NFL-Saison 2022: Gewinner und Verlierer aus Week 1 - Thomas, Hackett und Watson
Thomas, Hackett und Co.: Die Gewinner und Verlierer des ersten NFL-Spieltags
Die erste Woche der NFL-Saison 2022 ist gespielt und wie bei jeder Spielwoche in der beliebtesten Sportliga der Welt, bringt der Spieltag Gewinner und Verlierer hervor. ran zeigt sie euch.
Gewinner: Justin Jefferson (Minnesota Vikings)
Es war eine waschechte Abreibung, die die Minnesota Vikings dem Divisionsrivalen Green Bay Packers zugefügt hat. Beim 23:7 waren die Hausherren den "Cheeseheads" haushoch überlegen. Das lag vor allem an einem Mann: Wide Receiver Justin Jefferson. Der Draftee aus dem Jahr 2020 zeigte, warum ihn nahezu alle Experten zu den besten Passempfängern der Liga zählen. Neun Catches für 184 Yards und zwei Touchdown sind Zeugnis dessen, was jeder Zuschauer mit bloßem Auge gesehen hat: Jefferson überforderte die Packers Defense maßlos.
Gewinner: Brian Daboll und Joe Schoen (New York Giants)
Quasi seit 2017 durchgehend befinden sich die New York Giants in einem dauerhaften Leistungs-Tal, mit dem Tiefpunkt 2021. In dieser Saison hatten nur wenige Experten "Big Blue" auf dem Zettel, in Woche eins gelang Head Coach Brian Daboll (li.) mit seinem Team jedoch ein Ausrufezeichen: Mit 21:20 gewannen sie beim letztjährigen Nummer-eins-Seed der AFC, den Tennessee Titans. Damit hat General Manager Joe Schoen (re.) etwas geschafft, was in der Amtszeit von Vorgänger Dave Gettleman nie gelang: Die Giants haben mehr Siege als Niederlagen, sind also "über .500", wie man in den USA sagt.
Gewinner: Die überraschend starken No-Name-Receiver
Fantasy-Football-Spieler (HIER beim ran Fantasy Manager anmelden) kennen es: Als erstes stürzt man sich auf die Top-Receiver und Top-Running-Backs und später muss man schauen, was übrig bleibt. Wie Woche eins zeigte, sind erstaunlich viele starke Receiver unterwegs, mit denen vorher niemand gerechnet hatte. Trotz des fürchterlichen Auftritts der Dallas Cowboys machte Noah Brown (li.) mit fünf Catches und 68 Yards auf sich aufmerksam. Gleiches gilt für Greg Dortch (mi.) von den Arizona Cardinals (sieben Catches für 63 Yards). Die beste Performance der drei hatte jedoch Jahan Dotson von den Washington Commanders (re.), er fing drei Bälle für 40 Yards und zwei Touchdowns. Diese Receiver sind ein Blick auf den Waiver Wire wert.
Gewinner: Die gesamte Franchise der Chicago Bears
Was wurden nicht alles für Horrorszenarien über die Chicago Bears vor der Saison vorausgesagt. Die schlechteste Offensive Line der Liga, ein Head Coach der nicht weiß was er tut, unterdurchschnittliche Receiver und eine maximal solide Defense. Pustekuchen! Die Bears schlugen die San Francisco 49ers völlig verdient mit 19:10 und zogen dem Geheimfavoriten auf den Super Bowl den Zahn. Nach dem letzten Abknien nutzten die Bears den unter Wasser stehenden Platz für eine Rutschpartie. So kommt beziehungsweise rutscht man gerne in Woche zwei.
Gewinner: Michael Thomas (New Orleans Saints)
Es gab nicht wenige, die Wide Receiver Michael Thomas von den New Orleans Saints beinahe schon abgeschrieben hatten. In den vergangenen beiden Jahren konnte Thomas verletzungsbedingt nur sieben Spiele absolvieren, sein Knöchel schien der Belastung nicht mehr gewachsen zu sein. Weit gefehlt: Thomas war bei seinem Comeback gegen die Atlanta Falcons vor allem nach der Pause on fire und war Motor des Comebacks der Saints. Fünf Catches für 57 Yards und zwei Touchdowns stehen am Ende zu Buche. Thomas ist noch lange nicht fertig mit der NFL.
