Alex Smith hat das beste Quarterback-Rating der NFL
Alex Smith: Das Auslaufmodell trumpft auf
- Aktualisiert: 22.02.2018
- 15:13 Uhr
- ran.de / Oliver Jensen
Der Höhenflug der Kansas City Chiefs hängt eng mit dem Namen Alex Smith zusammen. Dabei sind die Tage des Quarterbacks eigentlich gezählt.
Kansas City – Alex Smith galt vor dem Saisonstart als Auslaufmodell. Die Kansas City Chiefs hatten vor dem Draft 2017 alle Hebel in Bewegung gesetzt, um auf den zehnten Platz vorzurücken und Quarterback Patrick Mahomes II zu verpflichten. Der 22-Jährige gilt als Mann der Zukunft.
Smith war entsetzt, dass ihm mit 33 Jahren nun bereits sein Nachfolger präsentiert wurde. Würde das nun seine letzte Saison bei den Chiefs sein? "Ja, da bin ich mir sicher", sagte er öffentlich. Etwas trotzig merkte er an, dass das Business nun einmal so funktioniere. "Du musst dich jedes Jahr aufs Neue beweisen. Wenn du deinen Job nicht erledigst, suchen sich die Teams einen, der den Job eben erledigt."
Das Paradoxe ist aber: Seitdem die Tage von Smith gezählt sind, spielt er besser als je zuvor. Er ist einer der Hauptgründe dafür, dass die Chiefs mit fünf Siegen aus fünf Spielen das derzeit beste Team der NFL sind.
Smith spielt auf MVP-Level
Seine Zahlen sind beeindruckend: Smith hat 121 seiner 158 Passversuche an den Mann gebracht. Pro Spiel wirft er für durchschnittlich 278,2 Yards. Sein Quarterback-Rating beläuft sich auf 125,8 – der beste Wert aller Quarterbacks. "Der spielt auf MVP-Level. Er reizt sein Potential endlich einmal voll aus", sagte Patrick Esume in seiner Sendung "Coach's Corner" über Smith. Auch die User auf ran.de sind beeindruckt. Bei unserem Quarterback-Voting gaben ihm 23 Prozent der Teilnehmer ihre Stimme. Damit belegte Smith den zweiten Platz hinter Aaron Rodgers.
Es scheint so, als würde Smith endlich den hohen Erwartungen gerecht werden, denen er seit Beginn seiner Profilaufbahn hinterherläuft. Im Draft 2005 war er der Nummer-1-Pick. Die San Francisco 49ers entschieden sich für ihn, obwohl auch Aaron Rodgers verfügbar gewesen wäre. Oft genug wurde ihnen vorgeworfen, die falsche Entscheidung getroffen zu haben.
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Von Kaepernick verdrängt
Acht Spielzeiten verbrachte Smith bei den 49ers. Es war eine Zeit mit Höhen und Tiefen. Smith führte die 49ers zwar in der Saison 2011 bis in das NFC Championship Game. Doch er verlor auch mehrmals seinen Stammplatz. Zuletzt geschah das in der Saison 2012, als ein junger aufstrebender Quarterback namens Colin Kaepernick das Zepter übernahm. Im Jahre 2013 wechselte Smith nach Kansas.
Auf den ersten Blick waren die vergangenen vier Spielzeiten unter der Führung von Smith erfolgreich. Die Chiefs hatten stets eine positive Bilanz und zogen drei Mal in die Playoffs ein. Doch jeder Football-Fan weiß: Ein Quarterback wird erst zum Star, wenn er in den K.O.-Spielen sein Team zum Sieg führt. Dies gelang Smith zu selten. Vier Playoff-Spiele betritt er im Trikot der Chiefs, drei davon gingen verloren.
Nimmt er Rache an den Steelers?
Im vergangenen Jahr scheiterte er mit 16:18 an den Pittsburgh Steelers. Das war jedoch nicht die Schuld von Smith. Im Gegenteil: Er führte seine Mannschaft in letzten Viertel zum Touchdown und brachte auch bei der Two-Point Conversion, die für den Ausgleich notwendig war, den Ball an den Mann. Weil aber einer seiner Offensive-Liner einen Regelverstoß beging, zählte der Versuch nicht. Die Chiefs verloren.
Umso motivierter dürfte Smith sein, am Sonntag gegen die Pittsburgh Steelers (ab 22:25 Uhr live auf ProSieben MAXX) Rache zu nehmen. Auch wenn um den Quarterback plötzlich ein Hype entsteht, bleibt Trainer Andy Reid entspannt: "Er spielt ähnlich wie in den vergangenen Jahren. Nur die Ergebnisse sind etwas anders, weil er mit den Receivern noch mehr im Einklang ist."
Eines ist jedenfalls sicher: Wie ein Auslaufmodell agiert Smith nicht.
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