Das Zitat von Muhsin Muhammad ist bei den Chicago Bears immer noch allgegenwärtig. Denn es ist ein prägendes. Und eines, das immer noch seine Gültigkeit besitzt.
Chicago "ist der Ort, an dem die Receiver sterben", sagte er vor 15 Jahren zu Sports Illustrated. Ein Narrativ, das sich bis heute hält. Und zum Chaos um Chase Claypool passt, denn die Zeit des 25-Jährigen bei den Bears neigt sich dem Ende.
Doch was ist genau passiert? Wie geht es bei den Bears weiter? Und was bedeutet das alles für "EQ" St. Brown?
ran beantwortet die wichtigsten Fragen zum Chaos um Claypool.
Anzeige
Anzeige
Die Chicago Bears spielen in der Nacht zu Freitag bei den Washington Commanders – mit Claypool?
Nein, Chase Claypool wird zum Auftakt des fünften Spieltags bei den Washington Commanders nicht dabei sein. Er hatte bereits in Week 4 gegen die Denver Broncos gefehlt, da war er als "inactive" gelistet worden, obwohl er fit war. Head Coach Matt Eberflus bestätigte danach, dass Claypool in dieser Woche nicht beim Team sein werde.
"Wir haben ihm gesagt, er solle am Wochenende nicht hier sein, auch nicht beim Spiel. Außerdem haben wir ihm mitgeteilt, dass er diese Woche nicht hier sein wird. ... Wir glauben, dass es zu diesem Zeitpunkt das Beste für die Mannschaft ist“, so Eberflus.
Externer Inhalt
Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Was ist zuvor passiert?
Jede Menge, der Fall Claypool zeigt, wie chaotisch es bei den Bears in dieser Saison generell zugeht. Zum einen hat der Receiver seit seinem Trade im November 2022 schlicht nicht geliefert. Die Bears hatten den 32. Pick des vergangenen NFL Draft an die Pittsburgh Steelers abgegeben, doch die Zahlen sind verheerend.
Nach dem Trade brachte er es in der vergangenen Saison in sieben Spielen nur auf 14 Catches für 140 Yards, in der laufenden Saison fing er in drei Partien ganze vier Mal den Ball.
Von Selbstkritik war aber wenig zu hören. Als er vor dem Spiel gegen die Broncos gefragt wurde, ob er das Gefühl habe, als Receiver in die beste Position gebracht zu werden, um seine Top-Leistungen abzurufen, antwortete er mit einem klaren "Nein." Außerdem spielte er den Ball zurück: Er wolle das Team entscheiden lassen, was das Beste für ihn sei, sagte er: "Ich werde keine Ratschläge geben. Das müssen sie entscheiden, und ich werde einfach tun, was sie mir sagen."
"Dolphins Downfall! Wer ist dabei?" - Netzreaktionen
Wie chaotisch es zugeht, zeigt die Kommunikation der Bears. Während Eberflus sagte, es sei die Entscheidung Claypools gewesen, gar nicht zum Spiel gegen die Broncos zu kommen, teilte das Team mit, man habe den Receiver gebeten, zu Hause zu bleiben.
Sonntag meinte der Head Coach, er rechne am Montag mit Claypool auf dem Trainingsgelände, am Montag bestätigte er dann die Abwesenheit für die komplette Woche. Allerdings betonte er auch, dass Claypools Ausbootung nichts mit den zuvor getätigten Kommentaren zu tun habe.
Stattdessen sollen die Verantwortlichen mit Claypools Eifer und Einstellung nicht zufrieden sein. "Wenn man Spieler in Meetings, im Training, bei Walkthroughs und all diesen Dingen bewertet, ist es wichtig, dass man die gesamte Arbeit bewertet, oder?", so Eberflus, der auf der Pressekonferenz in dieser Woche bei der zweistelligen Anzahl an Fragen zu Claypool immer wieder betonte, es sei so das Beste für das Team. Was eine Rückkehr im Grunde unmöglich macht.
Anzeige
Anzeige
Wie geht es mit Claypool und den Bears weiter?
