NFL Draft 2023 - Mock Draft: Trades und ein Running Back in den Top 5

Der NFL-Mock-Draft von ran-Autor Leopold Grünwald
Der NFL Combine ist durch und der Draft kommt mit großen Schritten näher. ran-Autor Leopold Grünwald gibt seine Tipps für die komplette erste Runde ab.Anmerkungen:• Aus disziplinarischen Gründen haben die Miami Dolphins in diesem Jahr keinen Erst-Runden-Draft-Pick
• Mock Trades werden mit einem * gekennzeichnet
• Um die Galerie möglichst übersichtlich zu gestalten, werden keine genauen Angaben zur Kompensation in Mock Trades gemacht. Es wird aber in Klammern die Herkunft des Picks angegeben.

1. Pick: Indianapolis Colts* (via CHI) – Bryce Young, QB
Für den vierten Pick im diesjährigen Draft und eine Menge an zukünftigen Picks holen sich die Indianapolis Colts das Recht von den Chicago Bears, an erster Stelle auszuwählen. Und natürlich wählen sie Bryce Young. Der Quarterback der Alabama Crimson Tide ist mit 1,78 Metern kleiner als der Prototyp eines Spielmachers in der NFL. Der 21-Jährige ist trotzdem ein absoluter Unterschiedsspieler mit einem gewaltigen Arm – ein würdiger erster Pick im Draft 2023.

2. Pick: Seattle Seahawks* (via HOU) – Will Anderson Jr., EDGE
Die Seattle Seahawks haben sich in Will Anderson Jr. verliebt und geben deswegen ihre beiden Erstrunden-Picks im diesjährigen Draft (Nummer fünf und 20) an die Houston Texans ab. Der Edge Rusher lernte unter Nick Saban in Alabama, wie man gegnerische Offensiven zerlegt. Pete Carroll hat gezeigt, dass er mit Talent auf der defensiven Seite des Balles einiges anfangen kann – droht der Liga die nächste Monster-Defense aus Seattle?

3. Pick: Arizona Cardinals – Bijan Robinson, RB
Nach dem Blockbuster-Trade der Seahawks gibt es an Position drei direkt die nächste Überraschung, denn die Arizona Cardinals entscheiden sich sehr früh für einen Running Back. Arizonas Rushing Offense war vergangenes Jahr bestenfalls Durchschnitt und hat deswegen Bedarf für Bijan Robinson. Er bricht Tackles wie sonst kaum jemand und kann Kyler Murray nach dessen Knieverletzung mit seinen Fähigkeiten im Laufspiel entlasten. Zudem ist der 21-Jährige ein überdurchschnittlicher Pass-Blocker, was Murray zusätzlich entgegenkommen dürfte.

4. Pick: Chicago Bears* (via IND) – Peter Skoronski, OT
Nachdem sie zurückgetradet haben, holen die Chicago Bears an Position vier einen Beschützer für Quarterback Justin Fields. Offensive Tackle Peter Skoronski hat in 33 College-Spielen gerade einmal fünf Sacks abgegeben und liefert dringend benötigte Hilfe für eine der schlechtesten Offensive Lines der Liga. Nicht nur Fields dürfte von diesem Pick profitieren, sondern auch das Laufspiel, denn Skoronski gehört zu den besten Run-Blockern im Draft.

5. Pick: Houston Texans* (via SEA/DEN) – C.J. Stroud, QB
Nach ihrem schlauen Trade mit den Seattle Seahawks holen die Houston Texans an Position fünf C.J. Stroud. Der Quarterback hat eine absolute Kanone als Arm und beeindruckte in den College-Playoffs gegen den brutalen Pass Rush der Georgia Bulldogs. Gleichzeitig ist der 21-Jährige ein sehr präziser Werfer und scheut sich nicht, einen Hit einzustecken. Gäbe es nicht Bryce Young, wäre er der erste Quarterback im Draft.

6. Pick: Detroit Lions (via LAR)– Devon Witherspoon, CB
Mit dem sechsten Pick verarzten die Detroit Lions ihre löchrige Secondary. Cornerback Devon Witherspoon erlebte in seinem letzten Jahr an der University of Illinois seinen Durchbruch. Witherspoon gilt als hervorragender Mannverteidiger und kann gelegentliche Fehler dank seiner ausgezeichneten Geschwindigkeit ausmerzen. Wenn Jeffrey Okudah seinen Aufwärtstrend fortsetzt, wird mit Detroits Defense nicht zu spaßen sein.

