Dak Prescott, Cam Newton, Tua und Co.: Die brisantesten Konkurrenzkämpfe in der NFL
Die spannendsten Konkurrenzkämpfe der NFL
Die NFL nähert sich ihrer 101. Saison, einer unter Einfluss der Corona-Pandemie. Mittlerweile haben fast alle namhaften Free Agents neue Verträge unterschrieben. Das bedeutet auch, dass das Konstrukt der Teams für die Saison steht. Wie in jeder Offseason gibt es bei vielen Teams jedoch einige Positionen, die vor dem Start der Regular Season ausgefochten werden müssen. ran.de zeigt die spannendsten und brisantesten Konkurrenzkämpfe der NFL.
Dak Prescott vs. Andy Dalton (Dallas Cowboys)
Muss Dak Prescott (l.) nach der Verpflichtung von Andy Dalton um seinen Starter-Job zittern? Sportlich braucht sich Prescott wahrscheinlich keine Sorgen zu machen, zumal er mit der Unterschrift unter den Franchise Tag ein zwar etwas herausgezögertes, aber auch klares Bekenntnis zu den Cowboys abgegeben hat. Dennoch wird der Viertrundenpick des Draft 2016 besonders im Fokus stehen, denn Prescott pocht auf einen Megavertrag. Entsprechend ist es nicht auszuschließen, dass mit Dalton Druck ausgebübt werden soll und der Routinier im Fall der Fälle seine Einsätze als Starter bekommen könnte.
Cam Newton vs. Jarrett Stidham (New England Patriots)
Die Quarterback-Frage haben die New England Patriots nach dem Abgang von Tom Brady eindrucksvoll beantwortet. Mit dem zu günstigen Konditionen angelockten Cam Newton (l.) kommt ein Nummer-1-Pick, der MVP der Saison 2015, ein Super-Bowl-Teilnehmer. Sein Herausforderer ist im Grunde ein Unbekannter: Jarrett Stidham. Alles deutet darauf hin, dass der Youngster zumindest in dieser Saison von "Super Cam" lernen soll. Newton geht stets voran, kann ein Team motivieren, mitreißen und auf die Siegerstraße führen. Sein größtes Problem ist aber die Verletzungsanfälligkeit, die ihm nach neun Jahren auch den Job bei den Carolina Panthers gekostet hat. Sollte es bei Newton erneut zwicken und zwacken, könnte Stidham schneller als gedacht in die Starterrolle schlüpfen. Teuer zu stehen würde es den Patriots nicht kommen.
Packers-Receiver: Wer startet neben Davante Adams?
Davante Adams (r.) geht als unangefochtener Nummer-1-Receiver der Green Bay Packers in die nächste Spielzeit. Doch wie in der vergangenen Saison ist die Position hinter dem Star-Receiver noch offen. Die Packers haben im Draft keinen Receiver geholt und auch in der Free Agency nur Devin Funchess verpflichtet. Das eröffnet auch für den in der vergangenen Saison verletzt fehlenden Equanimeous St. Brown (l.) erneut die Chance, einen Job als Starter zu ergattern. Denn 2019 hatten Marquez Valdes-Scantling und Jake Kumerow (M.) Probleme, sich konstant freizulaufen. Lediglich Allen Lazard deutete Potenzial an. Kehrt der Deutsche gesund zurück, stehen die Chancen für einen Job als Starter gar nicht mal so schlecht.
Dominik Eberle vs. Daniel Carlson (Las Vegas Raiders)
Auch ein anderer Deutscher hofft darauf, sich in der NFL durchsetzen zu können. Dominik Eberle (l.) unterschrieb direkt nach dem Draft einen Vertrag bei den Las Vegas Raiders. Eberle kickte zuletzt bei Utah State und verwandelte dort im vergangenen Jahr 87,5 Prozent seiner Field-Goal-Versuche. Sein einziger Konkurrent bei den Raiders, Daniel Carlson, hatte 2019 einen Durchhänger und traf nur 73 Prozent seiner Kicks. Vor allem bei Versuchen über 40 Yards wackelte Carlson (50 Prozent Trefferquote). Überzeugt Eberle in der Vorbereitung, hat der Deutsche ausgezeichnete Chancen in "Sin City".
