College Football: Entscheidung steht bevor - Playoff-Szenarien für die Top-8-Teams
Entscheidung steht bevor - Playoff-Szenarien für die Top-8-Teams
Das Thanksgiving-Wochenende steht in den Vereinigten Staaten auch stets für den Endspurt im College Football. Für manche Teams ist der finale Spieltag der Regular Season die letzte Chance, um das Playoff-Komitee zu überzeugen. Weil gleich mehrere direkte Duelle zweier Top-Mannschaften anstehen, bahnt sich bereits eine Vorentscheidung an. ran gibt einen Überblick und erklärt, wer ein Playoff-Ticket so gut wie sicher hat, wer sich keinen Ausrutscher erlauben darf und wo die meiste Brisanz herrscht.
So würden die Playoffs derzeit aussehen
Am Dienstag veröffentlichte das Playoff-Komitee sein neues Ranking. Und es war ein Historisches. Mit Cincinnati stand erstmals in der Geschichte der 2014 eingeführten Postseason ein Team unter den ersten Vier, das nicht aus einer der "Power 5 Conferences" kommt. Die Bearcats sind in der leistungsschwächeren AAC vertreten, dominieren diese aber nach Belieben. Ob es schlussendlich reicht, hängt auch weiterhin vom Abschneiden der anderen Teams ab. Colleges, die bereits zwei Niederlagen auf dem Konto haben (Baylor, Ole Miss, Oregon, Michigan State, etc.), besitzen nahezu keine Chance mehr, in den finalen Rankings unter den Top 4 zu stehen und werden in der folgenden Auflistung daher nicht berücksichtigt.
1. Georgia Bulldogs (11-0, SEC-Conference)
Der Top-Favorit auf den Titel. Als einziges Team aus den großen fünf Conferences (SEC, Big10, Big12, ACC, Pac12) ist Georgia noch ungeschlagen. Daran wird sich höchstwahrscheinlich auch am letzten Spieltag nichts ändern - gegen Georgia Tech sind die Bulldogs mit 35 Punkten favorisiert. Eigentlich gibt es kaum ein Szenario, in dem Georgia nicht in die Playoffs einziehen würde. Selbst eine Niederlage im bereits feststehenden SEC-Championship-Game nächste Woche gegen Alabama könnte daran wohl nichts ändern.
2. Ohio State Buckeyes (10-1, Big-10-Conference)
Durch den dominanten 56:7-Sieg über Michigan State haben sich die Buckeyes endgültig in den Favoritenkreis katapultiert. Doch die Niederlage gegen Oregon aus Week 3 wiegt schwer - Ohio State darf sich keinen Ausrutscher erlauben. Das Aufeinandertreffen mit dem an fünf gesetzten Michigan am Samstag (18 Uhr) zählt nicht nur zu den größten Rivalitäten im US-Sport, sondern besitzt in diesem Jahr enorme Brisanz in Hinblick auf die Playoffs. Der Verlierer ist raus, der Gewinner muss dann im Big-10-Championship-Game - höchstwahrscheinlich gegen Wisconsin - erneut liefern.
3. Alabama Crimson Tide (10-1, SEC-Conference)
Drei Mal in den vergangenen sechs Jahren holte das Team von Head Coach Nick Saban den Titel. Traditionell gehört Alabama zu den Top-Favoriten, unter der Saison kassierte Bama aber eine überraschende Niederlage gegen Texas A&M. Dennoch hat die Crimson Tide alles in der eigenen Hand. Ein Sieg gegen Auburn (6-5) im Iron Bowl ist Voraussetzung, entscheidend könnte dann das Championship Game gegen Georgia werden. Bei einem Sieg dort wäre Alabama sicher in den Playoffs, doch auch mit einer knappen Niederlage wäre das Saban-Team nicht zwingend raus. Zu stark waren die Gegner in der SEC, zu groß scheint die Qualität im Team. Das Komitee müsste dann eine knifflige Entscheidung treffen.
