NFL Draft 2018: Die Gewinner und Verlierer der ersten Runde
NFL Draft 2018: Gewinner und Verlierer der ersten Runde
Die erste Draft-Runde 2018 ist vorbei. Sie war spannend, überraschend, emotional, spektakulär. Und es gab wie immer viele Gewinner und Verlierer. ran.de hat einige gesammelt.
Gewinner: Baker Mayfield
Er ist der Nummer-eins-Pick. Selbst Coach Patrick Esume entfuhr ein "Das ist doch ein Schwerz". Ist es nicht, die Browns haben sich den Oklahoma-Star geangelt. Er gehörte zwar immer zu den vier Super-Prospects auf der Quarterback-Position, wurde aber nie an erster Stelle genannt. Dafür aber nun an erster Stelle ausgewählt. Das ist es, was am Ende zählt.
Gewinner: Ryan Shazier
Es war die emotionalste Szene der ersten Draft-Runde, als der in der vergangenen Saison so schwer am Rücken verletzte Steelers-Star Arm in Arm mit seiner Verlobten Michelle auf die Bühne kam. Tränen und Applaus im Publikum für den 25-Jährigen, dessen NFL-Zukunft offen ist, um die der Linebacker aber mit all seiner Kraft kämpft. Ohne Frage ein Gewinner!
Gewinner: Eli Manning/New York Giants
Die Giants haben ein Ausrufezeichen gesetzt. Vorher lautete die Frage: Holt man sich einen Quarterback und damit möglicherweise Ärger ins Haus? Oder setzt die Franchise weiter auf die fraglos alternde Legende Eli Manning? Die Giants wählen den schlauen Weg, setzen weiter auf ihre Legende und besorgen Manning in Saquon Barkley den besten Running Back im Draft.
Gewinner: Lamar Jackson
Er hat sich den Platz in der ersten Runde verdient. Er wurde zwar als Letzter ausgewählt, doch er kündigte schon mal einen Super-Bowl-Sieg an. Tatsächlich kann sich Jackson hinter Joe Flacco entwickeln, und wenn er soweit ist, sicher für das eine oder andere Highlight sorgen.
Gewinner: Baltimore Ravens
Neben Jackson holten die Ravens auch Tight End Hayden Hurst, der gut in die Offense um Flacco passt. Keine Frage: Baltimore hat aus der ersten Runde das Maximum herausgeholt.
Gewinner: New York Jets
Die Jets wollten unbedingt einen Quarterback, tradeten sich sogar an Nummer drei hoch. Mit Erfolg: Die Browns zogen Baker Mayfield vor, die Giants Running Back Saquon Barkley. Sam Darnold könnte sich für die Jets zu einem Volltreffer entwickeln. Dann hätte sich der Einsatz fraglos gelohnt.
Gewinner: Arizona Cardinals
Wie man Probleme elegant löst, bewiesen die Cardinals. Sie tradeten sich von Platz 15 auf zehn hoch und sagten Danke, als Josh Rosen noch zu haben war. Mit dem erfahrenen Sam Bradford sind die Cardinals jetzt gut aufgestellt. Dass Rosen ob des relativ späten Picks einen Hals hatte, ist nicht das Problem der Cardinals.
Gewinner: Tom Brady
So kann man auch eine Ansage machen. Die Patriots holen keinen designierten Brady-Nachfolger, sie stärken die Offense um ihren Superstar, der den Draft zufrieden verfolgt haben dürfte. New England pfeift auf die Defense und holt in der ersten Runde Offensive Tackle Isaiah Wynn und Running Back Sony Michel. Hinzu kommt ich Tausch gegen den 95. Pick OT Trent Brown von den 49ers. Konsequent, wenn man bedenkt, wen die Pats in der Free Agency so alles verloren haben (Nate Solder, Dion Lewis).
Gewinner: Denver Broncos
Die Broncos haben sich mit Bradley Chubb einen Defensive End geangelt, der die Defense auf ein neues Level heben kann. Diverse Medien erwarten für die eine oder andere Offense auch schon ein Gemetzel, wenn der beste Pass Rusher des Drafts und Broncos-Star Von Miller loslegen. In der Tat ist es eine beängstigende Kombination.
