NFL: Alle MVPs, die keine Quarterbacks waren
NFL: Alle MVPs, die keine Quarterbacks waren
Bei der Frage nach einem möglichen MVP fällt die Wahl der "Associated Press" meistens auf einen Quarterback. In dieser Saison drängen sich mit Christian McCaffrey (RB, San Francisco 49ers) und Tyreek Hill (WR, Miami Dolphins) auch andere Positionsgruppen auf. Ein Receiver gewann sogar noch nie. Dafür ein Kicker. Wir werfen einen Blick zurück.
1957, 1956 & 1965: Jim Brown (Running Back, Cleveland Browns)
Der Running Back war sogar drei Mal der MVP der Liga. Jedes Mal für die Cleveland Browns. Er triumphierte 1957, 1958 und 1965. Beim ersten Mal war Brown sogar noch Rookie.
1961: Paul Hornung (Running Back, Green Bay Packers)
Er war ein echter Allrounder. Hornung wurde von den Packers auch als Kicker und als Safety eingesetzt.
1962: Jim Taylor (Running Back, Green Bay Packers)
Ein Jahr später wurde es der andere Packers-RB. Gemeinsam mit Hornung trug Taylor als Duo den Spitznamen "Thunder & Lightning" (Donner & Blitz).
1971: Alan Page (Defensive Tackle, Minnesota Vikings)
Page konnte zwar nie einen Super Bowl gewinnen, doch der DT wurde der erste Defense-Spieler, der mit dem MVP-Award ausgezeichnet wurde. Von insgesamt zweien überhaupt. Ein historischer Meilenstein.
1972: Larry Brown (Running Back, Washington Redskins)
Mit nur 180 Zentimetern war Brown ein verhältnismäßig kleiner NFL-Spieler. Doch seine Fähigkeit, trotz Tacklings auf den Füßen zu bleiben und mit dem niedrigen Körperschwerpunkt Yards zu machen, war eindrucksvoll.
1973: O.J. Simpson (Running Back, Buffalo Bills)
Der Ballträger war der erste Spieler mit mehr als 2000 Rushing Yards innerhalb einer Saison. Damit wurde er direkt MVP.
1977: Walter Payton (Running Back, Chicago Bears)
"Sweetness" war einer der konstantesten Spieler der Historie. Für den MVP-Award reichte es in 1977. Seine Rückennummer 34 wurde bei den Bears gesperrt.
1979: Earl Campbell (Running Back, Houston Oilers)
1977 gewann er die Heisman Trophy als bester College-Spieler und nur zwei Jahre später wurde Campbell dann NFL-MVP.
1982: Mark Moseley (Kicker, Washington Redskins)
20 von 21 Versuchen getroffen - eine damalige Rekordrquote von über 95 Prozent. Im selben Jahr gewannen die Redskins auch den Super Bowl. Moseley schoss den Ball immer mit der Fußspitze, eine andere Technik als heutzutage. Er ist der einzige Kicker, der bislang MVP wurde.
1985: Marcus Allen (Running Back, Los Angeles Raiders)
Der heutige "CBS"-Analyst erlief als Profi insgesamt 12.243 Yards, fing 587 Pässe für insgesamt 5411 Yards Raumgewinn und erzielte 145 Touchdowns. Als Kirsche gab es zwei Jahre nach dem Super-Bowl-Titel auch den MVP-Award.
1986: Lawrence Taylor (Linebacker, New York Giants)
1985 und 1986 sind neben 1961 und 1962 sowie 2005 und 2006 die einzigen aufeinanderfolgende Jahre, in denen kein Quarterback MVP wurde. Zudem war Taylor erst der zweite Defense-Spieler, der diesen Preis gewann. Und bis heute der letzte.
1991: Thurman Thomas (Running Back, Buffalo Bills)
Auch seine Rückennummer 34 wird nicht mehr vergeben. Zusammen mit Curtis Martin, Emmitt Smith und Barry Sanders ist Thomas der einzige Spieler, der in acht Jahren hintereinander jeweils mehr als 1000 Yards erzielte.
1993: Emmitt Smith (Running Back, Dallas Cowboys)
Jener Smith wurde 1993 dann MVP. 1994 gewann er beim zweiten von drei Triumphen zudem den Super-Bowl-MVP-Award. Nach seiner Karriere wurde er in die Hall of Fame aufgenommen.
1997: Barry Sanders (Running Back, Detroit Lions)
In dem Jahr gab es zwei MVPs! Einmal Sanders und gleichzeitig Quarterback Brett Favre. Neben Simpson und Eric Dickerson war Sanders erst der dritte RB, der über 2000 Rushing Yards in einer Saison hinlegte.
1998: Terrell Davis (Running Back, Denver Broncos)
Vier Jahre später musste Davis aufgrund anhaltender Verletzungen seine Karriere beenden. Mit 2008 Rushing Yards knackte auch er die heilige Marke.
2000: Marshall Faulk (Running Back, St. Louis Rams)
Die Rückennummer 28 wird seinetwegen bei den Rams nicht mehr vergeben. Faulk erlief in sieben Saisons jeweils vierstellige Yard-Zahlen.
2005: Shaun Alexander (Running Back, Seattle Seahawks)
Die 1880 Rushing Yards waren ein Franchise-Rekord. Zudem hatte Alexander zwei Spiele mit jeweils vier Touchdowns. Er führte die Seahawks zur ersten Super-Bowl-Teilnahme. Dort verlor Seattle gegen die Pittsburgh Steelers.
2006: LaDainian Tomlinson (Running Back, San Diego Chargers)
Er war nicht nur ein guter Läufer, sondern auch ein toller Passempfänger. Und Werfer. Durch diverse Trickspielzüge warf Tomlinson auch sieben Touchdowns in seiner Karriere. Ohne eine Interception.
2012: Adrian Peterson (Running Back, Minnesota Vikings)
Der letzte Nicht-Quarterback, der MVP wurde, hört auf den Namen Peterson. Mehr als zehn Jahre ist das schon her. 2097 Rushing Yards und 13 Touchdowns halfen dabei.