Receiver picken, Cap Space schaffen, Trauma bewältigen
Buffalo Bills: Die größten Baustellen in der NFL-Offseason
- Veröffentlicht: 18.02.2025
- 11:26 Uhr
- Oliver Jensen
Die Buffalo Bills zählten zu den großen Favoriten der NFL-Saison 2024, konnten sich den Traum vom Super Bowl allerdings erneut nicht erfüllen. In der Offseason sind einige Moves notwendig, um 2025 einen neuen Anlauf zu nehmen.
von Oliver Jensen,
Die Buffalo Bills spielten eine überragende Saison mit 13 Siegen und vier Niederlagen. In Quarterback Josh Allen stellten sie sogar den MVP der Saison. Doch als es wirklich drauf ankam, gingen sie als Verlierer vom Platz. Im AFC Championship Game unterlagen die Bills mit 29:32 gegen die Kansas City Chiefs.
Die Franchise muss somit weiterhin auf den ersten Super-Bowl-Sieg der Teamgeschichte warten. Damit die Durststrecke möglicherweise in der Saison 2025 endet, sind in der Offseason ein paar Baustellen zu beheben.
1. Neue Receiver draften
In Amari Cooper und Mack Hollins werden zwei Receiver der Bills zu Free Agents werden. Der 30-jährige Cooper wurde erst Mitte Oktober von den Cleveland Browns zu den Bills getradet. In acht Spielen der regulären Saison fing er Pässe für 297 Yards und zwei Touchdowns. In den Playoffs war er kein großer Faktor. Allerdings spielte er 2022 und 2023 noch überragend mit jeweils weit über 1.000 Receiving Yards.
Der 31-jährige Hollins fing 2024 zwar lediglich Pässe für 378 Yards, allerdings waren auch fünf Touchdown-Pässe darunter. Ob es noch sinnvoll wäre, für viel Geld die Verträge mit den beiden Routiniers zu verlängern? Zweifel sind angebracht.
Entscheiden sich die Verantwortlichen dagegen, ließe sich der Kader im Draft auffüllen. Die Bills sind in der 1. Runde an Position 30 an der Reihe, in der 2. Runde können sie an Position 56 und 62 sogar zweimal picken. Insgesamt täte den Bills ein kleiner Umbruch auf der Receiver-Position gut.
Das Wichtigste in Kürze
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2. Cap Space schaffen, um den Kader zu verstärken
Die finanzielle Situation der Buffalo Bills lässt es nicht zu, den Kader allzu sehr zu verstärken. Sie stehen aktuell rund 17,3 Millionen US-Dollar über der Gehaltsobergrenze. Von Miller (Pass Rusher), Matt Milano (Linebacker) und Tyler Bass (Kicker) werden in den Medien als mögliche Cut-Kandidaten genannt.
Alleine der Cut von Miller könnte ab dem 1. Juni stolze 17,4 Millionen Dollar an Cap Space schaffen. Der zweimalige Super-Bowl-Gewinner und achtmalige Pro Bowler wird im März bereits 36 Jahre alt. Auch wenn ihm vergangene Saison noch sechs Sacks gelangen, ist er längst nicht mehr die Tackle-Maschine früherer Jahre.
Mit anderen Spielern wie Quarterback Allen oder Defensive Tackle Ed Oliver könnte es sich lohnen, die Verträge umzustrukturieren, um für 2025 Spielraum zu schaffen.
General Manager Brandon Beane bestätigte, dass dies bei Allen zumindest eine Option sei: "Josh und ich werden ganzheitliche Gespräche über das Team führen. Ich sage nicht, dass das (eine Umstrukturierung seines Vertrags, Anm.d.Red.) passieren wird, aber wir schließen es auch nicht aus."
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3. Den Umbruch in der Defense bewältigen
In der Defense laufen mehrere Verträge aus. Cornerback Rasul Douglas und Safety Damar Hamlin werden zu Free Agents. Hier müssen Entscheidungen getroffen werden. Ohnehin haben die Bills Bedarf, sich in der Secondary zu verstärken - vor allem, wenn die beiden Stammspieler gehen sollten.
Zudem gibt es mit Dawuane Swoot, Austin Johnson, Quinton Jefferson und Jordan Phillips noch vier Defensive Liner, deren Verträge ebenfalls enden. Sie alle hatten als Rotationsspieler durchaus ihren Wert. Auch hier deutet sich also ein kleiner Umbruch an, der mit einem klugen Kadermanagement bewältigt werden muss.
Vergangene Saison bekamen die Bills 39 Sacks zustande. 17 Teams der NFL hatten einen höheren Wert. Heißt also: Verbesserungsbedarf ist vorhanden.
4. Special Teams stabilisieren
Die Special Teams erwiesen sich während der Saison 2024 immer wieder als Schwachstelle. Besonders ärgerlich waren die einfachen Fehler, wenn zum Beispiel nicht die richtige Anzahl von Spielern oder nicht das richtige Personal auf dem Feld stand.
Head Coach Sean McDermott hatte direkt nach dem Playoff-Aus noch Matthew Smiley sein Vertrauen ausgesprochen. Wenige Tage später allerdings folgte die Entlassung des Special Teams Coordinator. Chris Tabor, der 2023 noch bei den Carolina Panthers auf der Position aktiv gewesen war und interimsweise als Head Coach agierte (Bilanz: 1-5), tritt dessen Nachfolge an.
Tabor ist sehr angesehen. 2023 wurde er von der Spielergewerkschaft NFLPA zum zweitbesten Special Teams Coach der NFL gewählt. In Buffalo muss er nun die Fehleranfälligkeit beseitigen.
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5. Das Chiefs-Trauma bewältigen
Es ist nicht so, dass die Buffalo Bills den Kansas City Chiefs bei jeder Begegnung unterlegen sind. Im Gegenteil: In den vergangenen vier Spielzeiten trafen die beiden Teams in der AFC jeweils einmal in der regulären Saison aufeinander. Alle vier Spiele gewannen die Bills.
Kommt es allerdings in den Playoffs zu diesem Duell, sieht die Welt ganz anders aus. In vier der vergangenen fünf Spielzeiten trafen sie auf die Chiefs und schieden jedes Mal aus. In den jüngsten beiden Playoffs unterlagen sie jeweils mit drei Punkten Differenz, im Januar 2022 verloren sie in der Overtime. Noch nie konnten die Bills gegen die Chiefs ein Playoff-Spiel gewinnen.
Wollen Allen & Co. im Februar 2026 im Super Bowl stehen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie vorher Kansas City besiegen müssen. Umso wichtiger, dass sie das Chiefs-Trauma bewältigt bekommen.