Verlierer: Josh Rosen
Ist er der große Verlierer? Immerhin war Rosen als potenzieller Nummer-eins-Pick gehandelt worden, rutschte dann aber bis auf Platz zehn ab. Da hatten die Cardinals ein Erbarmen mit dem kommenden Superstar - so führte sich Rosen zumindest auf. Es wird sich zeigen, ob sein Ego das schadlos übersteht. "Ich war ziemlich angepisst", gab Rosen später zu, "als ich so tief gefallen bin." Er spüre jetzt die größte Motivation, allen zu zeigen, dass "vor mir neun Fehler gemacht wurden". Souverän sieht anders aus.
Verlierer: Buffalo Bills
Es kann sich ja durchaus lohnen, beim Draft aggressiv vorzugehen und sich hoch zu traden. Die Bills schossen auf Platz sieben, gaben dafür zwei Zweitrunden-Picks ab. Um was zu tun? Genau, um sich die Dienste von Josh Allen zu sichern, dessen Ruf durch rassistische Jugendtweets nicht nur Schaden nahm, sondern der auch noch unübersehbare Schwächen hat, als risikoreichster Prospect gilt. Josh Rosen wartete da übrigens noch auf einen Arbeitgeber.
Verlierer: Fast alle Mock Drafts
Wie es mit Prognosen halt so ist, die können auch mal daneben liegen. Aber diesmal lagen gefühlt über 90 Prozent der Mock Drafts falsch, vor allem, was den ersten Pick betrifft. Und wenn der schon falsch ist, wie sieht dann erst der Rest aus? Aber klar: Die Mock Drafts machen einen Reiz aus. Und dass sie dann beim Draft komplett über den Haufen geworfen werden, ebenfalls.
Verlierer: New Orleans Saints
Als die Saints eine Menge in die Waagschale warfen, um sich von Position 27 auf 14 zu traden, konnte man schon einen Knaller erwarten. Einen Nachfolger für Drew Brees zum Beispiel. Lamar Jackson war zu diesem Zeitpunkt noch zu haben, viele Fans dürften in dem Moment davon geträumt haben. Stattdessen wurde es Defensive End Marcus Davenport. Das kann gut gehen. Kann es aber auch nicht. Jedenfalls ein teures Vergnügen. Wenn es denn eines wird.
Verlierer: Seattle Seahawks
Sony Michel. Derrius Guice. Nick Chubb. Oder Ronald Jones. Die Seahawks hatten die Qual der Wahl, als sie an der Reihe waren. Stattdessen entschieden sie sich für Rashaad Penny. Viele Experten schätzen ihn als solide ein, den ersten Seahawks-Pick gleichzeitig aber auch als verschwendet. Da wäre mehr Qualität drin gewesen.
Verlierer: Wide Receiver
Fünf Quarterbacks wurden in Runde eins ausgewählt, aber nur ganze zwei Wide Receiver. Der erste, D.J. Moore, sogar erst an 24. Stelle! Calvin Ridley folgte wenig später an Position 26. Eine bittere Ausbeute einer Receiver-Klasse, die bei den Teams ganz offensichtlich kein Vertrauen genießt.
Verlierer: Roger Goodell
Das ganze Brimborium um den Draft ist toll, auch die Stadion-Atmosphäre, der ganze Hype um die Talenteschau – das gehört fraglos alles dazu. Aber warum sich NFL-Commissioner Roger Goodell jedes Jahr auspfeifen, ausbuhen und beschimpfen lässt, versteht kein Mensch. In Dallas halfen selbst die Buh-Bodyguards Troy Aikman, Roger Staubach, und Jason Witten, immerhin Cowboys-Legenden, nicht. Vielleicht lässt er es in Zukunft einfach.
Verlierer: Tyrod Taylor
Die Browns hatten Taylor erst im März verpflichtet, er sollte auf der unruhigen Quarterback-Position für Stabilität sorgen. Stand jetzt ist er der Starter. Doch er könnte sich hinter Nummer-eins-Pick Baker Mayfield schnell als Backup wiederfinden. Wäre nicht das erste Mal in Cleveland.
Verlierer: Harold Landry
Den Defensive End hatte man früh erwartet. Hinter Bradley Chubb, auf Höhe von Marcus Davenport in etwa. Doch nichts passierte, der Defensive End muss sich noch gedulden, er kam in Runde eins nicht zum Zug.