17 Jahre alter Bayern-Youngster
Champions League: Magischer Abend für Jamal Musiala
- Aktualisiert: 24.02.2021
- 00:10 Uhr
- ran.de/Markus Bosch
Im Champions-League-Achtelfinale gegen Lazio Rom glänzt Jamal Musiala und schreibt Geschichte. Teamkollegen und Experten loben den 17-Jährigen, der vor einer wichtigen Entscheidung steht.
Rom/München - Es lief die 24. Minute im Champions-League-Achtelfinale zwischen Lazio Rom und dem FC Bayern (1:4), als sich Historisches ereignete.
Bayern-Youngster Jamal Musiala fasste sich ein Herz von der Strafraumkante und zog ab. Der Ball schlug unhaltbar flach im linken Eck ein. Mit gerade einmal 17 Jahren und 363 Tagen ist er damit der jüngste Spieler, der je für den FC Bayern in der Champions League traf - zuvor war er der zweite "U18-Spieler" nach David Alaba, der in der Champions League in der Startelf stand.
Weitere Meilensteine für das junge Talent, das in Stuttgart geboren wurde und in England aufwuchs. Nachdem er in dieser Spielzeit bereits einige furiose Auftritte im Bayern-Dress hingelegt hatte, fand sich Musiala zuletzt häufig "nur" auf der Ersatzbank wieder.
Flick: "Das ist genau das, was wir von ihm erwarten"
Vor dem Duell mit Lazio sagte Bayern-Trainer Hansi Flick bei "Sky" über den 17-Jährigen: "Er ist ein Spieler, der den Ball behaupten kann und auch Torgefahr ausstrahlt und der auch den letzten Pass spielen kann. Das ist genau das, was wir von ihm erwarten." Und Musiala, der wohl in Kürze seinen ersten Profivertrag unterschreiben wird, ließ den Worten seines Trainers Taten folgen.
Neben seinem sehenswerten Treffer brachte er auch 86 Prozent seiner Zuspiele zu einem Mitspieler und eroberte zwei Mal vom Gegner den Ball zurück.
Goretzka lobt Musiala
"Wir haben ihn ermuntert, frei aufzuspielen. Joshua und ich haben ihm den Rücken freigehalten. Das hat er gut gemacht", lobte Teamkollege Leon Goretzka den "Rekordmann" nach der Partie bei "Sky". Musiala habe sich "brutal gefreut", dass er von Anfang an spielen durfte, so Goretzka weiter. Nach der Partie schrieb der 17-Jährige in den sozialen Medien von einer Nacht, die er niemals vergessen werde.
2019 kam Musiala ohne große Aufmerksamkeit aus dem Nachwuchs des FC Chelsea nach München und entwickelte sich seither prächtig. Auch Bundestrainer Jogi Löw ist die Entwicklung des Youngsters nicht entgangen, sodass er in den vergangenen Wochen um Musiala, der bislang ausschließlich für Englands Nationalteams auflief, kämpfte.
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Entscheidet sich Musiala für den DFB?
Flick kündigte im Vorfeld des Duells mit Lazio an, dass Musiala wohl bald eine Entscheidung treffen werde, welchem Nationalteam er sich anschließen wolle. "Ich würde mich sehr freuen, wenn er sich für Deutschland entscheidet", meinte Goretzka dazu. Der 17-Jährige wäre wohl ad hoc eine der größten DFB-Hoffnungen für die Zukunft.
Unabhängig davon zeigt der 17-Jährige bereits jetzt einige Ansätze für eine herausragende Profi-Karriere. Er habe "diese Momente, die ihn zu einem außergewöhnlichen Spieler machen", adelte Ex-Nationalspieler Michael Ballack bei "Sky" den Münchner Youngster. Physisch könne Musiala, der im zweiten Durchgang im Stadio Olimpico etwas abtauchte, noch zulegen, so Ballack.
Diese Champions-League-Nacht in Rom war wohl der nächste Schritt im gleißenden Rampenlicht für Musiala. Und irgendwann sind dann die Rekorde nur noch schmückendes Beiwerk für einen Ausnahmespieler - siehe Robert Lewandowski.
Markus Bosch
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