7. Pick: Las Vegas Raiders – Jalen Carter, DT
Unter dem verstorbenen Eigentümer Al Davis galten die Las Vegas Raiders lange Jahre als Bad Boys, die nach ihren eigenen Regeln spielten. Bis zu einem gewissen Grad greift Las Vegas jetzt wieder darauf zurück. Trotz der Vorwürfe gegen Jalen Carter schlagen die Raiders zu. Der Defensive Lineman wird bei einigen Portalen als das beste Talent im Draft gehandelt – zu verlockend für das Team von Head Coach Josh McDaniels.

8. Pick: Atlanta Falcons – Quentin Johnston, WR
Die Atlanta Falcons stellen ihrem jungen Quarterback Desmond Ridder eine echte Granate zur Seite und draften Quentin Johnston von TCU. Der Wide Receiver wird mit Tee Higgins und A.J. Green verglichen und ist nicht nur dank seiner Physis ein wandelndes Miss-Match. Die Mischung aus Geschwindigkeit und Ballkontrolle ist ein Traum für jeden Quarterback.

9. Pick: Carolina Panthers – Will Levis, QB
In Will Levis draften die Carolina Panthers eine neue Hoffnung für die Quarterback-Position. Der 23-Jährige erinnert von seiner Veranlagung her an Josh Allen. Wie der Spielmacher der Buffalo Bills wird Levis Zeit brauchen und ein paar Ecken in seinem Spiel ausmerzen müssen. Er hat aber auf jeden Fall das Potenzial, um ein Spitzen-Quarterback zu werden und hat in seiner Zeit am College bewiesen, dass er sich weiterentwickeln kann.

10. Pick: Philadelphia Eagles (via NO) – Myles Murphy, EDGE
Ein großer Teil der Defensive Line der Philadelphia Eagles droht über die Free Agency abzuwandern. Mit Myles Murphy steuert Philly gegen und holt einen begabten Defensive End. Das Duo aus Edge Rusher Murphy und dem letztjährigen Erstrunden-Pick Jordan Davis als Defensive Tackle dürfte den meisten gegnerischen Quarterbacks die Schweißperlen auf die Stirn treiben.

11. Pick: Tennessee Titans – Paris Johnson Jr., OT
Nach der Entlassung von Left Tackle Taylor Lewan müssen die Tennessee Titans dringend Ersatz finden. Nachdem Peter Skoronski zu den Chicago Bears geht, wählt Tennessee mit Paris Johnson Jr. den zweitbesten Offensive Tackle des Drafts. Seine Athletik und Beweglichkeit erlaubt es ihm, vor jedem Edge Rusher zu bleiben. Wer auch immer nächste Saison als Quarterback der Titans aufläuft, hat eine Sorge weniger.

12. Pick: Houston Texans (via CLE) – Bryan Bresee, DT
Und der zweite Streich der Houston Texans. Mit Pick Nummer zwölf sichert Houston sich Bryan Bresee und verarztet seine Defense. Der Defensive Tackle gilt als flexibel einsetzbar und kann den Texans sofort helfen. Ohne eine Kreuzbandverletzung wäre er sogar ein Kandidat für die Top fünf gewesen, so kann sich Houston über einen starken Mann für die Defensive Line freuen.

13. Pick: New York Jets – Broderick Jones, OT
Die New York Jets verpflichten mit Broderick Jones einen Champion. Der Offensive Tackle gewann mit den Georgia Bulldogs die College-Meisterschaft und verstärkt nun die Offensive Line der Jets. Die haben hier dringenden Bedarf, weil Mekhi Becton in seiner dreijährigen Karriere verletzungsbedingt zahlreiche Spiele verpasste und Ersatzmann Duane Brown schon 37 ist. Jones ist der wahrscheinlich beste Athlet unter allen Talenten auf seiner Position und gilt als eine Bank im Pass-Blocking.

14. Pick: New England Patriots – Jaxon Smith-Njigba, WR
Trotz anhaltender Oberschenkelprobleme wählt Bill Belichick mit dem 14. Pick Jaxon Smith-Njigba. Der Wide Receiver hat ein gutes Gefühl für das Spiel und dürfte eine wichtige Stütze für Mac Jones werden, der dringend fähige Receiver braucht. Smith-Njigba wird von einigen Experten zwar eher als Slot-Receiver gesehen, aber in der Patriots-Offensive waren die schon immer Stützen des Teams - man denke nur an Julian Edelman oder Wes Welker.

