Justin Herbert vs. Tua Tagovailoa: Die Super-Rookie-Quarterbacks im Vergleich
Justin Herbert (Chargers) vs. Tua Tagovailoa (Dolphins)
Wird dieses Duell eines der prägenden in den kommenden Jahren in der NFL? Am Sonntagabend treffen erstmals Chargers-Quarterback Justin Herbert und Dolphins-Spielmacher Tua Tagovailoa aufeinander. Beide wurden im Draft 2020 ausgewählt, beide sind Hoffnungsträger ihrer Franchise. ran.de vergleicht die beiden QB-Rookies.
Justin Herbert: Ausbildung
Justin Herbert wurde an der University of Oregon ausgebildet. In seinem letzten Jahr warf er 3.130 Yards und 37 Touchdowns. Im Draft wurde er von den Los Angeles Chargers an sechster Position ausgewählt. Vorher war er auch in Gesprächen mit den Dolphins, die sich am Ende zwar gegen ihn entschieden, ihn aber trotzdem schätzen. "Es ist überhaupt keine Überraschung, dass er Erfolg hat in dieser Liga", sagte bereits Head Coach Brian Flores.
Tua Tagovailoa: Ausbildung
Der aus Hawaii stammenden Tagovailoa spielte am College bei den Alabama Crimson Tide. Die Auszeichnung mit der Heisman Trophy verfehlte er als Zweiter hinter Kyler Murray nur knapp. Er hält nach wie vor den Rekord für das höchste Passing Efficiency Rating im College Football über eine gesamte Saison. In seiner letzten Spielzeit hatte er mit einer schweren Hüft-Verletzung zu kämpfen, er musste sogar um seine Karriere bangen. Beim Draft wurde er eine Position vor Justin Herbert, als Fünfter von den Dolphins ausgesucht.
Justin Herbert: Weg zum Starter
Beide Quarterbacks sollten in ihren Teams zunächst keine Starterrolle einnehmen. Bei Herbert änderte sich dies jedoch schnell, wenn auch nicht geplant. Weil der Teamarzt der Chargers nach Woche eins versehentlich die Lunge von Starting Quarterback Tyrod Taylor punktierte, wurde der 22-Jährige ins kalte Wasser geworfen.
Tua Tagovailoa: Weg zum Starter
Sein Gegenüber bei den Dolphins musste sich dagegen erst einmal hinter Routinier Ryan Fitzpatrick anstellen. Dieser spielte die ersten sechs Saisonspiele, dann entschied man sich bei den Verantwortlichen für einen Wechsel. Nach der Bye-Week steht seit Woche acht der Youngster auf dem Feld.
Justin Herbert: Passing
In bislang sieben Saisonspielen holte Herbert mit den Chargers gerade einmal einen Sieg. 17 Touchdown-Pässe brachte er dabei bei seinen Mitspielern an. Insgesamt fünf Interceptions musste er bereits hinnehmen, diese jedoch vermehrt in den ersten Spielen. Seitdem verbessert sich Herbert ständig und macht weniger Fehler.
Tua Tagovailoa: Passing
Tagovailoa gewann dagegen seine ersten beiden Spiele als Starter der Dolphins. Während er in der ersten Partie gegen die Rams noch sehr unauffällig agierte, besserte sich dies mit dem überraschenden Sieg gegen die Cardinals. Insgesamt drei Touchdown-Pässe gelangen ihm in beiden Partien, eine Interception musste er noch nicht hinnehmen.
Justin Herbert: Rushing
Dass Herbert auch im Rushing Game nicht zu verachten ist, hat er bereits unter Beweis gestellt. 33 Mal setzte der Youngster bereits zu einem Lauf an und überwand dabei 166 Yards. Zudem hat er sich bereits mit zwei Rushing Touchdowns in die Statistiken eingetragen.
Tua Tagovailoa: Rushing
Ganz so viel ist in dieser Hinsicht beim Spielmacher der Dolphins noch nicht passiert. In sein bisherigen Partien lief er neun Mal für insgesamt 35 Yards. Selbst mit einem Touchdown punkten konnte er dabei noch nicht.
Justin Herbert: "Aggressiveness"
Was bereits nach sieben Partien bei Justin Herbert deutlich zu sehen ist, ist sein forsches und aggressives Auftreten. Laut "Next Gen Stats" belegt er in puncto "Aggressiveness" mit 18,6 Prozent Platz sechs aller Starting Quarterbacks der NFL. Diese Statistik besagt, wie viele Würfe in enge Passfenster (mit weniger als einem Yard zum nächsten Gegenspieler) der jeweilige Spielmacher wagt. Top-Receiver wie Keenan Allen machen es ihm aber auch leichter.
Tua Tagovailoa: "Aggressiveness"
Mit nur zwei Spielen als Starter gibt es in dieser Hinsicht bei Tagovailoa noch keine detaillierten Erkenntnisse. Wohl aber ist klar, dass die schwere Hüftverletzung, die er im vergangenen November erlitt, ihn gedanklich noch beeinflusst. "Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder ganz der Alte sein werde, nachdem mir so etwas Dramatisches passiert ist. Es ist einfach ein andauernder Prozess für mich", so der Quarterback.
Justin Herbert: Rivalität
Auch wenn sich viele NFL-Fans auf diverse Duelle zwischen beiden freuen dürften, sie selbst wollen von einer Art Rivalität nichts wissen. Beide kennen sich schließlich nur flüchtig vom Combine im Frühjahr. "Es ist wichtiger, wie Offense und Defense insgesamt spielen", betonte Herbert.
Tua Tagovailoa: Rivalität
Ähnlich sieht das auch Tagovailoa. "Ich denke, dass dies nur in den Medien behandelt werden wird. Ich verspüre keine Feindlichkeit gegenüber Justin Herbert und für mich persönlich ist es nicht mal ein Wettbewerb zwischen uns beiden. Es ist vielmehr ein Wettbewerb für mich, um zu sehen, wie ich meinem Team helfen kann, gegen deren Defense erfolgreich zu sein."