Tampa Bay Buccaneers: Nach Tom Bradys Rücktritt - Quarterback-Optionen Bucs
Quarterback-Optionen der Tampa Bay Buccaneers
Die Tampa Bay Buccaneers stehen am Scheideweg. Nach dem Karriereende von Superstar Tom Brady müssen sich General Manager Jason Licht (re.) und Head Coach Bruce Arians (li.) nach einem neuen Quarterback umsehen. "Sie können sich sicher sein, dass wir diesbezüglich unsere Hausaufgaben machen werden", hatte Arians nach der Playoff-Niederlage gegen die Los Angeles Rams versichert. Setzt Tampa Bay auf einen bereits vorhandenen Spielmacher, einen Free Agent oder wollen sie gar einen großen Star per Trade nach Florida lotsen? ran analysiert die Quarterback-Optionen der Bucs.
Blaine Gabbert
Den Anfang machen die vorhandenen Spielmacher im Kader der Buccaneers. Bradys Backup Blaine Gabbert ist einer der erfahrensten Quarterbacks der Liga, 2011 wählten ihn die Jacksonville Jaguars in der ersten Draft-Runde aus. Doch darin liegt auch ein großes Problem: Gabbert konnte sich weder in Jacksonville, noch in San Francisco (2014-16), Arizona (2017) oder Tennessee (2018) durchsetzen und nimmt eher die Rolle eines klassischen Backups ein. Seit 2019 trägt er das Trikot der Buccaneers und kennt somit auch das System, allerdings besitzt Gabbert (noch) keinen Vertrag für die kommende Saison.
Kyle Trask
An der 64. Stelle schnappte sich Tampa Bay den früheren Quarterback der Florida Gators im letztjährigen Draft. Der 23 Jahre alte Trask wartet noch auf seinen ersten NFL-Einsatz, durch den Abgang von Tom Brady könnte er diesem Ziel nun wieder einen Schritt näher sein. Während der College-Saison 2020 galt der Texaner lange als potenzieller Erstrundenpick und brach zahlreiche Schulrekorde, darunter die Bestmarke für die meisten Touchdowns in einer Spielzeit (43). Ein Regular-Season-Debüt, vielleicht als Backup, ist durchaus im Bereich des Möglichen.
Jimmy Garappolo
Es wäre wohl eine Ironie des Schicksals, sollte Garappolo wirklich auf Brady folgen. Als Backup bei den Patriots galt "Jimmy G" viele Jahre als designierter Nachfolger des Superstars, stattdessen verschlug es den 30-Jährigen nach San Francisco. Trotz der Teilnahme an Super Bowl LIV wird der Routinier die Bay Area wohl zeitnah verlassen, mit dem jungen Trey Lance steht sein Ersatz auch schon fest. Garappolo kann ein wichtiges Spiel zwar nicht im Alleingang entscheiden, als Game Manager in einer talentierten Mannschaft hat er dennoch das Zeug, eine Franchise bis in die Playoffs zu führen.
Aaron Rodgers
Wer braucht schon Eigengewächse, wenn man per Trade auch einen etablierten Star an Land ziehen kann? Noch trägt Aaron Rodgers das Trikot der Green Bay Packers, doch nach dem überraschend frühzeitigen Playoff-Aus gibt es nicht wenige, die einen Abschied des Routiniers für möglich halten. Der 38-Jährige könnte Bradys Weg weiter fortsetzen und mit dem talentierten Roster erneut auf Super-Bowl-Kurs gehen. Aller Voraussicht nach würden die Bucs eine Verpflichtung allerdings teuer bezahlen müssen: Da Rodgers vertraglich noch an Green Bay gebunden ist, dürften mindestens zwei hohe Draft-Picks in Richtung Wisconsin wandern.
Deshaun Watson
Die Zukunft von Deshaun Watson bleibt weiter ungeklärt. Die Vorwürfe der sexuellen Belästigung schweben wie eine dunkle Wolke über dem 26-Jährigen, der zudem nicht weiter für die Houston Texans auflaufen will. Da eine Klärung der Vorwürfe während der Offseason erwartet wird, könnte der Pro Bowler tatsächlich eine Option für die Buccaneers sein, allerdings wird Watson erst 2026 offiziell ein Free Agent. Neben der Abgabe einiger hoher Draft-Picks müsste die Franchise also auch den Mega-Vertrag des Quarterbacks (Grundgehalt in 2022: 35 Millionen US-Dollar) in Kauf nehmen.
Free Agents
Die wohl einfachste Lösung wäre sicherlich, einen geeigneten Free Agent unter Vertrag zu nehmen. Die ganz großen Namen stehen zwar nicht zur Auswahl, solide Optionen gibt es dennoch allemal. Neben Ryan Fitzpatrick und Andy Dalton stehen auch Cam Newton (re.), Jameis Winston (Bildmitte) und Teddy Bridgewater (li.) ohne Mannschaft da. Eine Rückholaktion von Winston ist sicherlich unwahrscheinlich, in New Orleans konnte der einstige First-Overall-Pick der Bucs unter Beweis stellen, dass auch in ihm ein solider Spielmacher steckt. Bridgewater gilt hingegen als klassischer Game Manager, Newton hat seinen Zenit möglicherweise schon überschritten.
Draft
Die letzte Option für die Buccaneers wäre es, den Draft zu nutzen, um einen neuen Spielmacher zu finden. Allerdings strotzen die diesjährigen Talente nicht vor Superstar-Potenzial, zudem wurde mit Trask erst im vergangenen Jahr ein vielversprechender Spieler unter Vertrag genommen. Dennoch sollte man in der NFL nichts ausschließen, schließlich kann sich auch in den späten Runden noch ein potenzieller Star verstecken. Bis zum ersten Spiel der Regular Season bleiben den Buccaneers noch sieben Monate, um Klarheit auf der wichtigsten Position im Football zu schaffen.