Kansas City Chiefs: Die Baustellen nach dem Super Bowl
Die Baustellen der Kansas City Chiefs vor der neuen Saison
Der Super Bowl ist gespielt, der Sieg gefeiert und die Spieler können in den wohlverdienten Urlaub starten. Die nächste Saison steht aber schon bald wieder vor der Tür. Wollen die Kansas Chiefs im nächsten Jahr den zweiten Titel in Folge schaffen, müssen sie einige Löcher im Kader stopfen. Denn einige prominente Spieler haben keinen Vertrag mehr. Worauf müssen die Chiefs in der Offseason achten? ran hat die Antworten.
Gehaltsstruktur
Um ein Top-Team zu sein, braucht man Spitzenspieler. Die haben die Chiefs. Leider muss man solche Spieler auch entsprechend bezahlen. Die sechs teuersten Gehälter machen für die nächste Saison 69,4 Prozent des Salary Caps der Chiefs aus. Natürlich hat man die nicht für irgendwen ausgegeben: Patrick Mahomes, Travis Kelce, Guard Joe Thuney und die Verteidiger Chris Jones, Frank Clark und Justin Reid gehören zu den Eckpfeilern des Teams. Bei nur elf Millionen Dollar Cap Space für die kommende Saison wird man aber in der Buchhaltung kreativ werden müssen. Der Top-Kandidat für eine Umstrukturierung ist Mahomes, sein Gehalt würde 21 Prozent des Gehaltsbudgets fressen.
Schutz für Mahomes – Orlando Jones Jr.
Im Super Bowl profitierten die Chiefs davon, dass die Offensive Line den Pass Rush der Philadelphia Eagles neutralisierte und bei Laufspielzügen starke Blockarbeit leistete. Doch jetzt droht der Verlust von Left Tackle Orlando Brown Jr. Brown lehnte vor der Saison eine Vertragsverlängerung um fünf Jahre für 95 Millionen Dollar wegen zu geringer Garantien ab und spielte unter dem Franchise Tag. Der 26-Jährige hat mehrfach erklärt, seine Karriere in Kansas City beenden zu wollen. Browns Leistung diese Saison (nur vier Sacks zugelassen) und die Cap-Situation der Chiefs dürften die Verlängerung nicht vereinfachen.
Schutz für Mahomes – Andrew Wylie
Etwas weniger kompliziert als bei Brown sieht die Lage bei seinem Gegenpart auf der rechten Seite aus. Das Portal "spotrac" sieht Andrew Wylie bei einem jährlichen Gehalt von 4,6 Millionen Dollar auf Rang 37 unter allen Tackles der Liga. Trotz einer starken Leistung im Super Bowl könnte man den Right Tackle wahrscheinlich auch im Draft ersetzen. Ein Kandidat könnte Broderick Jones von den Georgia Bulldogs sein, der am College mit seiner enormen Physis überzeugte.
Wide Receiver gesucht
Nach dem Trade von Superstar Tyreek Hill zu den Miami Dolphins entschieden sich die Chiefs dagegen, eine klare Nummer eins für die Wide-Receiver-Position zu verpflichten. Stattdessen setzte man auf Travis Kelce und eine Gruppe von soliden Receivern. Doch Kelce wird nicht jünger, JuJu Smith-Schusters Vertrag ist ausgelaufen und auf keinen anderen Receiver warf Mahomes im Super Bowl mehr als drei Bälle. Skyy Moore und Kadarius Toney zeigten zwar gute Ansätze, aber im Draft sollten sich die Chiefs nach dem ein oder anderen Passempfänger umsehen.
Baustelle Secondary - Turnover erzwingen
Auf den ersten Blick ist Platz elf für die Defense der Chiefs bei abgegebenen Yards durchaus zu verkraften. Trotzdem ist die Secondary ein Problem. Von den Startern ist Justin Reid in seinem fünften Jahr noch der erfahrenste. Und das merkt man. Nur elf Interceptions gelangen den Chiefs in der letzten Saison. Durch das Vertragsende von Free Safety Juan Thornhill könnte ein Startplatz frei werden. Ein Kandidat im Draft könnte Sydney Brown von der University of Illinois sein. Er konnte in seiner Senior-Saison sechs Interceptions fangen und hielt Quarterbacks, die in seine Richtung warfen, bei einem Rating von 58. Er könnte die Secondary der Chiefs wirklich verstärken. Aber nicht nur bei den Turnovern hakt es….
Baustelle Secondary - Verteidigung von Passing Touchdowns
…., denn in einer Kategorie sind die Chiefs mit Abstand das schlechteste Team der Liga: erworfene Touchdowns des gegnerischen Teams. 33 erlaubten die Chiefs und damit vier mehr als die Pittsburgh Steelers, die mit drei anderen Mannschaften auf dem geteilten zweiten Rang der Statistik liegen. Hier würde etwas mehr Abgezocktheit gut tun. Ein erfahrener Defensive Back, wie Eric Rowe oder Adrian Amos, dürfte eine Investition wert sein.
Suche nach der Medizin gegen den Super-Bowl-Hangover
In den letzten Jahren kamen Super-Bowl-Teilnehmer im Folgejahr immer wieder schlecht aus den Startlöchern. Man denke an die Atlanta Falcons nach der Niederlage gegen die New England Patriots, die Chiefs in der Saison 2021 oder die Los Angeles Rams nach dem Titel letztes Jahr. Umso wichtiger ist es, in der Offseason etwaige Schwächen zu erkennen und auszumerzen. Beachten die Chiefs die genannten Punkte, können sie trotzdem optimistisch in die neue Saison gehen.