Boston vs. Los Angeles: Die historische Rivalität der beiden Sport-Metropolen
Boston vs. Los Angeles: Die historische Rivalität der beiden Sport-Metropolen
Wenn die New England Patriots im Super Bowl auf die Los Angeles Rams treffen (am 3. Februar ab 22:45 Uhr live auf ProSieben und ran.de), kommt es zum 13. Aufeinandertreffen in einem Endspiel zwischen Teams aus Boston und Los Angeles. Die beiden Sportstädte verbindet eine lange Rivalität, die es schon seit den 60er-Jahren gibt und im Basketball ihren Ursprung hat. 2018 schwappte die Sport-Fehde bereits auf die MLB über, mit den Playoffs jetzt auch auf die NFL. ran.de erklärt die Rivalität zwischen den Metropolen.
Celtics dominieren die 60er
In den 60er-Jahren dominierten die Celtics aus Boston die NBA nach Belieben. Das Team um den damaligen Superstar Bill Russell (elffacher NBA-Champ) gewann in dem Jahrzehnt neun Titel und traf dabei gleich sechs Mal in den Finals auf die Los Angeles Lakers. Dabei entwickelte sich nicht nur die Fehde der beiden Städte, sondern auch die Rivalität zwischen den jeweiligen Franchise-Legenden Bill Russell (Celtics) und Wilt Chamberlain (Los Angeles Lakers). Die beiden Center, die bis 1969 befreundet waren, hatten sich öffentlich in die Haare gekriegt und über 20 Jahre lang nicht miteinander gesprochen.
Bird und "Magic" beleben die Achtziger
Eine eher sportliche und weniger persönliche Rivalität wurde von Larry Bird und Earvin "Magic" Johnson gelebt. Die heutigen Legenden und Hall-of-Famer dominierten die 80er-Jahre und trafen sich drei Mal in den Finals. Insgesamt gewannen die Lakers fünf und die Celtics drei Titel in dem Jahrzehnt. Nachdem die Lakers 1980 vor- und die Celtics 1981 nachgelegt hatten, war die Rivalität bereits so groß, dass die Celtics-Fans, deren Team 1982 vor dem Playoff-Aus gegen die Philadelphia 76ers stand, die Sixers mit "Beat L.A."-Sprechchören anfeuerten.
Fehde nach kurzem Stillstand wieder aufgenommen
Nachdem die Fehde in den 90er-Jahren aufgrund der Michael-Jordan-Ära bei den Bulls zum Stillstand gekommen war, trafen sich die beiden Teams unter der Führung von Kobe Bryant (Lakers) und Paul Pierce (Celtics) in den Finals 2008 und 2010 wieder. Die Celtics konnten 2008 gewinnen, die Lakers 2010. In den Conference-Finals gegen die Phoenix Suns freuten sich die Lakers-Fans bereits auf ihre Rivalen und skandierten "We want Boston" (Wir wollen Boston), während sich die Celtics-Fans mit den bereits bekannten "Beat L.A."-Sprechchören warm machten.
Red Sox und Dodgers treffen sich in der World Series
2018 schwappte die Fehde schließlich auch auf die MLB über. In der World Series trafen sich die Boston Red Sox und die Los Angeles Dodgers. Die Red Sox wurden von ihren Nachbarn aus der NFL und via Social Media von den New England Patriots unterstützt. Die Anfeuerung lohnte sich, denn die Red Sox gewannen die Serie deutlich mit 4:1 und holten ihren neunten MLB-Titel.
"Beat L.A." gilt auch in der NFL
In der NFL konnte die Rivalität lange nicht gelebt werden, denn in Los Angeles gab es von 1994 bis 2016 kein NFL-Team. Erst als die Rams 2016 von St. Louis und die Chargers 2017 aus San Diego in die "Stadt der Engel" zogen, gab es wieder Football in L.A.. In den Playoffs trafen sich die New England Patriots und die Los Angeles Chargers. Die Pats wurden dabei von den Celtics, die die Rivalität einst begonnen hatten, unterstützt und bezwangen die Chargers mit 41:28. Der Hashtag #BeatLA, den Patriots-Receiver Julian Edelman vor der Partie gegen die Chargers verwendete, machte sich somit auch in der NFL breit. Im Super Bowl wird der Hashtag aus Sicht der "Bostonians" gegen die Rams wohl wieder verwendet.
Patriots-Fans machen sich bereits warm
Das zeigte schon Patrick Chung vor der Abreise nach Atlanta. Der Safety machte sich mit den Patriots-Fans warm und heizte die Massen bei der Verabschiedung des Teams mit #BeatLA-Rufen an.
L.A. kann kontern
#BeatLA wird zwar immer bekannter, allerdings weiß die Stadt Los Angeles wie man kontert. Aus "Beat L.A." wurde einfach "Be L.A." (Sei L.A.). Wenn die gegnerischen Attacken auch im Super Bowl so gut pariert werden, haben die Rams eine gute Chance auf den Titel.
LeBron James feuert die Rams an
Nicht nur die Patriots können sich auf emotionale Unterstützung aus der NBA freuen, sondern auch die Rams. In der Divisional-Round gegen die Dallas Cowboys war unter anderem Lakers-Superstar LeBron James zu Gast im Memorial Coliseum. Die Rams bedankten sich mit einem soliden 30:22-Erfolg. Im Super Bowl wird James, der in der NBA ebenfalls einige große Schlachten gegen Boston führen musste, wohl wieder die Daumen drücken.