Verlierer: Christian Watson (Green Bay Packers)
Die angesprochene Klatsche der Green Bay Packers gegen die Minnesota Vikings hätte es nicht geben müssen, werden sich Packers-Fans sagen. Zumindest, wenn Rookie Christian Watson beim Stand von 0:7 den tiefen Pass von Aaron Rodgers gefangen hätte, der in einem 75-Yard-Touchdown geendet wäre. Die "Strafe" von Aaron Rodgers: Bis zum vierten Viertel wurde Watson regelrecht ignoriert. Nicht gerade der perfekte Start eines Rookies in Green Bay.
Verlierer: Bill Belichick (New England Patriots)
Dass die Experten und Reporter skeptisch mit den New England Patriots waren, ist ein Understatement. Beim 7:20 bei den Miami Dolphins zeigte sich, dass die Patriots in allen Ebenen des Spiels unterlegen waren. Ob Offense, Defense oder Coaching: Keiner hatte eine Antwort parat. Bill Belichick trägt dafür die Hauptverantwortung. Nicht nur sagt er die Spielzüge der Defense höchst selbst an, die beiden Offense-Koordinatoren Joe Judge und Matt Patricia sind eigentlich nicht gemacht für die Offensive. Dass Franchise Quarterback Mac Jones sich während des Spiels verletzt hat, ist, auch wenn es nicht so schlimm zu sein scheint, die Kirsche auf der Torte des schlechten Nachmittags.
Verlierer: Nathaniel Hackett (Denver Broncos)
Der andere Head Coach, der in der Kritik steht, ist Rookie Nathaniel Hackett. Der neue Hauptübungsleiter der Denver Broncos traf bei der 16:17-Niederlage mehrere fragwürdige Entscheidungen. Vor allem die letzten beiden Entscheidungen des Spiels, bei einem dritten Versuch und 14 einen Ball hinter die Line of Scrimmage werfen zu lassen und beim anschließenden vierten Versuch kein sofortiges Timeout zu nehmen und stattdessen ein 63-Yard-Field-Goal zu versuchen, sorgten für Kopfschütteln bei Experten und Journalisten. Kein guter Einstand für den hochgelobten Neuzugang aus Green Bay.
Verlierer: Matthew Stafford (Los Angeles Rams)
Wie im Bild zu sehen, hat Matthew Stafford von den Los Angeles Rams das Auftaktspiel gegen die Buffalo Bills (10:31) gefühlt meist horizontal verbracht. Satte sieben Mal wurde er gesackt, mit großem Abstand der Höchstwert in seiner Zeit in Los Angeles. Der Dauerdruck der Bills wirkte sich auch auf seine Leistung aus: 240 Yards, ein Touchdown und drei Interceptions bei einem Passer Rating von 63.0 sind Zeugnis der schwachen Leistung, nicht nur von Stafford, sondern von nahezu allen Rams.
Verlierer: Die gesamte Offense der Dallas Cowboys
Den schwärzesten Arbeitstag aller NFL-Offenses in Woche eins verlebten jedoch die Dallas Cowboys. Nicht nur brachte "America's Team" nur knapp 240 Yards insgesamt zu Stande, neben Franchise Quarterback Dak Prescott, der bis zu acht Wochen fehlen wird, verletzte sich auch noch Offensive Lineman Connor McGovern. Neben dem bereits lange fehlenden Tackle Tyron Smith ist Dallas also wochenlang ohne drei wichtige Pfeiler der Offense. Leistungsmäßig war auch von Running Back Tony Pollard (sechs Läufe für acht Yards) und Receiver CeeDee Lamb (zwei Catches bei elf Targets für 29 Yards) nichts zu sehen. Ausnahme nur vorher angesprochener Noah Brown. Das wird nicht der letzte harte Sonntag für die Cowboys gewesen sein.