"The Boogeymen": Brutal stark! So tickt die Defense der New England Patriots
"The Boogeymen": Defense der New England Patriots verbreitet Angst und Schrecken
Die New England Patriots könnten dem allseits bekannten Spruch "Defense wins Championships" eine neue Qualität verleihen. Denn die Defense der Pats verbreitet in der NFL Angst und Schrecken und setzt dabei neue Maßstäbe. ran.de stellt sie näher vor.
Besser als so manche Offense
Die Defense/Special Teams der Patriots kommt nach sechs Spielen bereits auf fünf Touchdowns. Zum Vergleich: Die Offense (!) der Jets und Dolphins haben zusammen aktuell vier geschafft.
Yard-Jäger
Die Defense führt im Grunde alle nennenswerten Statistiken an. 234,7 Yards ließ sie bislang pro Spiel zu. Spitzenwert in der Liga. Pro Play sind es nur 4,1 Yards. Das setzt sich zusammen aus nur 73,7 Rushing Yards und 161 Passing Yards. Auch hier ist die Defense jeweils führend.
Quarterback-Albtraum
48 Punkte haben die Patriots bislang zugelassen. Das sind acht pro Spiel. Sechs Touchdowns kassierte das Team von Head Coach Bill Belichick. Bislang ließ die Defense zudem ein gegnerisches Passer Rating von 42,6 zu – auch hier der Spitzenwert.
Interception-Monster
Was Interceptions betrifft, sind die Pats echte Monster: 14 sind es bislang, doppelt so viele wie die Packers und 49ers auf Platz zwei. Hinzu kommen 25 Sacks. Klar, auch das ist der Liga-Topwert.
Besser als die "Monsters of the Midway"
Die Chicago Bears von 1985 ("Monsters of the Midway") und die Baltimore Ravens von 2000 gelten als beste Gesamt-Defense in der jüngeren Historie der Liga. Den Vergleich müssen die Pats nicht scheuen: Denn in zugelassenen Punkten pro Spiel (Bears 12,4, Ravens 10,3, Pats 8), Yards pro Spiel (Bears 258,4, Ravens 247,9, Pats 234,7), Sacks (Bears 4, Ravens 2,2 und Pats 4,2) und zugelassenem Passer Rating (Bears 51,2, Ravens 62,5 und Pats 42,6) sind die Patriots vorne. Essentiell für die Stärken sind einige Schlüsselspieler...
Dont'a Hightower
Der Defensive Captain, der seit 2012 für die Pats spielt, hat zuletzt einen Spitznamen für das Linebacker-Corps kreiert: "The Boogeymen" – die Schrecken der gegnerischen Offense. "Wir wollen da rausgehen und der Motor und die Kraft für die Defense sein. Wenn wir da rausgehen und gut spielen, wird das jede andere Position antreiben", sagte Hightower. Er ist der Anführer, Signal Caller der Defense.
Kyle Van Noy
Der nächste Boogeyman. Ist seit 2016 bei den Patriots. Er kommt in fünf Spielen auf 15 Tackles, 3,5 Sacks und zwei forced Fumbles. Van Noy nahm die Hightower-Vorlage zuletzt auf und rief zu einem Design-Wettbewerb auf: Das komplette Linebacker-Corps als Sweatshirt.
Jamie Collins
Er war in der Offseason ein typischer Belichick-Move, kam nach drei Jahren günstig aus Cleveland zurück nach Boston, und dankt es jetzt mit Topwerten. 30 Tackles und 4,5 Sacks sind Team-Topwerte, hinzu kommen drei Interceptions.
Devin McCourty
Der Safety ist ein Urgestein, seit 2010 beim Super-Bowl-Sieger. Einer der Dominatoren in der dominanten Defense. Er führt die Liga mit vier Interceptions an. Dazu ist er Team Captain, eine Führungspersönlichkeit, der den Respekt seiner Teamkollegen genießt, und den seines Coaches. "Er macht einen unglaublichen Job in jedem Bereich", lobt Belichick.
