NFL-Playoffs 2020: Die Gewinner und Verlierer der Conference Championship Games
Die Gewinner und Verlierer der Conference Championship Games
Zwei spektakuläre Conference Championship Games liegen hinter uns. Die Tampa Bay Buccaneers bezwingen die Green Bay Packers im NFC-Finale mit 31:26. Die Kansas City Chiefs siegen gegen die Buffalo Bills im AFC-Finale mit 38:24. ran.de nennt die Gewinner und Verlierer der Championship Games.
Gewinner: Tom Brady
Die Frage, ob vorrangig Tom Brady oder Bill Belichick für die Dynastie der New England Patriots verantwortlich gewesen ist, dürfte nun endgültig geklärt sein. Brady führt die Tampa Bay Buccaneers, die zuvor zwölf Jahre in Folge nicht einmal die Playoffs erreicht hatten, gleich in seiner ersten Saison in den Super Bowl. Der Quarterback blickt seiner zehnten Finalteilnahme entgegen - der mit Abstand höchste Wert unter allen NFL-Spielern. Auch wenn drei Interceptions im NFC Championship Game seine Bilanz trüben, überzeugt der 43-Jährige mit vielen langen Pässen und drei Touchdowns.
Gewinner: Todd Bowles und der Pass Rush der Buccaneers
Defensive Coordinator Todd Bowles macht Aaron Rodgers mit dem Pass Rush das Leben schwer. Die Tampa Bay Buccaneers reißen den Quarterback der Packers gleich fünfmal zu Boden. Shaquil Barrett, der auf drei Sacks sowie zwei Tackles für Raumverlust kommt, und Jason Pierre-Paul, der zwei Sacks und zwei Tackles für Raumverlust verzeichnet, sind Schlüsselspieler der Defense. Selbiges trifft auf Safety Jordan Whitehead zu, der zwei Fumbles forciert, dann allerdings verletzungsbedingt aus dem Spiel genommen werden muss.
Gewinner: Patrick Mahomes
Große Spieler funktionieren auch unter schwierigen Umständen. Patrick Mahomes erlitt erst vor einer Woche im Playoff-Spiel gegen die Cleveland Browns eine vermeintliche Gehirnerschütterung, hat zudem eine Verletzung am Zeh. Dennoch liefert der Super-Bowl-MVP des Vorjahres beim 38:24 gegen die Buffalo Bills ein fehlerfreies Spiel ab, wirft für 325 Yards sowie drei Touchdowns und steht nun zum zweiten Mal in Folge im großen Finale.
Gewinner: Travis Kelce
Effektiv, effektiver, Travis Kelce. Der Tight End der Kansas City Chiefs wird im AFC Championship Game 15-mal von Mahomes angeworfen. 13 dieser Pässe kann er fangen, kommt dabei auf einen Raumgewinn von 118 Yards und zwei Touchdowns. Wow!
Gewinner: Frank Clark
Frank Clark, Defensive End der Kansas City Chiefs, bereitet Bills-Spielmacher Josh Allen große Probleme. Dem 27-Jährigen gelingen zwei Sacks, zudem zwei Tackles für Raumverlust. Clark war erst zur Saison 2019 von den Seattle Seahawks nach Kansas City gewechselt. Der Trade hat sich aus Sicht von Clark und den Chiefs gelohnt: In beiden Spielzeiten zogen sie in den Super Bowl ein.
Verlierer: Aaron Rodgers
Immer wieder steht Aaron Rodgers kurz davor, mit den Green Bay Packers zum zweiten Mal in seiner Karriere in den Super Bowl einzuziehen - und immer wieder scheitert er. In den Spielzeiten 2014, 2015, 2019 und nun auch 2020 zieht er im NFC Championship Game den Kürzeren. Eine bittere Bilanz - kein Spieler unterlag häufiger in NFC-Finals.
Verlierer: Matt LaFleur
Über diese Entscheidung dürfte noch lange diskutiert werden: Bei einem Rückstand von 23:31 stehen die Packers gut zwei Minuten vor Spielende an der gegnerischen 8-Yard-Linie. Ein Touchdown und eine Two-Point-Conversion genügen für die Overtime. Statt den vierten Versuch allerdings auszuspielen, schießen die Packers ein Field Goal und hoffen, dass die Defense den folgenden Drive der Buccaneers zügig stoppt. Der Plan geht schief: Tampa Bay gibt den Ball nicht wieder her. Rodgers sagt später: "Das war nicht meine Entscheidung." Heißt also: Head Coach Matt LaFleur steht in der Verantwortung. Und in der Kritik.
Verlierer: Equanimeous St. Brown
Es gibt Dinge, die dürfen einem Wide Receiver in der NFL einfach nicht passieren - schon gar nicht in einem NFC Championship Game. Einen gut geworfenen Ball in der Endzone fallen zu lassen, zählt zweifelsohne dazu. Genau dieser Fehler unterläuft dem deutschen Wide Receiver Equanimeous St. Brown von den Green Bay Packers bei einer Two-Point-Conversion. Zwei wichtige Punkte, die den Packers am Ende fehlen.
Verlierer: Josh Allen
Der Quarterback der Buffalo Bills zeigt über die gesamte Saison ein Passing-Feuerwerk. Ausgerechnet im AFC Championship Game verlässt ihn das Spielglück. Josh Allen bringt lediglich 28 seiner 48 Pässe an den Mann, kommt auf 278 Yards, zwei Touchdowns und eine Interception. Keine katastrophalen Werte. Aber eben auch nicht gut genug, um den Kansas City Chiefs Probleme zu bereiten. Allen zeigt sich nach der Partie selbstkritisch: "Ich habe einige falsche Entscheidungen getroffen."
Verlierer: Referees im NFC Championship Game
Die Unparteiischen erwischen im Spiel der Packers und Buccaneers einen schwachen Tag, finden nie wirklich zu ihrer Linie. Bei Rodgers' Interception übersehen sie beispielsweise eine Pass Interference (oder mindestens ein Halten) von Bucs-Cornerback Sean Murphy-Bunting gegen Packers-Receiver Allen Lazard. Hinzu kommen nicht geahndete Fehlstarts und Spielverzögerungen der Packers. Auch einige Griffe ins Gesichtsgitter bleiben auf beiden Seiten unbestraft. Ein Conference-Finale verdient bessere Referees.