Die Wege werden sich daher wohl trennen. NFL-Insider Jordan Schultz berichtete am Sonntag, dass die Bears Claypool traden wollen. Auch wenn der Wert des 25-Jährigen dramatisch gefallen ist, denn die Bears erwarten "einen Pick der fünften oder sechsten Runde" als Gegenleistung, wie es heißt.
"Ryan (General Manager Poles, Anm.) macht alle Transaktionen und alle Dinge dieser Art und wir werden sehen, wie es weitergeht", sagte Eberflus.
Poles soll sich angeblich die Finger wund wählen, um einen Interessenten zu finden. Auch, weil der Druck auf ihn und den Coach nach saisonübergreifend 14 Niederlagen in Folge immer mehr steigt – auch diese Bilanz ist verheerend.
Diese Top-Stars sind 2024 Free Agents Die Preseason Games sind in vollem Gange, und noch immer stehen einige Free Agents zur Verfügung. Wir zeigen euch die größten noch verfügbaren Namen. (Stand: 18. August 2024)
David Bakhtiari (zuletzt Green Bay Packers) Zehn Jahre beschützte David Bakhtiari den Quarterback der Green Bay Packers. Dreimal schaffte er es in den Pro Bowl, zweimal ins All-Pro-Team. Seit 2021 warfen ihn immer wieder Verletzungen zurück. Vergangene Saison absolvierte der 32-Jährige lediglich ein einziges Spiel. Bleibt Bakhtiari gesund, gilt er als einer der besten Blocker der Liga.
Kareem Hunt (zuletzt Cleveland Browns) In der vergangenen Saison glänzte Kareem Hunt als Running Back Nummer zwei in Cleveland vor allem in der Red Zone. Der 28-Jährige erzielte in 15 Spielen neun Touchdowns. Mit 411 Rushing Yards konnte er jedoch nicht mehr ganz an seine glorreichen Tage bei den Kansas City Chiefs anknüpfen. Mit drei Yards im Durchschnitt kann er Teams in Short-Yardage-Situationen dennoch immer noch weiterhelfen.
Kwon Alexander (zuletzt Pittsburgh Steelers) Kwon Alexander zeigte bei den Steelers ansprechende Leistungen, bevor sich der Linebacker einen Achillessehnenriss zuzog, der seine Saison vorzeitig beendete. Er kam 2023 auf 41 Tackles, fünf Tackles for Loss, einen Sack und eine Interception. Seine Verletzungsanfälligkeit und sein Alter – er wird bald 30 – könnten einen Vertrag bislang verhindert haben. Eine solide Kaderergänzung wäre er allemal.
Yannick Ngakoue (Chicago Bears) In seinen acht Jahren NFL bringt es Yannick Ngakoue auf 72 Sacks. Nach einer starken Saison 2022 (zwölf Sacks) kam der ehemalige Drittrunden-Pick zu den Chicago Bears. Eine eher enttäuschende Saison später zog er weiter. Seine nächste Anlaufstelle ist bisher noch nicht gefunden.
Ryan Tannehill (zuletzt Tennessee Titans) Für Ryan Tannehill ist die Zeit in Tennessee abgelaufen. Der Veteran-Quarterback hat den freien Markt betreten, aber er steht auch jetzt immer noch ohne Team da.
Xavien Howard (zuletzt Miami Dolphins) Mit Xavien Howard steht ein weiterer Routinier auf der Cornerback-Position für Verhandlungen bereit. Der 30-Jährige kommt auf 17 Interceptions in den vergangenen vier Spielzeiten und zählte vor wenigen Jahren noch zu den besten Spielern seines Fachs. Allerdings bremsten ihn Verletzungen immer wieder aus. Die zurückliegenden beiden Saisons verliefen unterdurchschnittlich.
Michael Thomas (zuletzt New Orleans Saints) Der "Slant Boy" galt zu Beginn seiner Karriere als eine der größten Wide-Receiver-Hoffnungen der NFL. Nach überragenden ersten Jahren lieferte Michael Thomas in der jüngeren Vergangenheit überhaupt nicht mehr ab. Schafft er den Neuanfang bei einem anderen Team?
