NFL Free Agency 2024: Die 10 schlechtesten Deals bisher
Die Flop 10 Deals der Free Agency 2024
Die heiße Phase der Free Agency ist erst einmal vorbei, die meisten Top-Spieler haben ein neues Zuhause. Doch wer hat angesichts von Need, Vertrag und Spielerqualität den fragwürdigsten Deal gemacht? ran hat eine Rangliste für euch. Hier gibt es die besten Deals im Ranking.
10. Jacoby Brissett (New England Patriots)
Jacoby Brissett ist zurück bei den Patriots. Und nach dem Abgang von Mac Jones dürfte er seinen Platz mindestens im 53-Mann-Roster sicher haben. Dagegen ist angesichts seines recht günstigen Einjahresvertrags mit maximal 8 Millionen Dollar Gehalt auch wenig einzuwenden. Das Problem ...
... auch für Brissett – ist eher, was die Patriots bislang NICHT gesignt haben: Bei den Receivern und beim Left Tackle drückt noch immer der Schuh. Dabei hätten die Patriots noch genügend Cap Space auf der hohen Kante. Versäumnisse, die eine weitere schwere Saison erahnen lassen, auch für Brissett bei dessen x-ten Anlauf als möglicher Franchise Quarterback.
9. Jonah Williams (Arizona Cardinals)
Nach der Trennung von D.J. Humphries war klar, dass die Cardinals einen neuen Offensive Tackle benötigen. Dann ist die Verpflichtung von Jonah Williams, der sowohl als Left als auch als Right Tackle auflaufen kann, doch nur folgerichtig, oder? Nicht, wenn man seine Block-Statistik sieht.
Denn vor allem in der Pass Protection strauchelte Williams zuletzt bei den Bengals. Seine Blockrate bei Laufspielzügen liegt laut "ESPN" deutlich unter den Durchschnittswerten bei Tackles. In der vergangenen Saison belegte er dort nur Rang 53 von 69 Tackles. Das lässt seinen neuen Vertrag über zwei Jahre mit 30 Millionen Dollar Gehalt – 19 Millionen davon garantiert, in einem anderen Licht erscheinen.
8. Devin White (Philadelphia Eagles)
Ja, die Linebacker-Position ist eine Baustelle der Eagles. Ob Devin White hier wirklich Abhilfe verschaffen kann, bleibt abzuwarten. Der 26-Jährige spielte bei den Tampa Bay Buccaneers zuletzt die schlechteste seiner bislang fünf NFL-Saisons, in der er sich sogar als Bankdrücker wiederfand.
So ganz scheinen auch die Eagles dem Braten nicht zu trauen: Sie statteten White nur mit einem Einjahresvertrag über bis zu 7,5 Millionen Dollar aus. Wenn White nicht eine Leistungsexplosion gelingt, ist die Eagles-Baustelle immer noch offen.
7. Arik Armstead (Jacksonville Jaguars)
Auf dem ersten Blick haben die Jags mit Armsteads Signing vieles richtig gemacht: Die Defensive Line brauchte Verstärkung und der NFL-Routinier hat zuletzt bewiesen, dass er für den Pass Rush wertvoll sein kann. Das Problem ist Armsteads Verletzungshistorie.
Auch deshalb wollten die 49ers das Gehalt des 30-Jährigen von 17 Millionen Dollar jährlich herunterhandeln. Armstead lehnte ab und unterschrieb stattdessen für eben diesen Betrag (51 Millionen Dollar in drei Jahren) in Jacksonville. Bleibt er gesund, ist es ein guter Deal. Doch in den vergangenen beiden Spielzeiten fiel er jeweils lange aus.
6. Devin Bush (Cleveland Browns)
Devin White wäre wohl auch für die Browns eine Option gewesen. Stattdessen entschieden sie sich für einen anderen Linebacker, der zuletzt sogar noch deutlich mehr strauchelte: Devin Bush. Der spielte in seiner Rookie-Season 2019 seine bislang beste Saison. Es folgten vier Jahre Mittelmaß für die Steelers und zuletzt die Seahawks.
Zum Zeitpunkt der Unterschrift bei den Browns waren sowohl White als auch Isaiah Simmons noch Free Agents. Beide wären wohl die sportlich sinnvollere Wahl gewesen. Was die Verpflichtung dennoch zur Feel-Good-Story macht: Schon Bushs Vater spielte einst bei den Browns.