15. Pick: Green Bay Packers – Michael Mayer, TE
Wieder ziehen die Green Bay Packers keinen Wide Receiver in der ersten Runde – aber immerhin wird es ein Tight End. Michael Mayer wird mit Rob Gronkowski und Mark Andrews verglichen und sticht aus einer der besten Tight-End-Klassen der letzten Jahre noch einmal heraus. Mayer hat sichere Hände und die Veranlagung, um ein dominanter Blocker zu werden. Ob Aaron Rodgers oder doch Jordan Love, der Starting Quarterback der Packers kann sich freuen.

16. Pick: Washington Commanders – Christian Gonzalez, CB
Die Washington Commanders verstärken sich auf der Cornerback-Position und sichern sich die Dienste von Christian Gonzalez. Der Cornerback kann dank seiner Sprintstärke auch die ein oder andere technische Schwäche gut machen. Wenn er sein Potenzial voll ausschöpft, könnte er der beste Cornerback des Drafts werden.

17. Pick: Pittsburgh Steelers – Brian Branch, S
Mit Brian Branch fällt der beste Safety im Draft an die Steelers, die so ihre Secondary deutlich verbessern. Im letzten Jahr konnte Branch sich enorm in Mann- und Zonenverteidigung steigern. In Verbindung mit seiner Geschwindigkeit ein absoluter Albtraum für jeden Receiver.

18. Pick: Detroit Lions – Tyree Wilson, EDGE
Und noch ein Verteidiger für die Detroit Lions, die sich Tyree Wilson holen. Zusammen mit Aidan Hutchinson, den die Lions letztes Jahr an Position zwei pickten, stellt Detroit jetzt eines der stärksten Defensive-End-Duos der ganzen NFL – könnte die Playoff-Flaute enden?

19. Pick: Tampa Bay Buccaneers – Anthony Richardson, QB
Die Tampa Bay Buccaneers probieren es und holen den vielleicht umstrittensten Spieler im Draft. An Anthony Richardson scheiden sich wirklich die Geister. Die einen betonen, sein Potenzial sei das Größte im ganzen Draft, die anderen sehen bestenfalls einen Ersatz-Quarterback. Im Combine lieferte der ehemalige Florida Gator die beste Leistung aller Quarterbacks ab. Tampa Bay hat dringenden Bedarf für einen Spielmacher und zieht ihn an Nummer 19.

20. Pick: Houston Texans* (via SEA) – O'Cyrus Torrence, OG
Mit ihrem dritten Pick im Draft 2023 verschaffen die Houston Texans ihrem neuen Quarterback C.J. Stroud Zeit und holen O'Cyrus Torrence. Er ist auf beiden Guard Positionen einsetzbar und gehört im Run-Blocking zur Elite. Obwohl er mehr als 150 Kilogramm auf die Waage bringt, kann er sich sehr schnell bewegen und hat in über 3.000 Snaps am College keinen einzigen Sack abgeben müssen.

21. Pick: Los Angeles Chargers – Jordan Addison, WR
Die Wide-Receiver-Position der Los Angeles Chargers war ein echtes Problem in der vergangenen Saison. Mit Jordan Addison feilen die Chargers aber am Rebuild des Receiving-Corps. Der 21-Jährige hat hervorragende Veranlagungen für einen Slot-Receiver und bietet Justin Herbert eine sichere Anspielstation.

22. Pick: Baltimore Ravens – Jalin Hyatt, WR
Und gleich der nächste Wide Receiver, denn auch die Baltimore Ravens haben ein echtes Problem auf dieser Position. Der schnelle Jalin Hyatt ist wahrscheinlich der gefährlichste Deep Threat im Draft. Er zwingt gegnerische Verteidiger dazu, tiefer zu stehen, was Räume für Tight End Mark Andrews und das Laufspiel schafft. Ein Traum für jeden Quarterback.

23. Pick: Minnesota Vikings – Joey Porter Jr., CB
Mit Joey Porter Jr. holen die Minnesota Vikings den nächsten Top-Cornerback in ihr Team und wären damit fast nicht mehr auf die Dienste von Free Agent Patrick Peterson angewiesen. Sowohl seine Physis als auch sein Spielverständnis machen Porter Jr. zu einem extrem starken Passverteidiger, der sich zudem noch gegen den Lauf behaupten kann.

