10 Gründe, die Los Angeles Rams zu lieben
10 Gründe, die Los Angeles Rams zu lieben
Freak Sean McVay, mehrere hollywoodreife Geschichten und ein Stadion mit Swag. ran.de nennt zehn Gründe, im Super Bowl 2022 am Sonntag ("Countdown zum Super Bowl" - Sonntag ab 20:15 live auf ProSieben MAXX, ab 22.55 Uhr live auf ProSieben und ran.de) und auch sonst zu den Los Angeles Rams zu halten.
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Sean McVay, der Freak
Wenn du Sean McVays mit nur einem Satz beschreiben müsstest, was würdest du sagen? Dass er mit gerade einmal 30 Jahren der jüngste Head Coach der NFL-Geschichte wurde? Dass er sich an Plays von vor 20 Jahren haargenau erinnern kann? Dass er Spielzüge rappt? Dass es bei den Rams einen Typen gibt, dessen einzige Aufgabe darin besteht, McVay vom Spielfeld fernzuhalten? Was auch immer du wählst, dein Gegenüber wird sagen: Was für ein Freak! Und das vermutlich nur positiv meinen. McVay ist seit Jahren eine Bereicherung für die gesamte NFL. Vor allem hat er mit seinem zweiten Super-Bowl-Einzug bewiesen, dass der Hype immer noch real ist. Neben all seiner Expertise als Football-Guru sieht McVay auch noch verdammt gut aus, was regelmäßig Frauen zum American Football bringt. Und daran ist ja mal überhaupt nichts auszusetzen.
Eine Erfolgsgeschichte wie in Hollywood
Es ist die typische Hollywood-Geschichte: Du bist am Boden, du veränderst etwas, dir geht es besser, du erleidest einen Rückschlag, du erholst dich, du gelangst ganz nach oben. Die Story der Rams in den vergangenen beiden Jahren erinnert stark an dieses Drehbuch. 4-12 unter Jeff Fisher und John Fassel, Jeff Fisher entlassen, 11-5 unter Sean McVay, überraschendes Playoff-Aus gegen die Falcons, 13-3 und Super-Bowl-Teilnahme im Jahr danach. Dann die bittere Niederlage gegen die Patriots. Gefolgt von einer Saison ohne Playoffs und einer mit dem Aus in der Divisional Round. Nun wieder der Super Bowl. Liefert Hollywood jetzt endlich das Happy End?
Der Hollywood-Held
Zwölf harte Jahre hat Matthew Stafford hinter sich. Stets ausgebremst von den Detroit Lions! Der Nummer-1-Pick von 2009 gehört zu den stärksten Spielmachern der Liga, konnte in Detroit aber keinen einzigen Playoff-Sieg verbuchen. In seinem ersten Jahr bei den Rams greift er nun auf Anhieb nach der Vince-Lombardi-Trophy. Auch das ist hollywoodreif.
Abrissbirne mit Herz
Wir hätten noch ein bisschen was für's Herz. Andrew Whitworth ist Leistungsträger und Identifikationsfigur der Rams, eine Abrissbirne auf dem Platz, und dabei immerhin schon 40 Jahre alt. Und abseits des Platzes setzt er sich mit seinen Stiftungen und Spenden für Benachteiligte ein. Für seine außergewöhnliche wohltätige Leistungen abseits des Feldes und Tadellosigkeit auf dem Platz wurde Whitworth wenige Tage vor dem Super Bowl als Walter Payton NFL Man of the Year ausgezeichnet. Achja: Als Bengals-Quarterback Joe Burrow wegen seiner Knieverletzung lange ausfiel und auch Whitworth seine Reha absolvierte, verbrachten beide viel Zeit miteinander in Los Angeles. Und freundeten sich an. Ja, es ist alles tatsächlich so kitschig, wie es sich anhört.
The Greatest Show on Turf
Die Offense der St. Louis Rams war zwischen 1999 und 2001 das Maß der Dinge in der NFL. Meiste Punkte, meiste Yards, drei MVPs, zwei Super-Bowl-Teilnahmen, ein Super-Bowl-Sieg: Der von Offensive Coordinator Mike Martz choreographierte Angriff lehrte jeder Defense das Fürchten. Für die Zuschauer war es ein Genuss, zuzusehen. Belohnung: der Spitzname "The Greatest Show on Turf". Kein Team bot auf dem Rasen eine bessere Vorstellung. Die Rams von heute wecken Erinnerungen an jene Zeit. Auch das Team von Coach McVay will nicht nur gewinnen, sondern offensiv am besten noch ein Feuerwerk zünden. Meistens gelingt das auch: 2018 erzielten Jared Goff, Todd Gurley und Co. im Schnitt 32,4 Punkte pro Partie - quasi "The New Greatest Show on Turf". Die neue Heimat der Rams, Los Angeles, die Stadt der Oscars und Blockbuster, ist dabei die perfekte Bühne.