5. Gardner Minshew (Las Vegas Raiders)
Minshew-Mania in Vegas? Klingt erst einmal super. Wer erinnert sich nicht, wie Minshew 2019 die Jacksonville Jaguars aus dem Nichts zu unerwarteten Erfolgen führte. Auch vergangenes Jahr schaffte er es mit den Colts fast bis in die Playoffs. Allerdings profitierte er dabei vom exzellenten Playcalling von Head Coach Shane Steichen.
Minshew selbst belegte nur Rang 24 bei der Quote von Pässen on Target sowie gerade einmal Rang 33 beim Quarterback Rating unter Druck. Bei den offensiv zuletzt unausgegorenen Raiders könnte das Experiment Minshew mächtig schiefgehen. Bei garantierten 15 Millionen Dollar Gehalt ein teurer Versuch – zumal etwa ein Brissett für fast 10 Millionen weniger zu haben war.
4. Kenneth Murray Jr. (Tennessee Titans)
Cap-Space-Sorgen haben die Titans eigentlich nicht. Dennoch haben sie sich für ein Linebacker-Downgrade entschieden: Azeez Al-Shaair, der 11 Millionen Dollar pro Jahr verdiente, ist in Tennessee Geschichte. Dafür erhielt Kenneth Murray Jr. einen Zweijahresvertrag für knapp 8 Millionen Dollar pro Jahr.
Das Problem: Weder gegen den Lauf, noch gegen Pässe konnte Murray in seinen bisherigen vier NFL-Jahren bei den Chargers Bäume ausreißen. Nicht umsonst verzichteten die Chargers auf ihre Option auf ein weiteres Vertragsjahr des Erstrunden-Picks von 2020.
3. Sam Darnold (Minnesota Vikings)
Die Trennung von Kirk Cousins war angesichts der Gehaltsvorstellungen und seiner Verletzungshistorie aus Vikings-Sicht nachvollziehbar. Doch mit Sam Darnold entschied sich die Franchise bei dem an Quarterbacks nicht armen Free-Agent-Markt 2024 womöglich für die falsche Option.
Denn auch nach sechs Jahren in der NFL blieb Darnold den Beweis seiner Klasse als potenzieller Franchise Quarterback schuldig. Ja, mit seinem Gehalt von 10 Millionen Dollar für ein Jahr ist er eine günstige Option angesichts der Cap-Space-Sorgen der Vikings. Ein Stimmungsdämpfer ist das Downgrade von Cousins zu Darnold aber zweifelsohne.
2. Curtis Samuel (Buffalo Bills)
Curtis Samuel soll den abgegebenen Gabe Davis ersetzen. Dafür lassen sich die Bills den Wide Receiver bis zu 30 Millionen Dollar in drei Jahren kosten, 15 Millionen davon garantiert. Der Haken: An die Stats eines Davis kam Samuel bislang nie heran.
In drei seiner vier Saisons bei den Bills gelangen Davis je sieben Receiving Touchdowns. Das schaffte Samuel in keiner einzigen seiner bislang sieben NFL-Spielzeiten. Davis steht nach vier Jahren bei 28 Touchdowns, Samuel schaffte in seiner schon deutlich längeren Karriere 22. Zu seiner Ehrenrettung: Bei den Panthers und Commanders hatte Samuel auch nicht die Offensiv-Power der Bills um sich.
1. Calvin Ridley (Tennessee Titans)
Calvin Ridleys NFL-Rückkehr in der vergangenen Saison bei den Jacksonville Jaguars war mit gut 1.000 Receiving Yards ordentlich, aber keinesfalls berauschend. Trotzdem hat er nun bei den Titans einen Vierjahresvertrag über gigantische 92 Millionen Dollar erhalten, 50 Millionen davon garantiert.
Das ist verdammt viel Geld für den Receiver, der fast die komplette Saison 2021 und wegen einer Wettsperre die komplette Spielzeit 2022 verpasst hat. Mit 29 Jahren ist Ridley im besten Receiver-Alter. Dennoch: Zuletzt rechtfertigte Ridleys Leistung wohl vor vier Jahren einen derartigen Cashout.