24. Pick: Jacksonville Jaguars – Andre Carter II, EDGE
Die Jacksonville Jaguars verstärken ihren Pass Rush mit Andre Carter II. Der Edge Rusher wäre an Position 24 vermutlich nicht mehr zu haben, wenn er nicht in der Armee wäre. So braucht die Tackling-Maschine eine Ausnahmegenehmigung, um in der NFL zu spielen, was keinesfalls garantiert ist. Erhält er die Erlaubnis, wird Jacksonvilles Defense mehr als respektabel sein.

25. Pick: New York Giants – Jahmyr Gibbs, RB
Den drohenden Abgang von Saquon Barkley kompensieren die New York Giants mit der Verpflichtung von Jahmyr Gibbs. Der Running Back hat im College mehrere Touchdowns über 70 Yards erlaufen und kann selbst Cornerbacks einfach stehen lassen. Sehr gefährlich, wenn er Platz bekommt. Ein Portal beschreibt ihn sogar als "schnelleren Deebo Samuel".

26. Pick: Dallas Cowboys – Zay Flowers, WR
Hinter CeeDee Lamb war der Receiving-Corps der Dallas Cowboys in der vergangenen Saison eher dünn besetzt. Abgesehen von Tight End Dalton Schultz gab es keine weiteren Passempfänger mit mehr als 45 Catches. Daher wählt Dallas mit seinem Pick Zay Flowers aus. Der Wide Receiver ist mit 1,78 Metern Körpergröße zwar nicht optimal gebaut, ist aber trotzdem kaum zu stoppen, wenn er den Ball bekommt. Könnte eine absolute Yards-after-Catch-Maschine werden und Nummer-eins-Receiver Lamb entlasten.

27. Pick: Buffalo Bills – Antonio Johnson, S
Die Secondary war in der vergangenen Saison verletzungsbedingt ein kleineres Problem für die Buffalo Bills. Da auch über die Free Agency Abgänge drohen, rüsten die Bills im Draft nach und holen Antonio Johnson. Der Safety von Texas A&M ist ein harter Tackler. Legt er noch ein paar Kilo zu, kann der 21-Jährige sogar als Safety-/ Linebacker-Hybrid eingesetzt werden.

28. Pick: Cincinnati Bengals – Anton Harrison, OT
Joe Burrow gehörte auch letztes Jahr zu den meist-gesackten Quarterbacks in der NFL. Zeit, dass die Cincinnati Bengals das Gesicht ihrer Franchise endlich beschützen. Anton Harrison dürfte hier helfen. Der Tackle hat in drei Jahren am College nur vier Sacks abgegeben. Zwar muss er sich noch verbessern, was sein Blocking im Laufspiel angeht, sein Pass-Blocking ist allerdings reif für die NFL.

29. Pick: New Orleans Saints (via DEN/ MIA/ SF) – Calijah Kancey, DT
Beim NFL Scouting Combine brach Calijah Kancey den 40-Yard-Dash-Rekord für Defensive Tackles, der von Aaron Donald gehalten wurde. Das ist aber nicht der einzige Grund, weshalb die New Orleans Saints den 22-Jährigen draften. Kancey hat die Technik eines NFL-Routiniers und war am College äußerst produktiv - mit 19 Sacks in seinen drei Jahren für Pittsburgh. Da den Saints mehrere Abgänge in der Defensive Line drohen, wäre er eine echte Hilfe.

30. Pick: Philadelphia Eagles – Kelee Ringo, CB
Noch ein Pick für die Philadelphia Eagles und wieder der Defensive gewidmet. Mit Kelee Ringo wird es dieses Mal ein Cornerback, da Philly auch in seiner Secondary wahrscheinlich einige Starter verlieren wird. Auch wenn der 20-Jährige seine Technik verbessern muss, um in der NFL mithalten zu können, ist sein Potenzial riesig. Dank seiner Physis ist er in der Lage, Tight Ends zu decken und könnte bei Corner-Blitzes gut funktionieren.

31. Pick: Kansas City Chiefs – Cam Smith, CB
Eigentlich könnten die Kansas City Chiefs einen Offensive Tackle gebrauchen, aber in diesem Jahr gibt es auf dieser Position sehr viel Qualität. Daher nehmen sich die Chiefs einer anderen Schwachstelle des Kaders an und holen einen Cornerback. Cam Smith hat ein sehr gutes Spielverständnis und erlaubte gegnerischen Quarterbacks nur ein Ranking von 61, wenn sie in seine Richtung warfen. Eine Sorge ist seine Verletzungsanfälligkeit, insbesondere was Gehirnerschütterungen angeht. Bleibt er gesund, dürfte er sich aber zu einem Top-Passverteidiger entwickeln.