Try-Outs bei den Arizona Cardinals
Cologne Crocodiles: Moubarak Djeri spricht über seinen NFL-Traum
- Aktualisiert: 17.03.2018
- 16:48 Uhr
- ran.de/Christian Stüwe
Abdoul Moubarak Djeri reist am kommenden Samstag zu einem Try-Out bei den Arizona Cardinals. Im Interview mit ran.de spricht der Defensive End der Cologne Crocodiles über seine NFL-Chance, seine Hoffnungen und die Liebe zum Football.
Köln/München - Für Abdoul Moubarak Djeri könnte es die Chance seines Lebens sein.
Am 24. März fliegt der Defensive End der Cologne Crocodiles von Köln aus in die USA, um an einem Try-Out der Arizona Cardinals teilzunehmen.
Der 1,91 Meter große und 121 Kilogramm schwere Djeri, den alle nur "Mouby" nennen, kam vor elf Jahren aus Togo nach Deutschland und wurde in der Jugendabteilung der Crocodiles zum GFL-Spieler ausgebildet.
Nun kämpft der 22-Jährige um den nächsten Schritt in seiner Karriere. Im Interview mit ran.de spricht er über seinen NFL-Traum.
ran.de: Abdoul Moubarak Djeri, am nächsten Samstag fliegen Sie zum Try-Out nach Arizona. Sind Sie schon aufgeregt?
Djeri: Natürlich! Das ist eine große Chance, die bekommt man nicht so einfach.
ran.de: Wissen Sie ungefähr, was Sie in Arizona erwartet?
Djeri: Ich weiß noch nicht genau, was mich erwartet. Ich denke, es wird ein Probetraining sein, bei dem ich Leistung bringen muss und zeigen muss, was ich drauf habe.
ran.de: Also so ähnlich wie beim Combine?
Djeri: So wie ich es verstanden haben, wird es nicht so wie beim Combine werden. Es ist ein Try-Out, bei dem sie sehen wollen, wie ich mich bewege. Sie wollen schauen, wie meine Athletik ist.
ran.de: Wie kam der Kontakt zu den Arizona Cardinals zu Stande?
Djeri: Durch meinen Offensive Coordinator bei den Cologne Crocodiles, David Odenthal. Er hat am College gespielt und die Kontakte nach Amerika. Er hat gesehen, wie hart ich jeden Tag trainiere. Ich habe schon immer gesagt, dass ich irgendwann gerne nach Amerika gehen würde. Irgendwann kam er dann auf mich zu und hat mir gesagt, dass er mir vielleicht ein Probetraining in den USA besorgen könnte, wenn ich weiter so hart trainieren würde.
ran.de: Jetzt hat es geklappt. Sie fliegen nach Arizona. Wie geht es weiter, wenn Sie angekommen sind?
Djeri: Ich werde am Flughafen abgeholt, wie es dann genau weiter geht, weiß ich noch nicht. Ich kenne auch niemanden dort. Ich bin als Elfjähriger nach Deutschland gekommen, seitdem habe ich das Land nicht mehr verlassen. Das ist jetzt nach elf Jahren das erste Mal wieder, dass ich irgendwo hinfliege.
ran.de: Was haben Sie sich für das Try-Out vorgenommen?
Djeri: Ich will dort 100 Prozent Gas geben, genauso wie ich hier immer trainiere. Aber ich will mich auch nicht verrückt machen. Das ist zwar eine große Chance, aber wenn ich nervös werde, könnte das alles versauen. Ich will einfach locker bleiben, das Beste aus mir rausholen und zeigen, was ich wirklich draufhabe. Dann hoffe ich, dass das am Ende des Tages etwas wird.
ran.de: Wie würden Sie sich als Football-Spieler beschreiben?
Djeri: Ich bin ein Spieler, der in der Defense wirklich Druck auf den Quarterback bringen kann. Mein Pass Rush ist gut, ich bringe Stärke mit und kann das Team motivieren. Ich bin ein Mensch, der Willenskraft hat. Ich will immer mehr als andere, das ist meine Stärke.
ran.de: Haben Sie einen NFL-Spieler, den Sie als Vorbild sehen?
Djeri: Ein Vorbild nicht, denn ich muss aus mir selbst das Beste rausholen und das Beste aus mir machen. Aber ich habe einen Lieblingsspieler, den ich sehr mag: Jadeveon Clowney von den Houston Texans. Ich habe ihn schon am College verfolgt. Er bringt immer guten Pressure auf den Quarterback, er ist immer motiviert. Das mag ich sehr an ihm. Aber ich kann nicht einfach seine Spielweise kopieren. Jeder hat andere Stärken, eine andere Athletik und am Ende muss ich meine bestmögliche Leistung zeigen.
ran.de: Haben Sie ein Lieblingsteam in der NFL?
Djeri: Ein Lieblingsteam habe ich nicht. Eigentlich gefallen mir alle Teams in der NFL.
ran.de: Aber mit den Cardinals könnten Sie sich schon anfreunden?
Djeri: Arizona ist ein super Team, ich würde sehr gerne dort spielen. Die Defense ist super aggressiv und übt immer großen Druck auf den Quarterback aus. Das mag ich. Arizona wäre super für mich.
ran.de: Die GFL-Saison ist ja jetzt schon eine Zeit vorbei, sind Sie trotzdem gut im Training?
Djeri: Ich trainiere jeden Tag! Montag bis Sonntag, jeden Tag ohne Pause. Athletik, Krafttraining, Dehnen, alles. Ich mache Videos davon und poste sie auf meiner Instagram-Seite. Selbst während wir das Interview führen, bin ich im Gym.
ran.de: Sie tun also alles Mögliche für den großen Traum, Football-Profi zu werden.
Djeri: Auf jeden Fall! Für mich persönlich ist Football einfach der beste Sport, wo man seine ganze Energie reinstecken kann. Von der Athletik bis zum menschlichen Faktor ist da alles dabei. Ein Football-Team ist wie eine Familie. Ich bin damit aufgewachsen, ich habe mir was aufgebaut. Das ist ein Gefühl, das man nicht beschreiben kann. Ich liebe Football!
Christian Stüwe
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