Wirtz, Moukoko und Co.: Die größten Shootingstars der Bundesligasaison

Die größten Shootingstars der Bundesligasaison 2020/21
Rekord-Teenager unter sich: Leverkusens Florian Wirtz (l.) erzielte am vergangenen Wochenende sein fünftes Bundesligator – und das mit 17 Jahren! Das war zuvor noch keinem Spieler gelungen. Mit dem sogar noch einem Jahr jüngeren Youssoufa Moukoko (r.) hat der BVB aktuell den jüngsten Bundesligaspieler und -torschützen der Ligageschichte in der Mannschaft. Doch Wirtz und Moukoko sind nicht die einzigen Youngsters, die in der laufenden Saison in der Bundesliga groß aufspielen. ran.de zeigt euch die zehn größten Shootingstars der Spielzeit. (Stand: 11. Februar 2021)

Florian Wirtz (Bayer Leverkusen)
Wirtz ist noch nicht einmal volljährig, beim Champions-League-Aspiranten Bayer Leverkusen aber bereits gesetzt und wohl der verheißungsvollste Nachwuchsstar der laufenden Spielzeit. Die erfahrenen Kollegen schwärmen von den Fähigkeiten des Teenagers, der sich beim 5:2 gegen den VfB am vergangenen Spieltag den Titel als jüngster Spieler aller Zeiten, dem fünf Tore in der Bundesliga gelangen, schnappte – mit 17 Jahren, neun Monaten und drei Tagen. Unter anderem sein Coach Peter Bosz dachte bereits laut darüber nach, dass Wirtz schon im Sommer ein Kandidat für die deutsche Nationalelf bei der Europameisterschaft sein könnte.

Jamal Musiala (FC Bayern)
In der mit gestandenen Stars gespickten Offensive beim amtierenden Triplesieger Bayern München hat sich mit Jamal Musiala ein weiterer hochbegabter 17-Jähriger überraschend in den erweiterten Kreis der Stammelf gespielt. 24 Pflichtspiele in sieben Wettbewerben stehen für den Mittelfeld-Allrounder bislang zu Buche, in der Bundesliga traf Musiala bereits dreifach. Nicht nur die Bayern wollen bei ihrem vor allem in seiner zweiten Heimat England begehrten Juwel für klare Verhältnisse sorgen und Musiala schnellstmöglich mit einem langfristigen Profivertrag ausstatten. Auch der DFB hat in Person von Bundestrainer Joachim Löw und Manager Oliver Bierhoff bereits Kontakt aufgenommen und versucht, den aktuell noch für England und Deutschland spielberechtigten Teenager vom DFB-Team zu überzeugen.

Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund)
Für sein Wunderkind Moukoko ließ der BVB im April 2020 sogar die DFL-Regularien anpassen, sodass Spieler bereits ab 16 Jahren im Profifußball eingesetzt werden dürfen. Für den 16-jährigen, dadurch spielberechtigten Moukoko folgten Rekorde am Fließband. Jüngster Bundesligaspieler, jüngster Champions-League-Spieler, jüngster Bundesligatorschütze – der Nachwuchsstar ist bei den Dortmunder natürlich weit weg von einem Stammplatz, hat mit seinen zwei Toren in zehn Ligaspielen (zwei davon in der Startelf) aber bereits angedeutet, dass er dem Team helfen kann.

Jude Bellingham (Borussia Dortmund)
Im zarten Alter von 17 Jahren verließ Bellingham im Sommer seinen Jugendklub Birmingham City, für den er bereits als 16-Jähriger eine Saison lang in der zweiten englischen Liga gespielt hatte, und schloss sich dem BVB an. Mit Eingewöhnungsproblemen hatte der Engländer in seiner neuen Wahlheimat zum Glück nicht zu kämpfen: Von Beginn an zeigte Bellingham, welche Qualitäten er trotz seines jungen Alters auf den Platz bringen kann und erzielte in seinem ersten Pflichtspiel, im Pokal gegen Duisburg, direkt einen Treffer. In lediglich vier Pflichtspielen der Borussia wirkte der 17-Jährige Alleskönner im Mittelfeld nicht mit.

