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Combine 2022: Kayvon Thibodeaux – wenn Talente gegrillt werden

  • Aktualisiert: 03.03.2023
  • 10:22 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© IMAGO/Icon SMI

Der Combine ist für die Teams eine gute Gelegenheit, den Talenten auf den Zahn zu fühlen. So ist Kayvon Thibodeaux zum Beispiel von den New York Giants in die Mangel genommen worden.

München – Die NFL kann ein Haifischbecken sein. 

Wer nicht untergehen will, muss deshalb bestmöglich vorbereitet sein. Muss sich freischwimmen können. Deshalb gibt es für die Talente unter anderem den Combine – dort ist Zeit genug, um von den Teams durch die Mangel genommen zu werden.

Kayvon Thibodeaux wurde zum Beispiel von den New York Giants gegrillt, wie er verriet.

"Sie haben mir das Leben schwer gemacht", sagte der Defensive End. Und lächelte, denn er hatte das Gefühl, "dass es wie bei einem großen Bruder war, wo sie dir das Leben schwer machen, weil sie an dir interessiert sind und dich mögen".

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Das Risiko minimieren

Teams wollen gerade bei potenziellen Top-Picks wie Thibodeaux das Risiko so gut es geht minimieren. Aus sportlicher Sicht ist zum jetzigen Zeitpunkt vieles klar, Überraschungen sind bei den Top-Spielern in der Regel eher die Ausnahme, auch beim Combine.

Deshalb geht es in den Gesprächen vor allem um den Charakter, um Motivation, um die Einstellung. Also darum, ob sich der Spieler bei allem Talent möglicherweise selbst im Weg steht und dem Team mehr Probleme bereitet, als dass er auf dem Feld eine Hilfe ist. 

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Die Giants haben zwei Picks in den Top Ten, an fünfter und siebter Stelle. Für den geplanten Umbruch ist es essenziell, dass die beiden Picks sitzen. Denn zu dem Zeitpunkt im Draft ist die Hoffnung groß, dass Spieler wie Thibodeaux aus dem Stand einschlagen.

Und Thibodeaux, der auf dem College für die Oregon Ducks spielte, wird dann auch in vielen Mock Drafts an fünfter Stelle bei den Giants gesehen. Deshalb haben GM Joe Schoen und Head Coach Brian Daboll ihren potenziellen Neuzugang auch nicht geschont. 

So haben sie den 21-Jährigen zum Beispiel gefragt, was passiert, wenn er nicht der große Star ist, wenn er zu den Giants kommt. Außerdem ist New York speziell, auch medial. Selbstbewussten Spielern wie Thibodeaux, der sich schon jetzt für einen unaufhaltsamen Pass Rusher hält, wird bei einem naiven Ansatz beim Einstieg in die NFL gerne unsanft der Zahn gezogen.

Bei Top-Talenten ist die Skala nach oben oft offen, die theoretische Fallhöhe hat es aber gleichzeitig auch in sich. Das gilt auch für Thibodeaux, dessen athletische und explosive Fähigkeiten unbestritten sind. Er muss sie aber auch auf den Platz bringen.

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"Die Medien werden über mich herfallen"

"Wenn ich in fünf Spielen keinen Sack mache, werden sie darüber reden, die Medien werden über mich herfallen, ich werde in der Kritik stehen", so Thibodeaux. Seine Antwort an die Giants: "Ich sagte ihnen, dass ich schon in den Medien war, seit ich in der High School war. Ich bin also dafür ausgebildet worden und weiß, dass das meiste davon Unterhaltung ist." 

Allerdings nicht alles.

Denn die Gerüchte, dass seine Arbeitseinstellung nicht die beste sei, halten sich rund um den Combine hartnäckig. Viele seiner Power-Plays erzeugen einen Wow-Effekt, andere aber säen Zweifel, ob er mit genug Feuer spielt. Er habe bei einigen Plays zu früh aufgegeben, heißt es. Das mögen auf den ersten Blick Kleinigkeiten sein, doch die machen auf dem höchsten Level den Unterschied aus. 

Und: Zwischen Combine und Draft kommt es nicht selten vor, dass einstige Sterne verglühen, dass Top-Talente brutal abstürzen, weil Zweifel am Charakter aufkommen oder auch mal Fehltritte aus der College-Zeit ans Licht kommen.

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Zu wenig Biss? 

"Ich glaube nicht, dass ich die Teams überzeugen muss (dass ich dieses Spiel liebe), aber das ist das Narrativ der Medien", wehrte sich Thibodeaux. "Es muss immer irgendeine Erzählung geben."

Er sei ein Kind aus Los Angeles, betonte er, "und wenn man weiß, welche Widrigkeiten ich durchmachen musste, um hierher zu kommen, und was ich alles opfern musste, und was meine Mutter opfern musste, damit ich hier sein konnte, dann versteht man, was ich im Herzen fühle. All die Opfer, die ich bringen musste, um hierher zu kommen, hätte ich nicht gebracht, wenn ich das Spiel nicht lieben würde".

Die Liebe zum Spiel - das ist immer noch die beste Voraussetzung, um sich auch im Haifischbecken NFL freizuschwimmen.

Andreas Reiners

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