Eine Idee für die Ewigkeit
Helm-Logos sind in der NFL heute gang und gäbe. Alle Teams haben eines (alle bis auf die Cleveland Browns, aber die Browns sind ja eh komisch). Das war nicht immer so. Bis 1948 waren Helm-Logos nicht existent. Dann kam Fred Gehrke, Defensive Back der Rams, und malte auf die Helme seines Teams Hörner, der Legende nach, um die Moral seiner Kameraden beim Footballspielen zu erhöhen. Die Hörner haben bis heute Bestand, und auch die Idee mit dem bepinselten Kopfschutz hat sich durchgesetzt. Die Helm-Logos verleihen der National Football League seit nunmehr 74 Jahren etwas mehr Farbe und Gesicht. Und das alles dank Fred Gehrke und den Rams. Echte Trendsetter.
Wurzeln in Cleveland
Dass die Los Angeles Rams zwischenzeitlich die St. Louis Rams waren, weiß wohl jeder, der besser vorbereitet ist als Icke. Von 1995 bis 2015 trug die Franchise ihre Heimspiele am Mississippi aus. Was kaum bekannt ist: Vor ihrer ersten Phase in L.A. zwischen 1946 und 1994 waren die Rams in Cleveland zu Hause. Rechtsanwalt Homer Marshman gründete das Team 1936 in jeder schönen Stadt in Ohio. Und mal ehrlich: Die Menschen aus Cleveland mussten mit ihren Browns in den vergangenen Jahren so viele Pleiten, Pech und Pannen ertragen, dass der gemeine NFL-Fan doch gar nicht anders kann, als jedem Team mit Clevelander Wurzeln die Daumen zu drücken. Go, Rams!
Rampage!
Tiger Who Dey? Die Rams haben den Schafbock! Maskottchen Rampage besticht nicht nur durch seine langen, scharfen Hörner. Die Legende warf beim Baseballspiel der St. Louis Cardinals am 22. Juli 2010 im Busch Stadium auch noch den "Ceremonial First Pitch". Gibt es einen Tiger, der das kann?
Immer wieder All in
Matthew Stafford, Von Miller, Odell Beckham Jr. – die Rams haben ihren All-Star-Kader vor und während der Saison noch einmal fleißig aufgehübscht. Klar: Das muss auf dem Platz erst einmal harmonieren und funktionieren, doch die Rams stehen nicht ganz so überraschend im Super Bowl, sondern weil sie mit General Manager Les Snead auf der Jagd nach dem großen Triumph aggressiv und auch klug vorgegangen sind. Muss man nicht gut finden, aber es gibt ja auch Bayern-Fans. Im Gegensatz zur Bundesliga wird das NFL-System mit unter anderem Cap Space und Draft aber dafür sorgen, dass die Rams einfallsreich bleiben müssen. Sie haben mit ihrem zweiten SB-Einzug nach 2019 bewiesen, dass sie das über Jahre sein können. Denn gefühlt sind sie seit Jahren All in. Verzockt haben sie sich bislang noch nicht.
Prunkbau mit Swag
Was kostet die Welt? Der Ort des großen Spiels hat insgesamt Baukosten von rund fünf Milliarden US-Dollar (4,3 Milliarden Euro) verschlungen. Das komplette Areal rund um die Spielstätte ist stolze 25 Hektar groß. Hightech, Glitzer und Glamour, wie es sich für Hollywood gehört, dazu vorhergesagt 30 Grad. Wer hat im Februar schon Lust auf Schnee, Regen, Minusgrade und unüberdachte Tribünen? In Los Angeles haben auch Wetter und Spielstätte den Swag.Klingt alles richtig gut... Die Schattenseiten der Rams findet ihr bei den Gründen, die Rams nicht zu mögen... Und natürlich liefern wir auch Gründe, die Bengals zu lieben - oder eben nicht...