Matteo Guendouzi (Hertha BSC)
Guendouzis vorzeitiges Ende beim FC Arsenal, wo das Talent seit seinem Wechsel 2018 einen bemerkenswerten Aufstieg in die Stammelf hinlegte, kam abrupt und unschön: In der Partie gegen Brighton würgte Guendouzi Gegenspieler Neal Maupay und soll während des hitzigen Spiels gegenüber seinem Landsmann mit seinem Gehalt geprahlt haben. Coach Mikel Arteta warf den Franzosen daraufhin aus dem Kader und der mittlerweile 21-Jährige wurde im Oktober zur Hertha verliehen. Dort ist der Mittelfeldspieler im Zentrum gesetzt und einer der wenigen positiven Aspekte einer enttäuschenden Saison. Es ist jedoch völlig offen, wie die Zukunft Guendouzis nach dem Ablauf seiner Leihe im Sommer aussieht.

Maxence Lacroix (VfL Wolfsburg)
Fünf Millionen Euro ließ sich der VfL Wolfsburg im Sommer die Dienste von Lacroix kosten – rückblickend ein absolutes Schnäppchen für den Mann aus Sochaux! In Windeseile avancierte der 20-Jährige zur Stammkraft in der Innenverteidigung und stand bei gerade einmal vier Pflichtspielen der Wölfe nicht über die volle Distanz auf dem Platz. Lacroix verteidigt humorlos und teilweise spektakulär, sein Marktwert schießt laut "transfermarkt.de" jetzt schon durch die Decke. "Das Prunkstück ist die Defensive", meinte Jörg Schmadtke vor einigen Wochen über den VfL. Ein wichtiger Faktor für diese Aussage: Shootingstar Lacroix.

Tanguy Coulibaly (VfB Stuttgart)
Nachdem der mittlerweile 19-jährige Coulibaly vor anderthalb Jahren aus der U19 von PSG zum VfB gewechselt war, kam der Linksaußen in der gesamten Zweitligasaison nur 20 Minuten zum Einsatz. So war es also nicht unbedingt zu erwarten, dass Coulibaly in seiner ersten Saison in der Bundesliga dermaßen explodiert und nicht nur wegen seiner zwei Tore zu einer der aufregendsten Neuentdeckungen der Saison avancierte. Wie "France Football" berichtet, soll Borussia Dortmund bereits ein Auge auf den Stuttgarter geworfen haben.

Silas Wamangituka (VfB Stuttgart)
Auch Wamangituka holten die Schwaben bereits zu Beginn der vergangenen Zweitligasaison und ließen sich die Dienste des Kongolesen fürstliche acht Millionen Euro kosten. Nachdem der 21-Jährige schon im Unterhaus ein zuverlässiger Scorer war, machte er in seiner Premierensaison in der Bundesliga noch einmal einen beeindruckenden Schritt nach vorne. Mit elf Toren und drei Assists - dazu noch zwei Treffern im Pokal – ist Wamangituka Stuttgarts bester Torschütze. Es darf davon ausgegangen werden, dass der Flügelstürmer dem VfB bei einem Verkauf einen beachtlichen Geldregen bescheren wird.

Ermedin Demirovic (SC Freiburg)
Die Freiburger holten Demirovic im Sommer für knapp vier Millionen als Ersatz für Luca Waldschmidt, der zu Benfica gewechselt war. Wie die ganze Mannschaft kam der Bosnier zunächst zu Beginn der Saison nur schwer in Tritt, doch trug der 22-Jährige maßgeblich zum jüngsten Höhenflug der Freiburger bei, der den Breisgauern um den Jahreswechsel herum einen klubinternen Rekord von fünf Bundesligasiegen in Folge bescherte. Dabei glänzt der Mittelstürmer vor allem als Assistgeber: Neben drei eigenen Toren legte Demirovic bereits sieben Treffer in seinen 17 Spielen auf.

Matthew Hoppe (FC Schalke 04)
Während der FC Schalke in einer historisch schlechten Saison dem vierten Abstieg der Klubgeschichte entgegentaumelt, gibt wenigstens der Blick auf Youngster Hoppe etwas Hoffnung für die Zukunft. Der 19-jährige Stürmer der Reserve fand zunächst nur aufgrund absoluter Personalnot seinen Weg in die erste Mannschaft, sorgte dann mit einem Dreierpack gegen Hoffenheim aber quasi im Alleingang dafür, dass Schalke den Sieglos-Rekord von Tasmania Berlin nicht einstellte. Mittlerweile hat der US-Amerikaner fünf Tore aus zehn Spielen auf dem Konto und wird nach eigener Aussage im Fall des wahrscheinlichen Abstiegs Schalke auch in Liga zwei die Treue halten.