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Quarterback-Zuwachs in Dallas

Dallas Cowboys: Was die Verpflichtung von Andy Dalton für Dak Prescott bedeutet

  • Aktualisiert: 03.05.2020
  • 23:34 Uhr
  • ran.de/Christian Stüwe
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© 2013 Getty Images

Die Dallas Cowboys holen mit Andy Dalton einen Backup-Quarterback, der sofort auch Starter sein könnte. Dak Prescott, dessen Vertragsverhandlungen seit Monaten stocken, gerät dadurch unter Druck.

Dallas/München - Die Dallas Cowboys haben einen neuen Backup-Quarterback.

Eigentlich wäre das eher eine Randnotiz. Aber der neue Mann hinter Dak Prescott ist Andy Dalton. Ein Signal Caller mit neun Jahren Erfahrung in der NFL. Einer, der gezeigt hat, dass er ein Team in die Playoffs führen kann.

"The Red Rifle" hat ohne Frage das Zeug, Starter in der NFL zu sein. Mit 32 Jahren ist Dalton im besten Quarterback-Alter, einige gute Jahre in der stärksten Football-Liga dürfte der dreifache Pro Bowler noch vor sich haben.

Gleich im ersten Satz der Pressemitteilung zu Daltons Verpflichtung erwähnen die Cowboys den "Starter Dak Prescott", hinter dem die Quarterback-Position verstärkt wird. Und natürlich ist Prescott weiter Starter. Dass dies aber so prominent klargestellt werden muss, unterstreicht, dass Prescott plötzlich mächtig Konkurrenz im eigenen Lager hat. Was seine Situation nicht einfacher machen dürfte.

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Zeke Elliott hat längst einen Monster-Vertrag in der Tasche

Als Viertrundenpick holten die Cowboys Prescott 2016 nach Dallas. Gemeinsam mit Running Back Ezekiel Elliott, die beiden gehören seitdem zusammen wie Batman und Robin. Doch während First-Round-Pick Elliott längst einen fetten Vertrag unterschrieben hat, spielte Prescott die letzten vier Jahre unterbezahlt mit seinem Rookie-Vertrag.

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Dalton heuert in seiner texanischen Heimat an
News

Quarterback Dalton wechselt zu den Dallas Cowboys

Quarterback Andy Dalton hat nur zwei Tage nach seiner Entlassung bei den Cincinnati Bengals in der NFL einen neuen Klub gefunden. Er spielt künftig für die Dallas Cowboys.

  • 03.05.2020
  • 10:51 Uhr

Seit Monaten feilschen Prescott und Cowboys-Eigentümer Jerry Jones um ein neues Arbeitspapier. Doch eine Einigung steht aus. Mal soll die Bezahlung Prescott nicht gepasst haben, mal die Laufzeit. Die Cowboys belegten den 26-Jährigen deshalb mit dem Franchise Tag, der Prescott 31 Millionen Dollar für die nächste Saison einbringen würde.

Prescott unterschrieb den Tag bislang aber nicht und schwänzte die ersten virtuellen Teamaktivitäten mit dem neuen Cowboys-Coach Mike McCarthy. Auch deshalb könnte die Verpflichtung Daltons als Warnschuss in Prescotts Richtung gewertet werden. Schließlich beginnen unter einem neuen Head Coach alle bei Null, Prescott kennt McCarthys System genauso wenig wie Dalton.

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Steht Jerry Jones wirklich voll hinter Prescott?

Vor allem wirft Daltons-Verpflichtung aber einmal mehr ein Schlaglicht auf das Verhältnis zwischen Jerry Jones und Prescott. Ist der mächtige Cowboys-Besitzer vielleicht doch nicht so hundertprozentig von seinem Spielmacher überzeugt, wie er es in der Öffentlichkeit stets beteuert?

Auf jeden Fall schien die Bereitschaft des Milliardärs, tief in den Geldbeutel zu greifen, bei Tony Romo deutlich eher gegeben zu sein. In den Jahren 2007 und 2013 wurde Romo, der von Prescott als Quarterback verdrängt wurde, mit hochdotierten Verträgen ausgestattet. Interessant: 2013, als Romo einen mit 108 Millionen Dollar dotierten Sechsjahresvertrag unterschrieb, blickte der Quarterback auf eine mäßige 8-8-Bilanz zurück. Genau wie Prescott jetzt.

Dies rief auch Dez Bryant auf den Plan. Der ehemalige Cowboys-Receiver bestätigte den Cowboys via Twitter, komplett neben der Spur zu sein. "Bezahlt Dak", forderte Bryant. Und weiter: "Ich vermute, die Cowboys sehen den Quarterback nur als ein austauschbares Teil in der dominanten Offensive."

Tatsächlich haben die Cowboys eine bärenstarke Offense zusammen. Zeke Elliott, Rookie-Receiver CeeDee Lamb und Amari Cooper - der übrigens auch gerade erst einen 100-Millionen-Dollar Vertrag unterschrieben hat -, um nur einige zu nennen. In einer solchen Offensive kann ein Quarterback gut aussehen. Das gilt für Prescott, aber natürlich auch für Andy Dalton, der in Cincinnati nie über solche Waffen verfügte.

Der Vertragspoker ruht

Derzeit ruht der Vertragspoker zwischen Prescott und den Cowboys, auch weil der Bruder des Quarterbacks vor knapp zwei Wochen überraschend verstorben war. Wenn die Parteien an den Verhandlungstisch zurückkehren, dürfte sich Prescotts Blatt aber verschlechtert haben.

In den US-Medien gibt es sogar bereits Spekulationen, dass die Cowboys Prescotts nicht unterschriebenen Franchise Tag zurückziehen könnten, mit Dalton in die Saison gehen und so eine Menge Geld sparen könnten. Das wiederum an anderer Stelle in das Team investiert werden könnte.

Dies erscheint allerdings sehr unwahrscheinlich. Alles spricht dafür, dass die Cowboys mit Prescott als Starter für die Saison 2020 planen. Unersetzlich darf sich der junge Quarterback nun aber nicht mehr fühlen. Und genau das dürften die Dallas Cowboys mit der Verpflichtung von Andy Dalton bezweckt haben.

Christian Stüwe

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