Hunter Renfrow (zuletzt Las Vegas Raiders) Der Wide Receiver war 2021 Pro Bowler, 585 Yards und zwei Touchdowns in den zwei Saisons danach haben aber gezeigt, dass der 28-Jährige wohl doch kein Starter ist. Eine Option, um dem Kader noch mehr Tiefe zu verleihen, ist er aber schon. Ein Team hat er aber bislang nicht gefunden.
Wie ESPN berichtet, sollen aber einige Teams davon ausgehen, dass Claypool am Ende von den Bears entlassen werden wird. Der 25-Jährige befindet sich in der letzten Saison seines Rookie-Vertrags und bekommt ein Grundgehalt von 2,993 Millionen Dollar.
Anzeige
Anzeige
Was bedeutet das für das Team?
Das muss so oder so enger zusammenrücken, vor allem auf der Receiver-Position. In Claypools Abwesenheit waren Darnell Mooney, DJ Moore und Cole Kmet die primären Ziele von Quarterback Justin Fields. Auch Jungs wie Rookie Tyler Scott müssen nun früher als erwartet ihren Beitrag leisten. Alle müssen sich steigern, nach dem 0:4-Start stehen die Verantwortlichen mit dem Rücken zur Wand.
Bedeutet aber auch: Equanimeous St. Brown könnte nun weitere Chancen erhalten, er war nach Claypools Aus gegen die Broncos erstmals in dieser Saison in den aktiven Spieltagskader aufgenommen worden und kam zu seinen ersten Snaps. Nicht auszuschließen, dass er sich nun öfter zeigen kann.
Warum ist das typisch für die Bears?
Wie gesagt: Muhammads Zitat ist allgegenwärtig. Und sein Empfinden nicht von der Hand zu weisen.
Die Bears hatten in den letzten 15 Jahren in Brandon Marshall nur einen All-Pro First Team-Receiver, dafür aber 18 Starting Quarterbacks. Diese fehlende Konstanz und auch mangelnde Qualität auf der wichtigsten Position in der NFL macht es dem Team schwer, namhafte Receiver als Free Agents nach Chicago zu locken. Der fehlende Erfolg kommt als allgemeiner Abturner obendrauf.
Generell liefern Receiver in Chicago seit Jahren nicht: Laut ESPN rangieren die Bears-Passempfänger seit 2013 bei den Targets auf Platz 28, auf Platz 31 bei den Receiving Yards und auf Rang 30 bei den First-Down-Receptions. Platz 28 ist es bei den Receiving Touchdowns.
"Ich habe [Muhammads Zitat] definitiv gehört", sagte Rookie Scott bei ESPN. "Ich lege nicht allzu viel Wert darauf. So hat er sich gefühlt, und das ist seine Meinung. Am Ende des Tages kommt immer eine neue Generation und jeder hat eine neue Chance. Warum kann man das Stigma oder die Kultur, die Chicago vielleicht hat, oder die er als solche empfand, nicht ändern?"
Scott und Co. haben viel zu tun, um das zu ändern. Fest steht aber: Claypool wird wohl nichts mehr dazu beitragen.
Anzeige
NFL: Die Modern-Era-Kandidaten 2024 für die Hall of Fame
Superstars en masse - Die 2024-Kandidaten für die Hall of Fame Wie jedes Jahr können auch 2024 wieder eine Reihe an ehemaligen NFL-Stars vom Sprung in die Hall of Fame träumen. ran zeigt die potenziellen Kandidaten.
