NFL: Die Gewinner und Verlierer der Divisional Playoffs
Gewinner und Verlierer der Divisional Playoffs
In den Divisional Playoffs der NFL überzeugen vor allem die Running Backs. Beim Duell der New Orleans Saints und Philadelphia Eagles stehen zwei Wide Receiver im Mittelpunkt. Eine Schiedsrichterin schreibt Geschichte. ran.de zeigt die Gewinner und Verlierer der Divisional Round.
Gewinner: Michael Thomas
Michael Thomas ist 2018/19 nicht zu stoppen. Der Wide Receiver der New Orleans Saints verbucht beim 20:14 gegen die Philadelphia Eagles zwölf Catches für 171 Yards und einen Touchdown. Vor allem im schon jetzt legendären 11-Minuten-Drive der Saints im dritten Quarter ist der 25-Jährige der Go-to-Guy von Quarterback Drew Brees. Bereits in der Regular Season war Thomas mit 125 Receptions der Beste seines Fachs - in den Playoffs macht er einfach so weiter.
Gewinner: Sony Michel
Nervosität beim Playoff-Debüt? Nicht bei Sony Michel! Der Rookie der New England Patriots läuft die Los Angeles Chargers beim 41:28-Erfolg in Grund und Boden. 138 Total Yards und gleich drei Touchdowns - der 23 Jahre alte Running Back ist der herausragende Akteur einer immens starken Patriots-Offense. Der Lohn: Michel darf in dieser Saison mindestens ein weiteres Playoff-Spiel bestreiten.
Gewinner: Laufspiel der Chiefs
Doch nicht nur das Laufspiel der Patriots überzeugt. Auch die Kansas City Chiefs, New Englands Kontrahent im AFC Championship Game, sind in den Divisional Playoffs dank Damien Williams und Co. eine Macht am Boden. Beim 31:13 gegen die Indianapolis Colts - immerhin die achtbeste Laufverteidigung der NFL - erzielt das Team von Head Coach Andy Reid 180 Rushing Yards sowie vier Touchdowns (durch vier verschiedene Runner). Das ansonsten dominante Passspiel um Quarterback Patrick Mahomes (50 Pass-TDs in der Regular Season) steht diesmal hintenan.
Gewinner: Todd Gurley und C.J. Anderson
Und noch zwei Running Backs, die in den Divisional Playoffs einen Sahnetag erwischen. Todd Gurley und C.J. Anderson laufen jeweils für über 100 Yards, zusammen kommt das explosive Backfield-Duo der Los Angeles Rams beim 30:22 gegen die Dallas Cowboys auf 238 Rushing Yards und drei Touchdowns. Gerade für Anderson muss sich die aktuelle Situation anfühlen wie ein Traum: In dieser Saison bereits von den Carolina Panthers und Oakland Raiders entlassen, steht er plötzlich im NFC Championship Game und kann sich berechtigte Hoffnungen auf seinen zweiten Super-Bowl-Ring machen.
Gewinnerin: Sarah Thomas
Sarah Thomas sammelt in den Divisional Playoffs einen Eintrag im Geschichtsbuch der Sportwelt. Die 46-Jährige ist die erste Schiedsrichterin, die bei einer Postseason-Partie der NFL auf dem Feld steht. Beim Spiel der Patriots gegen die Chargers unterstützt sie Chef-Referee Ron Tobert als Down Judge. Und Thomas macht ihre Sache fehlerfrei. Eine Bewerbung für weitere Einsätze in den Playoffs.
Verlierer: Alshon Jeffery
Es war eigentlich alles bereitet für ein weiteres Eagles-Wunder: Saints-Kicker Wil Lutz verschießt das möglicherweise vorentscheidende Field Goal, Philadelphia nur sechs Punkte hinten, mehr als zwei Minuten auf der Uhr, der "heilige" Nick Foles am Ball. Doch dann passiert es: Alshon Jeffery flutscht das Ei durch die Finger, Marshon Lattimore sagt danke - Interception, Spiel vorbei, Phillys Traum von der Titelverteidigung ausgeträumt. War in der Vorwoche noch Cody Parkey der Unglücksrabe der NFL, hat diesen unrühmlichen Titel in den Divisional Playoffs Jeffery inne. Der Receiver nimmt die Niederlage anschließend allein auf seine Kappe - stark.
Verlierer: Offensive Playcalling der Colts
Schnell liegen die Indianapolis Colts bei den Kansas City Chiefs mit 0:14 hinten. Doch anstatt die Ruhe zu bewahren, dem eigenen Game Plan treu zu bleiben und ihr eigentlich starkes Laufspiel zu etablieren, verfallen Head Coach Frank Reich und Offensive Coordinator Nick Sirianni offenbar in Panik. Das Playcalling wird eindimensional, die Colts werfen den Ball fast nur noch, das Big Play soll her. Die Defense der Chiefs hat dadurch leichtes Spiel, kann Andrew Luck bei 19/36 Passversuchen und 203 Yards halten.
Verlierer: Cowboys-Defense
Es gibt leichtere Aufgaben für eine Verteidigung, als die Los Angeles Rams in Los Angeles zu stoppen. Wenn es ein Team schaffen kann, dann die Dallas Cowboys - so zumindest die Meinung vieler Experten vor den Divisional Playoffs. Doch die hochgelobte Defense um Rookie-Linebacker Leighton Vander Esch enttäuscht, schafft gegen Jared Goff und Co. keine einzige Interception, nicht einen Sack und nur zwei Tackles für Raumverlust. Vor allem das Running-Back-Duo Gurley/Anderson bereitet "America's Team" Kopfschmerzen. War die Cowboys-Defense beim Regular-Season-Erfolg gegen die Saints noch der Matchwinner, steht sie gegen das zweite Top-Team aus der NFC nie wirklich auf dem Feld. Bitter, dass mittlerweile Playoffs sind.
Verlierer: Gus Bradley
Wenn ein Spielzug funktioniert, mach ihn erneut. So wie die Patriots gegen die Chargers. Immer wieder brechen die Running Backs in der Mitte durch, immer wieder steht am Ende des Plays ein satter Raumgewinn, ein neuer erster Versuch oder ein Touchdown. Gerade vor der Pause findet der Defensive Coordinator der Chargers, Gus Bradley, keine Lösung, um das Laufspiel der Patriots zu stoppen. Sicher hilft es den Chargers nicht, dass sich neben Sony Michel auch Tom Brady und Julian Edelman in Playoff-Form präsentieren. Und auch die Verletzungssorgen in der Defense tragen zu der deutlichen Niederlage in New England bei. Doch fünf Touchdowns in der ersten Halbzeit sind einfach zu viel.
Verlierer: Sheldon Rankins
Sheldon Rankins ist wohl der einzige Saint, der sich über den Einzug ins NFC Championship Game nur bedingt freuen kann. New Orleans' Defensive Tackle verletzt sich im ersten Viertel gegen die Eagles schwer, muss vom Feld gefahren werden. Die Befürchtung: Achillessehnenriss. Rankins kann den Saints wohl auf dem Weg zum Super Bowl nicht mehr helfen. Er war mit acht Sacks, 15 Quarterback-Hits, 12 Tackles for loss und einem Forced Fumble eine zentrale Stütze der Defense.