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NFL

Bernhard Seikovits: Österreichische Tight-End-Hoffnung der Arizona Cardinals

  • Aktualisiert: 17.07.2021
  • 16:37 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images/GEPA pictures

Der Österreicher Bernhard Seikovits gelangte über das NFL International Pathway Program zu den Arizona Cardinals. Der einst eher schmächtige Quarterback und Wide Receiver hat sich viele Kilos antrainiert, um nun als blockender Tight End zu glänzen.  

München/Glendale – Es waren besondere Augenblicke, als Bernhard Seikovits im Flugzeug saß und zu seinem zukünftigen Arbeitgeber reiste. "Schon die Landung war total absurd. Du fliegst über die Wüste, und auf einmal ist da eine riesige Stadt", verriet er gegenüber "heute".  

Mit dieser riesigen Stadt ist Glendale gemeint – die Heimat von den Arizona Cardinals und somit auch von Seikovits.

Der Österreicher gelangte über das International Pathway Program in die NFL. Der 23-Jährige konnte die Teamwahl zwar nicht beeinflussen, zeigt sich aber dennoch zufrieden. "Ich finde, das ist ein sehr interessantes Team", sagte er bei der "Footballerei".

"Mit Kyler Murray haben wir einen jungen Quarterback, das ganze Team ist irgendwie jung, auch der Head Coach. Ich habe mich gefreut, dass ich bei den Cardinals genommen wurde."

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"Blocken hat mir immer viel Spaß gemacht"

Seikovits entsprang dem Nachwuchs der österreichischen Vienna Vikings. Früher fungierte er als Quarterback und gewann mit der österreichischen Junioren-Nationalmannschaft zwei Mal die U-19 Europameisterschaft. Später agierte er als Wide Receiver.

Im Rahmen des International Pathway Programs wurde er zum Tight End umfunktioniert. Das heißt: Er muss nicht nur Bälle fangen, sondern vor allem blocken, blocken und nochmals blocken. 

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Sorgen bereitet ihm das nicht: "Ich war schon immer ein guter Blocker. Das hat mir auch als Wide Receiver Spaß gemacht." Das erste Feedback fiel positiv aus: "Der Tight End Coach der Cardinals hat gesagt, dass er aus mir einen Blocking-Tight-End macht."

Der gebürtige Wiener hatte bereits im vergangenen Jahr versucht, über das International Pathway Program einen Platz in der NFL zu ergattern – vergeblich. Die Scouts befanden ihn als zu schmächtig.

Dies weckte seinen Ehrgeiz: Mit viel Krafttraining und einer entsprechenden Ernährung sorgte er dafür, dass er heute bei einer Körpergröße von 1,97 Meter auf ein Gewicht von 120 Kilogramm kommt.

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Das Erfolgsgeheimnis: mehr trainiert, mehr gegessen

"Ich habe einfach mehr trainiert und mehr gegessen als vorher", erzählte er gegenüber dem "Standard". "Trotzdem kann ich mich mit dem größeren Gewicht gut bewegen. Es fühlt sich nicht an wie 120 Kilogramm. Ich kann athletisch mithalten."

Die Vienna Vikings unterstützten ihr Ausnahmetalent. Im Ligabetrieb setzten sie ihn in der Saison 2020 als Tight End ein, damit er passende Szenen für sein Highlight-Tape zusammenbekommt.   

Chris Calaycay, der Head Coach der Vikings, lobt im Gespräch mit "ESPN" sein Potenzial: "Er hat ein großartiges Ballgefühl, großartige Fanghände und ein großartiges Footballverständnis."

Im Mai schnupperte Seikovits erstmals NFL-Luft, als er am Rookie-Minicamp der Cardinals teilnahm.

"Ich bin immer der Erste in den Meetings und der erste beim Training, stelle viele Fragen. Sie testen meine Lernkurve", sagt er. Den Umgang bezeichnet er als respektvoll: "Man wird nicht angeschrien, der Konkurrenzkampf ufert nicht aus."

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Außer Seikovits kämpfen derzeit zwei weitere Österreicher um einen Platz in der NFL.

Der Running Back Sandro Platzgummer entsprang ebenfalls dem International Pathway Program und verbrachte die Saison 2020 im Practice Squad der New York Giants. Im April erhielt er einen regulären Vertrag, muss sich in der Saisonvorbereitung allerdings seinen Platz im endgültigen Kader erkämpfen. 

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Dies ist bei Seikovits ein wenig anders. Als Teilnehmer des International Pathway Program hat er zumindest einen Platz in der Trainingsgruppe sicher.

Doch damit gibt er sich nicht zufrieden. "Ich strebe den aktiven Kader an. Ich versuche, mit allen hier zu konkurrieren. Ich versuche, eine Rolle in den Special Teams zu bekommen und vielleicht der zweite oder dritte Tight End zu werden. Ich freue mich sehr auf die Herausforderung."

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