Jason McCourty
Der Zwillingsbruder von Devin hat sich in seinem zweiten Jahr bei den Patriots als Starter in der Secondary etabliert. Zuletzt fing er seine erste Interception, dazu kommt er auf 28 Tackles. Gehört in seiner aktuellen Form zu den besten Cornerbacks der Liga.
Patrick Chung
Der 32-Jährige ist ein Anker der Defense, seine Vielseitigkeit macht einen Unterschied und fehlt, wenn er wie zuletzt verletzt ausfällt. Gegen die Giants schied der Safety mit einer Brustverletzung aus. Vor der Saison sorgte er wegen einer Anklage wegen Kokainbesitzes für Schlagzeilen. Die Verhandlung des Falles wurde auf den 8. November festgesetzt.
Duron Harmon
Der Safety ist bisweilen der übersehene Held der Secondary. Ein erfahrener und intelligenter Spieler, der meistens die richtigen Entscheidungen trifft. Ein wichtiger Baustein im ganzen System. "Er, Pat (Chung) und Devin (McCourty) haben ein großartiges Kommunikationssystem, manchmal wissen sie kurz nach dem Snap oder mitten im Spiel, wie sie reagieren müssen, je nachdem, was ihre Teamkollegen tun oder wie es in früheren Jahren abgelaufen ist", lobt Belichick, der viel Vertrauen in den 28-Jährigen hat.
Michael Bennett
Am Defensive End kann man erkennen, wie gut und breit aufgestellt die Defense ist, denn dass jemand wie Bennett nicht jeden Snap macht, nicht einmal jeden zweiten, ist ungewöhnlich und sorgt durchaus für Diskussionen. Der Routinier bringt sich trotzdem mit 2,5 Sacks, vier Quarterback-Hits und drei Tackles-for-Loss ein. Und hat mit seinen 33 Jahren dann eben hinten raus mehr Luft. Könnte ja eine lange Saison werden.
J.C. Jackson
Der 23-Jährige ist in seinem zweiten Jahr, der Cornerback ist zur Stelle, wenn er gefordert ist. Egal wo. Zuletzt schaffte er in einem Spiel einen geblockten Punt, der zu einem Touchdown führte und schaffte zwei Interceptions. Devin McCourty schlug vor, für seinen Teamkollegen einen speziellen Defensive/Special Teamer Award einzuführen. "Er hat einige großartige Fähigkeiten am Ball, auch beim Mann gegen Mann", sagt sein Teamkollege Duron Harmon.
Stephon Gilmore
Wenn es jemanden gibt, der McCourty noch übertrumpft, dann ist es Gilmore. Der 29-Jährige führt eine dominante Secondary an, die in Week 6 gegen die Giants den ersten Passing Touchdown zuließ. Gilmore hat die Fähigkeiten, auf die verschiedenen Anforderungen seines Coaches zu reagieren. Er kann sich mit körperlich starken Gegenspielern auseinandersetzen und ist dazu schnell genug, um es mit flinken Receivern aufzunehmen. Ein kompletter Cornerback, der im Zusammenspiel mit seinen anderen Teamkollegen in der Secondary ein im Moment kaum überwindbares Monstrum bildet.
Depth Chart gibt den Ausschlag
Die erwähnten Stars sind die Schlüsselspieler, doch Trumpf der Defense ist auch die Tiefe. 20 Spieler umfasst die Verteidigung, darunter viele vielseitige. Ein hohes Niveau in der Breite erlaubt es Belichick, viel zu rotieren. Ein unbezahlbarer Luxus, wenn es auf Kleinigkeiten wie Frische, ob physisch oder mental, ankommt.
Ein enormer Vorteil
"Spieler zu haben, die mehrere Dinge können und sie auch gut machen, ist ein enormer Vorteil", weiß Belichick. "Wir haben eine Menge Spieler, die in diese Kategorie fallen. Wir können wechseln, wenn wir wollen oder lassen es, wenn wir nicht wollen. Dann können wir die Spieler dort spielen lassen, wo sie normalerweise spielen und sie können mit Sicherheit adäquat damit umgehen." Belichick hat somit zahlreiche "Waffen", die er je nach Bedarf, Gegner und Game Plan einsetzen kann.