Dallas Cowboys: Mit Monster-Draft zurück an die Spitze?
Dallas Cowboys: Mit Monster-Draft zurück an die Spitze?
Die Dallas Cowboys werden von vielen Experten als der große Gewinner im NFL-Draft gehandelt und bereits vor dem ersten Snap der kommenden Saison als heißer Kandidat für den Super Bowl gehandelt. Das Team von Besitzer Jerry Jones verfügt über zahlreiche junge Star-Spieler und mit Mike McCarthy steht ein erfahrener Head Coach an der Seitenlinie. Durch den Draft kommen weitere potentielle Starter in das ohnehin schon starke Team. Wie sehen die Chancen für die kommende Spielzeit aus?
Enttäuschende Saison 2019/20
In einer schwachen NFC East konnte sich das Starensemble der Dallas Cowboys nicht durchsetzen. Was auf dem Papier bereits vor Saisonstart vielversprechend aussah, endete mit einer 8-8 Bilanz. "America's Team" wurde den Erwartungen nicht gerecht. Die Folge: Langzeit-Head-Coach Jason Garrett wurde entlassen.
Neuer Coach, neues Glück?
Nun soll Mike McCarthy, der zuletzt 2018 die Green Bay Packers coachte, frischen Wind in die Segel bringen. Mit den Packers gewann er einen Super Bowl. Einen Erfolg, den die Cowboys zuletzt 1995 feierten. Der 56-Jährige plant bereits erste Änderungen: "The Mike McCarthy Project" war der Name einer Studie, bei der er sich mit anderen Trainern wie zum Beispiel Jim Haslett, ehemals New Orleans Saints, zusammentat, um die Entwicklung in der NFL analytisch aufzuarbeiten. Er soll sogar neue Messdaten entwickelt haben, um Footballspiele zu analysieren und neue Erkenntnisse zu gewinnen. In der Defensive will er "flexibler" agieren und auf eine Mischung aus 4-3 Konzepten und 3-4 Konzepten setzen.
Gute Verstärkungen im Draft
Die Offensive wird weiterhin von Offensive Coordinator Kellen Moore geleitet, der dank des NFL-Drafts gleich mal ein weiteres Top-Puzzlestück zur Verfügung gestellt bekommt. CeeDee Lamb wird zukünftig zusammen mit Amari Cooper und Michael Gallup das wohl beste Wide-Receiver-Trio bilden. Der ehemalige Star der Oklahoma Sooners füllt keine Lücke bei den Cowboys, war aber laut Experten der zu dem Zeitpunkt beste verfügbare Spieler im Draft
Gute Verstärkungen im Draft
Nach dem Abgang von Byron Jones zu den Miami Dolphins musste auf der Cornerback-Position nachgerüstet werden. Der kleine Bruder von Stefon Diggs, Trevon Diggs, kommt per Zweitrunden-Pick zu den Cowboys und dürfte ein wichtiger Baustein für die Dallas Cowboys werden. Denn, die Verträge der Cornerbacks Jourdan Lewis und Chidobe Awuzie laufen nach der kommenden Saison aus. Da Dallas bereits Spieler wie Ezekiel Elliott, Amari Cooper oder DeMarcus Lawrence mit Mega-Verträgen ausgestattet hat, können nicht alle Spieler gehalten werden.
Gute Verstärkungen im Draft
Zudem sollte man ein Auge auf Center Tyler Biadasz werfen. Der Fünftrunden-Pick wurde vergangenes Jahr zum besten College-Center gekürt und ließ lediglich einen Sack zu. Er verhalf Wiscons Running Back Jonathan Taylor zu einer 2.000-Rushing-Yard-Saison. Und: Die Cowboys benötigen nach dem Rücktritt von Pro Bowler Travis Frederick dringend einen neuen "Kopf der O-Line".
Prescott und die Vertragsprobleme
Doch es ist bei weitem nicht alles rosig bei den "Boys". Quarterback Dak Prescott und die Verantwortlichen der Cowboys kommen in den Vertragsverhandlungen bisher scheinbar auf keinen gemeinsamen Nenner. Der Signal Caller warf vergangene Saison für knapp 5.000 Yards, 30 Touchdowns und elf Interceptions und fordert wohl eine gewaltige Gehaltserhöhung. Momentan ist Prescott per Franchise Tag zumindest für die kommende Saison an die Cowboys gebunden - wie es danach weitergeht, bleibt abzuwarten. Sollte Dallas erneut die Playoffs verpassen, wird Prescott wohl an Verhandlungsbasis einbüßen.
Andy Dalton als Backup
Angesichts des Prescott-Pokers reagierten die Cowboys mit einem smarten Move: Nachdem die Cincinnati Bengals Quarterback Andy Dalton vor die Tür gesetzt hatten, griff Dallas zu. Mit dem 32-Jährigen hat das Team nun einen absolut soliden NFL-Quarterback in der Hinterhand - und Dak Prescott hat erstmals seit Tony Romos Rücktritt wieder einen Quarterback hinter sich, den die Cowboys guten Gewissens ins Spiel werfen könnten.
Baustellen: Tight End
Auf der Receiver-Position sind die Cowboys extrem gut besetzt, bei den Tight Ends fehlt es dagegen an dynamischen Passempfängern. Dalton Schultz oder Blake Jarwin konnten bisher nicht vollends überzeugen. In der Free Agency sind die meisten Tight End bereits bei neuen Teams unter gekommen, Spieler wie Delanie Walker oder Jordan Reed sind allerdings noch zu haben. Eine Verpflichtung dürfte sich jedoch aufgrund der kniffligen Cap-Situation der Cowboys schwierig gestalten.
Baustellen: Pass Rusher
Gleiches gilt für die Edge-Rusher-Position. Durch die Mitte werden die Neuverpflichtungen Gerald McCoy, Dontari Poe oder Rookie Neville Gallimore für Druck beim gegnerischen Quarterback sorgen. Doch auf der Defensive-End-Position fehlt Lawrence ein klarer Partner. Robert Quinn, der letzte Saison 11,5 Sacks beisteuerte, schloß sich den Chicago Bears an. Wegen diverser disziplinarischer Vorfälle, schweben über Malcolm Smith und Randy Gregory große Fragezeichen. Mit Bradlee Anae haben die Cowboys noch einen Rookie-Pass-Rusher in der Hinterhand, jedoch gilt er als Siebtrunden-Pick eher als langfristiges Projekt, als ein sofortiger Starter.