Tampa Bay Buccaneers: Die Optionen für die Nachfolge von Tom Brady
Tampa Bay Buccaneers: Die Optionen für die Nachfolge von Tom Brady
Die Tampa Bay Buccaneers haben in der Free Agency mit dem Mega-Coup um Tom Brady überrascht, die Franchise denkt trotzdem langfristig. Laut General Manager Jason Licht könnte im Draft (in der Nacht vom 23. auf den 24. April ab 1:45 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) noch ein Signal Caller zum Team aus Florida kommen. Hinter Brady warten aktuell Blaine Gabbert und Ryan Griffin auf ihre Chance.
"Schwer zu finden"
"Es ist unwahrscheinlich, dass Brady noch zehn Jahre in der NFL spielt. Wenn im Draft ein Quarterback zu uns passt, haben wir kein Problem, ihn zu wählen", ließ der 49-Jährige durchblicken. Aber: "Sie sind schwer zu finden. Sie kommen nicht aus dem Nichts. Es steckt viel dahinter - ihr Tape, ihre Reife, ihre Intelligenz, all diese Dinge, es hängt davon ab, wer der Spieler ist."
Kein Tua, kein Burrow
Tampa Bay wählt im Draft an 14. Stelle in der ersten Runde. Insgesamt verfügen die Bucs über sieben Picks, darunter fünf in den ersten vier Runden. Klar ist: Um Brady mit ein paar guten Waffen auszustatten, werden die Bucs kaum in Runde eins oder zwei auf einen Quarterback schielen, Jungs wie Joe Burrow, Tua Tagovailoa, Justin Herbert oder Jordan Love dürften nicht in Frage kommen. Doch es gibt auch in den späteren Runden noch Möglichkeiten. ran.de stellt sie vor.
Jake Fromm (Georgia)
Jake Fromm steht nicht nur wegen seines Könnens auf dem Feld bei vielen Teams hoch im Kurs. So soll er vor allem charakterlich überzeugen. 2019 sammelte Fromm 2860 Yards und 24 Touchdowns, insgesamt führte er die Bulldogs zu einer 36:7-Bilanz. Sein Arm ist nicht überragend, er soll das Feld und das Spiel aber gut lesen können, Turnover sind bei ihm selten.
Jacob Eason (Washington)
In einigen Mock Drafts wird er mit den Buccaneers bereits in Verbindung gebracht. Seine Stärke ist die Schnelligkeit seiner Würfe, seinen starken Arm stellte er beim Combine nochmals deutlich unter Beweis. Klar ist bei ihm: Er muss noch an Präzision und Konstanz arbeiten. Funfact: Begann seine College-Karriuere ursprünglich in Georgia, verlor das Duell um den Starter-Job aber an Fromm. 2019 warf er für 3132 Yards, 23 Touchdowns und acht Interceptions.
Jalen Hurts (Oklahoma)
Typ Lamar Jackson, also stark mit dem Ball und mit den Beinen, er wurde immerhin Zweiter bei der Heisman-Wahl. Wird auch immer wieder als neuer Taysom Hill bezeichnet, also als Allzweckwaffe. Er kam in der vergangenen Saison auf über 1000 gelaufene Yards und 20 (!) Touchdowns auf dem Boden. Seine Pass-Fähigkeiten sind trotz seiner 32 Touchdowns bei lediglich acht Interceptions ausbaufähig.
James Morgan (Florida International)
Experten preisen bei ihm vor allem Aufnahmen aus seiner 2018er-Saison an, in der vergangenen plagte ihn eine Knieverletzung, er warf für 2585 Yards, 14 Touchdowns und fünf Interceptions. Mit einer 6-7-Bilanz ging es in den Camellia Bowl, der allerdings verloren wurde. Inzwischen ist er wieder fit, und sowohl beim Shrine Bowl als auch beim Combine konnte er Eindruck hinterlassen. Ein Scout erklärt, Morgan habe einen der drei stärksten Arme im Draft, sei intelligent und ein Führungsspieler. Seine Mängel: Ungenauigkeiten, seine Fußarbeit, fehlende Mobilität in der Pocket.
Anthony Gordon (Washington State)
Er kann auf überragende Zahlen verweisen, er warf 2019 für 5579 Yards und 48 Touchdowns bei 16 Interceptions. Einer mit einer Gunslinger-Mentalität und ein guter Athlet, der an seinen Vorgänger Gardner Minshew erinnert. Was gegen ihn spricht, ist seine Erfahrung, denn er hat nur eine Saison als Starter hinter sich. Potenzial hat er aber allemal. Könnte ein Steal werden.
Steven Montez (Colorado)
Er gilt außerhalb der Top-Gruppe als aussichtsreicher Kandidat, wenn er die nötige Zeit bekommt, um sich zu entwickeln. Überzeugt mit seinem Arm und seiner Mobilität, dafür weniger mit seiner Entwicklung in den vergangenen drei Jahren, kam stets auf eine 5-7-Bilanz. Machte sich einem Namen als Führungsspieler.
Cole McDonald (Hawaii)
In zwei Jahren als Starter hat er statistisch ordentlich abgeliefert, er warf für 3875 und 4135 Yards, dazu für 69 Touchdowns bei 24 Interceptions. Beim Combine bewies er, dass er genug Athletik besitzt. Ist einer für die späten Runden.
Jake Luton (Oregon State)
Hat nicht den stärksten Arm in der Draft-Klasse, dafür alle Werkzeuge, um den Sprung mit dem nötigen Anlauf zu schaffen. Trifft oft die richtigen Entscheidungen, ist meist akkurat bei seinen Würfen, es sei denn, er ist in Bewegung. Kam 2019 auf 2714 Yards, 28 Touchdowns und nur drei Interceptions. Auch einer für den letzten Tag.
Herausforderung
Was in diesem Jahr fehlt: Die Möglichkeit, den Talenten vor Ort auf den Zahn zu fühlen, von Angesicht zu Angesicht zu sprechen. Doch es gibt ja Alternativen. "Wir haben eine technisch versierte Scouting-Abteilung", sagte Licht, so dass die Buccaneers die Probleme, die durch die Coronakrise entstehen, abfangen können. "Es war eine wirklich interessante Art, die Dinge zu machen, aber es war auch sehr effektiv."