Antonio Gates Position: Tight End Ex-Teams: San Diege/Los Angeles Chargers Größte Erfolge: Pro Bowl (8), First-team All Pro (3), NFL 2000s All-Decade Team Status: Erster Aufnahmeversuch
Julius Peppers Position: Defensive End Ex-Teams: Carolina Panthers, Chicago Bears, Green Bay Packers Größte Erfolge: Pro Bowl (9), NFL Defensive Rookie of the Year, First-team All Pro (3), NFL All-Decade Team 2000s & 2010s Status: Erster Aufnahmeversuch
Jared Allen Position: Defensive End Ex-Teams: Kansas City Chiefs, Minnesota Vikings, Chicago Bears, Carolina Panthers Größte Erfolge: Pro Bowl (5), First-team All Pro (4), NFL Sacks Leader (2) Status: Finalist aus 2023
Willie Anderson Position: Offensive Tackle Ex-Teams: Cincinnati Bengals, Baltimore Ravens Größte Erfolge: Pro Bowl (4), First-team All Pro (3) Status: Finalist aus 2023
Dwight Freeney Position: Defensive End Ex-Teams: Indianapolis Colts, San Diego Chargers, Arizona Cardinals, Atlanta Falcons, Seattle Seahawks, Detroit Lions Größte Erfolge: Super-Bowl-Sieger 2006, Pro Bowl (7), First-team All Pro (3), NFL Sacks Leader, NFL 2000s All-Decade Team Status: Finalist aus 2023
Devin Hester Position: Wide Receiver, Punt Returner, Kick Returner Ex-Teams: Chicago Bears, Atlanta Falcons, Baltimore Ravens, Seattle Seahawks Größte Erfolge: Pro Bowl (4), First-team All Pro, NFL All-Decade Team 2000s & 2010s, NFL-Rekorde für All-Time Return Touchdowns (Punt und Kickoff) und die meisten Punt Return Touchdowns Status: Finalist aus 2023
Torry Holt Position: Wide Receiver Ex-Teams: St. Louis Rams, Jacksonville Jaguars, New England Patriots Größte Erfolge: Super-Bowl-Champion 1999, Pro Bowl (7), First-team All Pro, NFL Receiving Yards Leader (2), NFL 2000s All-Decade Team Status: Finalist aus 2023
Andre Johnson Position: Wide Receiver Ex-Teams: Houston Texans, Indianapolis Colts, Tennessee Titans Größte Erfolge: Pro Bowl (7), First-team All Pro (2), NFL Receptions Leader (2), NFL Receiving Yards Leader (2) Status: Finalist aus 2023
Reggie Wayne Position: Wide Receiver Ex-Teams: Indianapolis Colts, New England Patriots Größte Erfolge: Super-Bowl-Sieger 2006, Pro Bowl (6), First-team All Pro, NFL Receiving Yards Leader Status: Finalist aus 2023
Patrick Willis Position: Linebacker Ex-Teams: San Francisco 49ers Größte Erfolge: Pro Bowl (7), NFL Defensive Rookie of the Year, First-team All Pro (5), NFL 2010s All-Decade Team, NFL Tackles Leader (2) Status: Finalist aus 2023
Darren Woodson Position: Safety Ex-Teams: Dallas Cowboys Größte Erfolge: Dreimaliger Super-Bowl-Champion (1992, 1993, 1995), Pro Bowl (5), First-team All Pro (4) Status: Finalist aus 2023
Eric Allen Position: Defensive Back Ex-Teams: Philadelphia Eagles, New Orleans Saints, Oakland Raiders Größte Erfolge: First Team All-Pro, Second Team All-Pro (2), Pro Bowl (6) Status: Finalist aus 2023
Jahri Evans Position: Offensive Guard Ex-Teams: New Orleans Saints, Green Bay Packers Erfolge: Super Bowl Champion (2009), First Team All Pro (4), Second Team All Pro (2), Pro Bowl (6), NFL All Decade Team 2010er Status: Finalist aus 2023
Rodney Harrison Position: Defensive Back Ex-Teams: San Diego Chargers, New England Patriots Erfolge: Super Bowl Champion (2003, 2004), First Team All Pro (2), Second Team All Pro, Pro Bowl (2) Status: Finalist aus 2023
Fred Taylor Position: Running Back Ex-Teams: Jacksonville Jaguars, New England Patriots Erfolge: Second Team All Pro, Pro Bowl Status: Halbfinalist aus 2023