NFL
Baltimore Ravens: Ein entscheidender Faktor für den Super Bowl
- Aktualisiert: 19.12.2023
- 10:01 Uhr
- Andreas Reiners
Die Baltimore Ravens haben sich vorzeitig für die Playoffs qualifiziert und können die Postseason prägen. Denn ein Faktor ist ein entscheidender. Ein Kommentar.
Qualität ist ein Faktor für den Super-Bowl-Sieg. Glück natürlich auch. Und ein bisschen Magie.
Dieses kaum greifbare, dafür umso wirkungsvollere Gefühl, das sich um eine Franchise ausbreitet. Das nicht nur das Selbstvertrauen stärkt, sondern ein Selbstverständnis fördert, das eine Saison zu einer glanzvollen Gesamtkomposition abrunden kann.
Wie bei Lamar Jackson und den Baltimore Ravens, veranschaulicht in einer einzelnen Szene. Denn der Sack war eigentlich schon sicher.
Doch Jackson befreite sich mit einer ebenso blitzartigen wie sehenswerten Bewegung, schaute, und feuerte einen 26-Yard-Pass zu Isaiah Likely. In der weiteren Folge kamen die Baltimore Ravens zum 17:7 gegen die Jacksonville Jaguars. Ein Mega-Move zu einem essenziellen Zeitpunkt, zum Ende des dritten Viertels.
Crunch-Time-Qualitäten. Ein magischer Moment.
Und ein Beweis, warum die Ravens in dieser Saison ein ernstzunehmender Kandidat für den Gewinn des Super Bowl sind. Denn der größte Faktor fehlte in den vergangenen beiden Jahren im Dezember, wenn es zählte.
Das Wichtigste in Kürze
Ein fitter Jackson. Der Magier.
Lamar Jackson: Im Winter on Fire
Als 2021 und 2022 seine Saisons im Dezember verletzungsbedingt vorzeitig beendet waren, legten die Ravens in dem Monat insgesamt eine 2:3-Bilanz hin. 2021 stand am Ende ein 8:9-Record (nach einem 8:3-Start!), 2022 ging es mit 10:7 zwar in die Playoffs, dort war aber gegen die Cincinnati Bengals Endstation.
Dabei läuft Jackson in der kalten Jahreszeit normalerweise erst so richtig heiß. Er steht im Dezember bei einer 15:3-Bilanz, laut ESPN ist das seit 2018 die zweitbeste hinter Aaron Rodgers (17:3).
Einer der Pluspunkte Jacksons bleibt seine Unberechenbarkeit. Zwar wissen die Teams, dass er als Dual-Threat-Quarterback Stärken als Passer, aber vor allem auch am Boden hat. 3.105 Yards, 17 Touchdowns in der Luft und 741 Yards und fünf Touchdowns am Boden unterstreichen das weiterhin hohe Niveau in beiden Kategorien. Im Jaguars-Spiel war er zum 36. Mal der beste Rusher seines Teams.
Die Gegner wissen das seit sechs Jahren, finden aber nur wenige probate Mittel gegen Jackson, der immer wieder Plays aus dem Hut zaubert, die den Unterschied machen. "MVP"-Rufe sind die logische Folge.
Den Titel hat er übrigens schon, und er weiß natürlich, dass nur ein Super-Bowl-Sieg seine Karriere komplett machen wird.
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Lamar Jackson: Weiter unberechenbar
Ein untrügliches Zeichen für eine spezielle Saison liefern Jackson und Co. auch damit, dass vermeintliche herbe personelle Verluste wie J.K. Dobbins oder Mark Andrews scheinbar mühelos weggesteckt werden können.
Wie das Team mit dem jüngsten verletzungsbedingten Aus von Keaton Mitchell umgeht, muss sich zeigen. Genauso wie das Niveau, denn auf dem Weg zum angestrebten Ziel AFC-Top-Seed warten noch die San Francisco 49ers, die Miami Dolphins und die Pittsburgh Steelers. Doch die 11:3-Ravens sind mit acht Siegen aus den letzten neun Spielen zum richtigen Zeitpunkt in Fahrt.
Wenn Jackson die Offense nun weiterhin so dominant und auf einem hohen Level trägt, er auch unter Druck Überraschungen auspackt, mit Plays den Unterschied macht und dazu dann auch noch die Defense weiter so stark agiert, dann sollte ein tiefer Playoff-Run möglich sein. Und mehr.
Denn die Zeit in Baltimore ist reif für ein bisschen Magie.