Super Bowl LVII: Die heimlichen Stars bei Chiefs und Eagles
Die heimlichen Stars des Super Bowl LVII
Nach dem Super Bowl waren die Schlagzeilen voll von Patrick Mahomes, Travis Kelce und Jalen Hurts – den Superstars eben. Dabei gab es auch andere Stützen für die Kansas City Chiefs und die Philadelphia Eagles. Wer nach dem Spiel ebenfalls viel Ruhm verdient gehabt hätte, zeigt euch ran.
Nick Bolton
Vor dem Super Bowl wurde kaum über Chiefs-Linebacker Nick Bolton gesprochen. Im Finale avancierte er zum stärksten Defense-Spieler auf dem Feld. Mit neun Tackles führte er beide Mannschaften an und lief einen Fumble von Eagles-Quarterback Jalen Hurts bis in die Endzone zurück. In der zweiten Hälfte wäre sogar fast noch ein zweiter Touchdown dazugekommen, aber die Schiedsrichter entschieden, dass Eagles-Running-Back Miles Sanders den Prozess des Passfangs nicht abgeschlossen hatte, bevor er den Ball fallen ließ. Trotzdem ein beeindruckendes Spiel von Bolton.
Isiah Pacheco
Was für ein Steal: Im Draft 2022 holten die Chiefs Isiah Pacheco an Nummer 251. Der 23-Jährige zahlte das Vertrauen im Laufe der Saison mit Zinsen zurück. Der Running Back löste im Oktober Clyde Edwards-Helaire als Starter ab und lieferte im Super Bowl sein Meisterstück. Der Rookie erlief in 15 Versuchen 76 Yards und einen Touchdown. Pacheco war von der hochgelobten Defense der Philadelphia Eagles kaum zu stoppen und ermöglichte so den Chiefs das Comeback.
Jerick McKinnon
Der zweite Running Back der Chiefs hatte den vielleicht besten Nicht-Touchdown der NFL-Geschichte. Kurz vor Schluss stoppte Jerick McKinnon an der Zwei-Yard-Linie der Eagles ab, statt in die Endzone zu laufen. Das erlaubte Kansas City vor dem spielentscheidenden Field Goal zum 38:35 die Uhr runterlaufen zu lassen. Auch sonst war er ein wichtiger Faktor in der Chiefs-Offense. Zwar sagte Andy Reid nur vier Laufspielzüge für ihn an, doch 34 Rushing Yards bei einem Schnitt von 8,5 Yards pro Versuch können sich sehen lassen. Dazu fing er alle drei für ihn bestimmten Pässe für 15 Yards.
Skyy Moore
Wie Pacheco holten die Chiefs Wide Receiver Skyy Moore vor der Saison im Draft. Wenn auch nicht immer erste Wahl, erzielte er mit seinem einzigen Catch des Abends den so wichtigen Touchdown zum 35:27. Kurioserweise stellte er sich bei diesem Play auf der falschen Seite auf und sorgte bei seinem Quarterback für Verwirrung. Mahomes fand ihn trotzdem und der Rookie konnte problemlos in die Endzone spazieren.
Kadarius Toney
Den Touchdown zum 28:27 gefangen und den Touchdown zum 35:27 mit dem längsten Punt-Return der Super-Bowl-Geschichte vorbereitet. Als die Kansas City Chiefs Kadarius Toney kurz vor der Trade-Deadline von den New York Giants holten, dachte wahrscheinlich niemand, dass der Receiver so eine wichtige Rolle im größten Spiel des Jahres spielen würde. Auch wenn der Touchdown-Catch mit fünf Yards sein einziger des Abends blieb, war er doch ein wichtiger Faktor für den Sieg der Chiefs.
Dallas Goedert
Der Tight End der Eagles legte mit sechs von sieben gefangenen Pässen und 60 Yards auf den ersten Blick ein solides Spiel hin. Schaut man genauer hin, fällt auf, dass Goedert für mehr als 27 Prozent aller erworfenen First Downs verantwortlich war. Und das, obwohl Jalen Hurts gerade einmal 18 Prozent aller Bälle zu ihm warf. Am bemerkenswertesten war wohl sein Zirkus-Catch Mitte des dritten Viertels beim dritten Versuch mit noch 14 Yards zu gehen. Phillys Niederlage lag mit Sicherheit nicht an ihm.
Andrew Wylie
Anders als beim Super Bowl LV gegen die Tampa Bay Buccaneers hielt die Offensive Line der Chiefs dem Pass Rush der Philadelphia Eagles stand. Sie erlaubte keinen einzigen Sack und besorgte mit ihrer Blockarbeit einen Schnitt von 6,1 Yards pro Lauf. Aus dieser starken Gruppe stach Andrew Wylie nochmal hervor. Der Right Tackle hatte es immer wieder mit Linebacker Haason Reddick zu tun, der vor dem Spiel zu den Favoriten auf den Super Bowl MVP gehörte. Reddick biss sich an Wylie die Zähne aus und musste sogar verkraften, dass der 27-Jährige ihn im dritten Viertel zu Boden warf.
Lane Johnson
Auch Phillys Offensive Line war im Super Bowl kaum zu stoppen. Zwar erlaubte sie zwei Sacks, aber es war beeindruckend, wie mittellos die Defense der Chiefs gegen die Quarterback Sneaks der Eagles war. Auch hier stach der Right Tackle hervor. Der letzte Sack, den Lane Johnson erlaubte, geschah in Woche 11 – der Saison 2020. Der All-Pro spielte im Super Bowl trotz eines Adduktorenrisses, der in der Offseason eine Operation nötig macht. Trotzdem verteidigte er Jalen Hurts im Eins-gegen-eins gegen namhafte Spieler wie Chris Jones, Frank Clark oder Carlos Dunlap.