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Nach Wirbel beim Confed Cup

Die wichtigsten Fragen zum Videobeweis: Droht nun auch in der Bundesliga Chaos?

  • Aktualisiert: 03.07.2017
  • 22:16 Uhr
  • ran.de
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© 2017 imago sportfoto

Der Videobeweis sorgte beim Confed Cup in Russland für einige Verwirrung. Trotzdem wird er auch in der kommenden Bundesliga-Saison zum Einsatz kommen. Droht erneutes Chaos? ran.de beantwortet die wichtigsten Fragen zum korrekten Einsatz.

München - Der Videobeweis spaltet die Gemüter. Während Fifa-Präsident Gianni Infantino den Einsatz von Video-Assistenten beim Confed Cup in Russland durchweg positiv bewertete, sehen Spieler und Trainer noch Verbesserungsbedarf. Grund: Der Videobeweis schützt nicht vor Fehlentscheidungen. Auch bei der Umsetzung ist noch kein klares Vorgehen zu erkennen. 

ran.de beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Instrument, das den Fußball laut des "International Football Association Board" gerechter machen soll.

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1. Seit wann gibt es den Videobeweis?

Auf Vereins-Ebene kam der Videobeweis bereits in der Saison 2016/17 zum Einsatz: im niederländischen Pokal, bei Relegationsspielen in Frankreich und bei der Klub-WM. Die Fifa testete den Einsatz von Video-Assistenten bereits bei der U20-WM in Südkorea und jetzt beim Confed Cup in Russland.

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2. Wann soll der Videobeweis angewendet werden?

Das Protokoll des IFAB besagt, dass der Videobeweis nur bei spielentscheidenden Szenen zum Einsatz kommt. Diese sind:

- Tor oder kein Tor
- Elfmeter oder kein Elfmeter
- Rote Karte oder keine Rote Karte
- Spielerverwechslungen

Nicht eingegriffen wird bei Gelben oder Gelb-Roten Karten, da es sonst zu viele Spielunterbrechungen geben würde. Die Fifa rechnet pro Partie mit zwei bis sechs kniffligen Szenen, die einer genaueren Betrachtung durch Video-Assistenten bedürfen.

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3. Wie funktioniert der Videobeweis?

Video-Assistenten sind ausgebildete Schiedsrichter. Pro Spiel kommen ein Assistent und bis zu zwei Supervisor zum Einsatz. Der Video-Assistent verfolgt das Spiel auf einem Monitor, ihm stehen bis zu 17 Kamera-Perspektiven zur Verfügung. Bei einer deutlichen Fehlentscheidung informiert der Assistent den Schiedsrichter und empfiehlt eine Entscheidung.

Der Unparteiische kann nun entweder die Empfehlung des Assistenten ignorieren und weiterspielen lassen. Er kann seine ursprünglich getroffene Entscheidung revidieren und der Empfehlung des Assistenten folgen. Oder er hat die Möglichkeit die strittige Szene auf einem Kontrollbildschirm am Spielfeld selbst in Augenschein nehmen - in Normalgeschwindigkeit und Zeitlupe. Danach trifft er seine Entscheidung.

Spieler und Trainer haben keine Möglichkeit, die Szene auf dem Kontrollbildschirm nachzuvollziehen.

4. Wie viel Zeit hat der Schiedsrichter, um eine Entscheidung zu treffen?

Es gibt keine zeitliche Begrenzung bei der Prüfung einer strittigen Spielszene. Das Reglement besagt: Genauigkeit geht vor Schnelligkeit. Bei Roten Karten bewertet der Schiedsrichter nur die betreffende Spielsituation. Bei der Entstehung von Toren hat er die Möglichkeit, den kompletten Spielzug noch einmal anzusehen.

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5. Ist der Schiedsrichter an die Empfehlung des Video-Assistenten gebunden?

Nein. Der Video-Assistent spricht eine Empfehlung aus und teilt diese dem Schiedsrichter mit. Das letzte Wort hat einzig und allein der Unparteiische auf dem Spielfeld. Sollte der Schiedsrichter eine Situation dennoch falsch bewerten - wie zum Beispiel bei Jaras Ellbogencheck gegen Werner im Finale des Confed Cups - ist das eine nicht anfechtbare Tatsachenentscheidung.

6. Dürfen Spieler, Trainer oder Teamoffizielle den Videobeweis einfordern?

Auch hier ein klares Nein. Der Schiedsrichter hat die alleinige Entscheidungsgewalt. Er darf weder bedrängt noch beeinflusst werden.

Spieler, die den Videobeweis in einer für sie strittigen Situation fordern, müssen mit Gelb bestraft werden. Trainer und Teamoffizielle werden bei Zuwiderhandlung des Feldes verwiesen. Damit soll Rudelbildung oder ein unter Druck setzen des Schiedsrichters verhindert werden.

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7. Wie geht es mit dem Videobeweis weiter?

In der Saison 2017/18 kommt der Videobeweis erstmals in der Bundesliga zum Einsatz. Sollte er sich bewähren, ist eine dauerhafte Anwendung geplant. Die Uefa hingegen stellt sich noch quer, so wird es in Europa und Champions League keine Video-Assistenten geben.

Der Einsatz bei der WM 2018 in Russland ist noch nicht endgültig geklärt aber sehr wahrscheinlich. Fifa-Präsident Infantino sagte im Anschluss an den Confed Cup: "Von meiner Seite aus war der Videoschiedsrichter ein großer Erfolg. Wir haben Geschichte geschrieben. Wir hätten ohne den Videobeweis ein anderes Turnier gehabt. Ein Turnier, das weniger fair gewesen wäre. Große Fehler werden nicht mehr passieren. Das ist ein großer Erfolg."

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