Auch Bahnrad-Olympiasieger Lehmann fordert Verlegung der Spiele
- Aktualisiert: 22.03.2020
- 17:47 Uhr
- SID
Nach Michael Groß hat sich der nächste deutsche Olympiasieger für eine Absage der Sommerspiele in Tokio vom 24. Juli bis 9. August ausgesprochen.
Köln - Nach "Albatros" Michael Groß hat sich der nächste deutsche Olympiasieger für eine Absage der Sommerspiele in Tokio vom 24. Juli bis 9. August ausgesprochen. Jens Lehmann, Bahnrad-Goldmedaillengewinner von Barcelona 1992 und Sydney 2000 sowie mittlerweile Abgeordneter für die CDU im deutschen Bundestag, fordert von IOC-Präsident Thomas Bach konsequentes Handeln in der Coronakrise.
"Verschieben Sie die Olympischen Spiele schnellstmöglich um mindestens ein Jahr, damit unsere Leistungssportler der Gesellschaft ohne den moralischen Druck - den gerade Sie durch Ihr Festhalten an den Olympischen Spielen aufbauen - in dieser Situation helfen können", schrieb Lehmann in einem offenen Brief an Bach.
Gesundheit und Mitmenschen wichtiger als Olympischer Traum
"Als zweifacher Olympiasieger und Vater sowie Bundestagsabgeordneter der Bundesrepublik Deutschland sage ich Ihnen in aller Deutlichkeit: Die Absage der Olympischen Spiele von Tokio würde NICHT den Olympischen Traum von 11.000 Athleten zerstören, sondern sie würde den Sportlern die Möglichkeit geben, sich auf das Wichtigste zu konzentrieren, was wir haben: Unsere Gesundheit, unsere Mitmenschen und Solidarität für die Gemeinschaft."
Lehmann (52) reagierte damit auf ein Interview Bachs beim "SWR". "Die Absage würde den Olympischen Traum von 11.000 Athleten aus 206 Nationalen Olympischen Komitees und dem IOC-Flüchtlingsteam zerstören. Eine solche Absage wäre die am wenigsten faire Lösung", hatte der Fecht-Olympiasieger von 1976 gesagt.
Vor Lehmann hatte sich auch Groß, Olympiasieger von 1984 und 1988, öffentlich und persönlich an Bach gewandt und die Verlegung der Spiele gefordert.