Tua Tagovailoa vs. Ryan Fitzpatrick (Miami Dolphins)
Die Zukunft der Miami Dolphins gehört Tua Tagovailoa (r.), doch was geschieht in der Gegenwart? Denn vor allem in der Corona-Krise kann niemand so genau sagen, wie fit der Nummer-5-Pick der Dolphins wirklich ist. Und selbst wenn, sollte Miami sein Juwel gleich ins kalte Wasser werfen? Ryan Fitzpatrick spielte vor allem zum Abschluss der vergangenen Saison überraschend gut und führte Miami sogar zu fünf Siegen. Das Training Camp der Dolphins wird besonders spannend zu beobachten sein.
Tyrod Taylor vs. Justin Herbert (Los Angeles Chargers)
Auf den ersten Blick würde man meinen, die Chargers stünden vor einer ähnlichen Situation wie die Dolphins. Bei genauerem Betrachten wird jedoch klar: L.A. verfügt über einen deutlich besseren Kader und könnte mit einem soliden Quarterback in den Playoffs weit kommen. Daher werden die Chargers nicht auf die Idee kommen, Justin Herbert (l.) langsam an die NFL heranzuführen. Der bessere Spieler wird von Beginn an starten. Wer das ist? Das muss das Training Camp zeigen.
Derek Carr vs. Marcus Mariota (Las Vegas Raiders)
Marcus Mariota (l.) hat in der vergangenen Saison am eigenen Leib erfahren, wie es ist, von einem bei einer anderen Franchise gescheiterten Quarterback ersetzt zu werden. Nicht unwahrscheinlich, dass Mariota das gleiche Kunststück wie Ryan Tannehill in Tennessee gelingt. Derek Carr konnte nie an seine überragende 2016er Saison anknüpfen und ist bislang bestenfalls ein durchschnittlicher NFL-Quarterback. Misslingt den Raiders der Saisonstart, könnte Mariota ganz schnell in Las Vegas starten.
Nick Foles vs. Mitch Trubisky (Chicago Bears)
Eines der spannendsten Quarterback-Duelle der Offseason. Nachdem die Chicago Bears Mitch Trubiskys Vertragsoption verstreichen ließen, geht der ehemalige Nummer-2-Pick in sein letztes Vertragsjahr. Nick Foles (l.) hingegen bringt einen Dreijahresvertrag aus Jacksonville mit. Die nicht gezogene Option sowie der Trade für "Holy Nick" sprechen dafür, dass der ehemalige Super-Bowl-MVP zunächst die Nase vorne haben dürfte. Überrascht Trubisky nicht positiv in der Vorbereitung, könnte seine Zeit als Starter in Chicago abgelaufen sein.
Damien Williams vs. Clyde Edwards-Helaire (Kansas City Chiefs)
Damien Williams (l.) zeigte allen voran im Super Bowl, dass eine Mannschaft um Patrick Mahomes keinen Superstar-Running-Back benötigt. Denn im Spiel der Spiele legte der unterschätzte Williams insgesamt 133 Yards und zwei Tochdowns auf. Nichtsdestotrotz investierten die Chiefs im Draft ihren Erstrundenpick, um Clyde Edwards-Helaire von LSU zu draften. Dementsprechend spricht viel dafür, dass die Chiefs in der neuen Saison auf den wendigen Edwards-Helaire setzen wollen. Dennoch wird Williams sicherlich Bestandteil der Offense bleiben, es spricht viel für einen 1A- und einen 1B-Starter.
Kerryon Johnson vs. D'Andre Swift (Detroit Lions)
Auch die Detroit Lions überraschten, als sie Anfang der zweiten Runde D'Andre Swift (r.) drafteten. Denn in ihren eigentlichen Starter Kerryon Johnson investierten die Lions erst vor zwei Jahren ebenfalls einen Zweitrundenpick. Johnsons Problem: Er konnte seither nur 18 von 32 Spielen absolvieren. Mit Swift bekommen die Lions den wohl vielseitigsten Running Back des Drafts. Macht Johnson nicht einen gewaltigen Sprung nach vorne, wird ihn Swift früher oder später als Starter ablösen.
Mark Ingram vs. J.K. Dobbins (Baltimore Ravens)
Einen Konkurrenzkampf wird es zwischen den beiden Running Backs J.K. Dobbins (l.) und Mark Ingram bestimmt geben. Doch beide werden, sollten sie gesund bleiben, sicherlich voller Bestandteil der Ravens-Offense sein. Denn im kreativen Laufspiel um Lamar Jackson schadet es nicht, viele unterschiedliche Waffen zu haben. Perspektivisch gesehen ist Dobbins die Zukunft der Ravens, doch in der kommenden Saison werden sich Ingram und der Zweitrundenpick die Snaps noch teilen. Gus Edwards und Justice Hill komplettieren das wohl gefährlichste Laufspiel der Liga.