4. Cincinnati Bearcats (11-0, AAC-Conference)
Und dort spielen vor allem die Cincinnati Bearcats eine tragende Rolle. Die Frage: Ist ein ungeschlagenes Cincinnati besser als beispielsweise ein Alabama-Team mit zwei Niederlagen? Fakt ist: Das Team von Head Coach Luke Fickell spielt eine herausragende Saison und kann mit Siegen gegen East Carolina (7-4) und im AAC Championship Game gegen Houston (10-1) die letzten Ausrufezeichen setzen. Sollte Cincinnati zwei Mal klar gewinnen, scheint eine Playoff-Teilnahme im Bereich des Möglichen. Aber Fakt ist auch: Über die Saison haben die Bearcats gegen deutlich schlechtere Teams gespielt als zum Beispiel Alabama. Es bleibt spannend.
5. Michigan Wolverines (10-1, Big-10-Conference)
Was für Ohio State gilt, gilt auch für Michigan. Nur der Gewinner von "The Game" hat eine Chance auf die Playoffs. Dabei warten die Wolverines seit acht (!) Jahren auf einen Sieg gegen den großen Rivalen. Selten schien die Chance so groß wie in diesem Jahr. Einzig die 33:37-Niederlage gegen Michigan State schmerzt, doch in den vergangenen beiden Wochen zeigte sich Michigan davon gut erholt und befindet sich wieder in Topform. Sollte ein Sieg gegen die Buckeyes ebenso gelingen wie der Triumph im Big-10-Championship-Game, ist Michigan in den Playoffs. Ganz sicher.
6. Notre Dame Fighting Irish (10-1, NCAA Independents)
In Week 5 unterlag Notre Dame den Cincinnati Bearcats mit 13:24. Es könnte die entscheidende Niederlage im Kampf um die Playoffs gewesen sein. Denn die Fighting Irish haben ein großes Problem: Sie gehören keiner Conference an und haben kommende Woche dementsprechend kein Championship Game. Neben einem Sieg gegen Stanford (3-8) muss Notre Dame daher auf ordentlich Chaos hoffen. Cincinnati müsste demnach noch ein Spiel verlieren, Gleiches gilt für Alabama und einen möglichen Big-10- oder Big-12-Champion. Trotz Platz sechs im Ranking wird es für Notre Dame daher sehr, sehr schwer.
7. Oklahoma State Cowboys (10-1, Big-12-Conference)
Vor der Saison wurden die Cowboys nicht einmal unter den Top-25-Teams genannt - nun hat OSU eine echte Chance auf die Playoffs. Damit die Überraschung gelingt, darf sich Oklahoma State aber keine Niederlage mehr erlauben. In der Nacht zu Sonntag (1:30 Uhr) steht das "Bedlam-Game" gegen Oklahoma an. Bei einer Niederlage hätte sich der Playoff-Traum erledigt. Sollten die Cowboys aber sowohl Oklahoma als auch Baylor (oder erneut Oklahoma) im Big-12-Championship-Game schlagen, könnte sich eine hitzige Debatte um Platz vier im Ranking entwickeln. Hauptgegner wäre dann wohl ein ungeschlagenes Cincinnati und/oder ein Alabama-Team mit zwei Niederlagen.
8. Oklahoma Sooners (10-1, Big-12-Conference)
Zwar sind die Sooners im offiziellen Ranking nur auf Position zehn notiert, die vor ihnen platzierten Teams aus Baylor und Ole Miss haben aber aufgrund ihrer jeweils zwei Niederlagen quasi keine Chance mehr auf die Playoffs. Oklahoma hingegen schon. Auch für sie gilt: Nur mit zwei Siegen würde die Chance auf eine Teilnahme bestehen. Kurios: Sollten die Sooners Oklahoma State schlagen, würde es eine Woche später definitiv zur Revanche im Big-12-Championship-Game kommen. Im Kampf um Platz vier gilt dann ein ähnliches Szenario wie bei Oklahoma State beschrieben.