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Super Bowl LV live auf ProSieben und ran.de

Tampa Bays Defense: Wolfsrudel mit grauer Eminenz Ndamunkong Suh

  • Aktualisiert: 03.02.2022
  • 17:34 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© Getty

Der 139-Kilo-Koloss ist Tampa Bays Defensiv-Spieler mit der meisten Erfahrung. Er weiß mittlerweile, wie er die Jüngeren im Super Bowl LV gegen die Kansas City Chiefs (So., ab 22:40 Uhr live auf ProSieben und ran.de) führen muss. Auch wenn ihm immer noch der Ruf als dreckiger Spieler anhaftet.

München/Tampa Bay - Wenn er so am Mikrofon sitzt, das Grinsen von einem Ohr zum anderen reicht und er davon erzählt, es noch mehr genießen zu wollen, dann wirkt er mehr wie ein Teddybär.

Dann ist es schwer vorstellbar, dass aus dem Teddybären auf dem Spielfeld ein reißender wilder Bär wird, der sich selbst als "von den Gegenspielern gefürchtet und grausam" bezeichnet.

Aber dann ist auch klar, dass Ndamukong Suh einst zu den drei meistgehassten Spielern in der NFL gewählt wurde.

Ein Tritt hier auf dem am Boden liegenden Gegenspieler, eine Gemeinheit da. Suh, der 1,93-Meter, 139 Kilo-Bär weiß, wie er die Gegenspieler aus dem Konzept bringt.

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Mahomes als Einheit jagen

Dabei passt die der Vergleich mit einem Bären gar nicht so gut zu Suh und seinen Tampa Bay Buccaneers, mit denen er am Sonntag ab 22:40 Uhr auf ProSieben und ran.de im Super Bowl auf die Kansas City Chiefs trifft.

Denn die Bucs-Defense ist mehr ein Rudel Wölfe. "Wir als Front Seven müssen ihn jagen", sagt Suh im Gespräch mit ran. "Wir funktionieren als Einheit und müssen zusammen das Laufspiel kontrollieren, aber ihn auch unter Druck setzen."

Ihn, damit ist Patrick Mahomes gemeint. Kansas Citys genialer Quarterback. Der sie im Aufeinandertreffen am 12. Spieltag der Regular Season verwundet hatte, der sie im ersten Viertel regelrecht auseinandergenommen, das Rudel in alle Himmelsrichtungen versprengt hatte.

Für Suh ein lehrreiches Beispiel: "Die Big Plays haben uns richtig weh getan, die müssen wir jetzt unterbinden. Wir haben jetzt richtig viel Filmmaterial. Und wir haben zwei Wochen Zeit, uns darauf einzustellen."

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Vita Vea kehrt nach Verletzung zurück

Wie das geht, weiß der 34 Jahre alte Defensive Lineman, der in der 3-4 Defense von Todd Bowles zumeist die linke End-Position einnimmt. "Sie haben wie viele Sacks in der Saison nur hinnehmen müssen? 29? Wie viele hatten wir? 2? Aber wir waren an ihm dran. Shaq, JPP und ich auch", erinnert sich Suh.

Beim 24:27 Ende November kam die Front Seven immer wieder durch, erzielte neben zwei Sacks auch sieben Quarterback Hits. Und damals fehlte mit Vita Vea der so wichtige Nose Tackle verletzt.

"Es ist genial, dass Vita zurück ist", sagt Suh über den 157-Kilo-Koloss mit polynesischen Wurzeln. "Vita zieht die Double Teams auf sich, damit habe ich mehr 1-auf-1-Situationen für mich", sagt Suh und verweist auch auf die Outside Linebacker Shaquil Barrett und Jason Pierre-Paul.

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Defensive nach Spielerstärken ausgerichtet

Vea, Barrett, Pierre-Paul, Lavonte David, Devin White und eben Suh, eine Ansammlung an Egos, die sich aber auch einordnen kann. "Coach Bowles steckt uns nicht in ein Korsett nach seinem System, viel mehr setzt er jeden von uns nach seinen Stärken ein", erklärt Suh das Defensiv-Konzept.

Und wie alle anderen hat Suh im Wolfsrudel der Bucs seine Rolle gefunden. Er ist nicht mehr der Leitwolf, der er in seiner Zeit bei den Detroit Lions, von denen er an 2010 an zweiter Stelle gedraftet wurde, war, der er bei den Miami Dolphins war.

Suh ist eher die graue Eminenz, der nicht allein führt, aber den Weg des Rudels durch sein Handeln bestimmt. "Er sagt nicht immer viel, aber er geht voran. Er reißt uns mit", erklärt Pierre-Paul Suhs Rolle im Gespräch mit ran.

Gute Mischung aus Jung und Alt 

Suh selbst fühlt sich in dieser Rolle wohl und sieht die Bucs besser aufgestellt als die Los Angeles Rams vor zwei Jahren, als er in seinem ersten Super Bowl seinem heutigen Teamkollegen Tom Brady und dessen New England Patriots unterlegen war.

"Wir hatten auch damals eine großartige Defense, aber bei den Rams waren wir vielleicht zu viele ältere Spieler. Da hatte sich eine gewisse Routine eingeschlichen. Jetzt stimmt die Mischung zwischen Jung und Alt besser", sagt Suh.

Gerade die junge Garde versucht er nun anzuleiten. "Die Jungs sind cool. Antoine Winfield, Sean Murphy-Bunting, ... die bereiten einem viel Freude. Ich versuche, etwas meine Hand über sie zu halten und mich um sie zu kümmern. Eigentlich machen das alle erfahrenen Spieler."

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"Lass dich nicht aus der Ruhe bringen"

Suh hat viel gelernt. Aus den Sperren in den frühen NFL-Jahren, als er am Boden liegenden Spielern auch mal auf den Kopf getreten war, aber auch aus seiner Jugend-Zeit als Fußballer, in der er immer wieder mal wegen Roter Karten vom Platz gestellt worden war.

Und was rät er jetzt den jungen Wilden zum Super Bowl, nachdem er das Erlebnis ja schon einmal mitgemacht hat?

"Sei auf alles, was passieren könnte, vorbereitet. Dich darf nichts aus der Ruhe bringen. Wenn du das schaffst, kannst du den Tag auch genießen", gibt Suh die Devise vor.

Der graue Wolf hat dem Rudel eben noch viel zu geben. Diesmal auch mit Worten.

Rainer Nachtwey

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