 in der zweiten Runde an Position 58 von den Tampa Bay Buccaneers ausgewählt. Seitdem ist David aus der Verteidigung dieser Franchise nicht mehr wegzudenken.

Er hat sämtliche Franchise-Rekorde aufgestellt, unter anderem für die meisten Tackles for Loss insgesamt (118), die meisten Tackles for Loss in einer Saison (21) und die meisten eroberten Fumbles insgesamt (16). 

David blickt sehr reflektiert auf seinen Werdegang zurück: "Natürlich wünschte ich, ich hätte mich in der High School mehr angestrengt und meine Ausbildung ernst genommen. Trotzdem würde ich nichts ändern wollen. All das, was ich durchgemacht habe, hat mich dorthin geführt, wo ich heute bin. Es hat mich zu dem Mann gemacht, der ich heute bin."

Möglicherweise sogar zum Super-Bowl-Sieger.

Oliver Jensen

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