Champions League
FC Barcelona - Geldgeber Roures: FC Bayern München als Vorbild
- Aktualisiert: 13.09.2022
- 17:25 Uhr
- ran.de
Vor dem Champions-League-Spiel beim FC Bayern äußert sich ein Anteilseigner des FC Barcelona kritisch zu Finanzen und Vereinsstruktur der Katalanen. Hohe Ablösesummen seien zwar unmoralisch, dennoch habe sich der Transfer von Robert Lewandowski gelohnt.
Barcelona/München – Der spanische Medienmogul Jaume Roures hat sich kritisch über die Vereinsstrukturen des FC Barcelona geäußert.
"Das Modell, das für Barca interessant sein könnte, ist das deutsche System, wie beim FC Bayern", sagte der 72-Jährige vor dem Champions-League-Spiel der Katalanen beim FC Bayern (ab 21 Uhr im Liveticker) im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung".
Das sei "ein System, das für Barca interessant sein könnte. Die Mitglieder haben ihre Macht und die Geschäfte werden nicht nur von smarten Ex-Fußballern geführt, sondern auch durch einen Aufsichtsrat kontrolliert, in dem Vertreter von großen Kooperationen, wie Adidas, Allianz, oder Audi sitzen. Der Fußball neigt zur Irrationalität, diese Struktur gibt ihm Vernunft".
Barca-Gönner: "100 oder 120 Millionen für Spieler unmoralisch"
Dabei hatte der Unternehmer dem mittlerweile nach Angaben des spanischen Ligaverbandes mit 835 Millionen Euro verschuldeten Klubs im Sommer erst mit einer Millionensumme unter die Arme gegriffen.
Die Verwendung seines Investments durch den Verein kann er aber nur bedingt nachvollziehen.
"In meinen Augen ist es grundsätzlich unmoralisch, 100 oder 120 Millionen für einen Spieler zu bezahlen", sagte Roures.
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Barca: Roures investierte 100 Millionen Euro
Im August hatte er mit seiner Firma "Orpheus" rund 100 Millionen Euro für 25 Prozent der Anteile an den "Barca Studios" bezahlt. Die Studios kümmern sich um die Verwertung der audiovisuellen Rechte des Klubs.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Fußball machten auch vor einem internationalen Spitzenklub nicht halt, so Roures: "Covid hat alle Klubs betroffen: Barca, Madrid, Bayern. Aber der nackte König war Barca."
Dennoch gehöre das Geld "auf den Platz, nicht auf die Bank".
FC Barcelona: Shopping-Tour statt Sparkurs
Deshalb unterstützt Roures den Einkauf mehrerer Stars im vergangenen Transferfenster, unter anderem Robert Lewandowski vom FC Bayern München. "Er ist ein guter Typ", sagte er. "Die Trikots mit dem Schriftzug Lewandowski sind ausverkauft."
Die angespannte finanzielle Situation, in der sich Barcelona immer noch befinde, sei vom früheren Präsidium "durch exorbitante Gehaltszahlungen und Management-Fehler im Day-to-day-Business" heraufbeschworen worden, so Roures.
Barcelona hatte - auch deshalb - während der Pandemie begonnen, die leeren Kassen durch den Verkauf von Vereinsanteilen wieder zu füllen. Insgesamt hatte der Klub damit gut 800 Millionen Euro eingenommen.
Freilich sind es am Ende nicht nur die 100 Millionen Euro des Medienunternehmers, auf die der FC Barcelona angewiesen ist. Für eine zukünftig nachhaltigere Vereinsstruktur appelliert Roures daher an die Vereinsverantwortlichen, sich Deutschlands Rekordmeister zum Vorbild zu nehmen.
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