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Denver Broncos: Nach Wilson-Beben – Payton steht vor wildem Rodeo-Ritt
- Veröffentlicht: 29.12.2023
- 00:00 Uhr
- Marcus Giebel
Die Denver Broncos schienen sich Russell Wilson 2022 komplett verschrieben zu haben. Nun zieht Sean Payton die Reißleine. Für den Head Coach ist das wohl nur der Anfang. Die Offseason könnte einem Rodeo-Ritt gleichen.
von Marcus Giebel
Der Umgang der Denver Broncos mit Russell Wilson hat für große Augen, offene Münder und viele Fragen gesorgt. Zum Beispiel die, ob der zum Backup von Jarrett Stidham degradierte Star-Quarterback jemals wieder für die Franchise aus Colorado auflaufen wird.
Oder die, warum Sean Payton ihn ausgerechnet jetzt an die Seitenlinie verbannt. Zwei Spiele vor Ende der Regular Season und mit einer wenn auch noch so geringen, aber eben vorhandenen Chance, nach sieben Jahren wieder die Playoffs zu erreichen.
Bei den Erklärungsversuchen des nicht erwarteten und vor allem vom Zeitpunkt her überraschenden Schrittes kommt immer wieder eine Klausel zur Sprache. Diese garantiert Wilsons Basisgehalt von 37 Millionen US-Dollar für die Saison 2025 bereits am fünften Tag der Saison 2024.
Für die Broncos offenbar ein zu großes Risiko, auch wenn der 35-Jährige in seiner Karriere kaum einmal ein Spiel verletzt verpasste. Hinzu kommt, dass seine Leistungen im Dress des Teams aus Mile High City oftmals zu wünschen übrig ließen und die von ihm angeführte Offense lahmte.
Das Wichtigste in Kürze
Wilson degradiert: Payton will "Funken entfachen"
So fiel es Payton gar nicht mal so schwer, die kontroverse Entscheidung zu erklären. Auch wenn er mit einem Satz loslegte, dessen Inhalt tief blicken lässt, wenn er denn erst einmal ausgesprochen werden muss: "Ich kann Ihnen sagen, dass wir unbedingt gewinnen wollen."
Weiter erklärte der gebürtige Kalifornier kurz vor seinem 60. Geburtstag: "Natürlich geht es in unserem Spiel heutzutage auch um wirtschaftliche Aspekte und andere Dinge, aber der wichtigste Grund dahinter – und ich habe diese Entscheidung getroffen – ist, offensiv einen Funken zu entfachen."
Wilsons Licht in Denver ist also offensichtlich erloschen. Heißt auch: Der als Blockbuster-Trade gefeierte Deal, der die Broncos unter anderen zwei Erst- und zwei Zweitrunden-Picks gekostet hat, könnte zum größten Reinfall der NFL-Geschichte werden.
Der im Spätsommer 2022 ausgehandelte Vertrag läuft noch bis nach der Saison 2028, bei einer Entlassung würden die Broncos auf 85 Millionen US-Dollar an Dead Cap sitzen bleiben. Ein ganz schöner Batzen Geld, der nicht zur Verfügung stünde, um dem Team die dringend benötigte Blutauffrischung zu verschaffen.
Externer Inhalt
Nur die Jets warten länger auf Playoffs als die Broncos
Immerhin warten nur die New York Jets noch länger auf eine Playoff-Teilnahme. Der gewonnene Super Bowl 50 im Februar 2016 war das letzte Postseason-Spiel mit Broncos-Beteiligung.
Mit Wilson, der die Seattle Seahawks zwei Jahre zuvor zum Sieg im Spiel der Spiele geführt hatte, sollte eine neue Erfolgsära starten. Stattdessen hielt die Liaison nun wohl nur 30 gemeinsame Spiele lang, von denen gerade mal elf gewonnen wurden.
Payton, dessen Ankunft vor dieser Saison ebenfalls Hoffnungen auf einen schnellen Aufschwung genährt hatte, bewies mit dem Quarterback-Tausch, dass er auch vor unpopulären Entscheidungen und großen Namen nicht Halt macht. Er ordnet dem Erfolg wirklich alles unter und reagiert, sobald die Ziele ernsthaft in Gefahr sind.
Payton muss nach All-In-Trade nun all-in gehen
Nun muss der langjährige Coach der New Orleans Saints, der dort perfekt mit Drew Brees harmonierte, zeigen, dass er einen Neuanfang ebenso kompromisslos umsetzen kann. In Denver darf sich wohl kein noch so großer Name sicher sein, dass er nächste Saison noch im Team steht.
Denn auch Payton steht bei den Besitzern jetzt umso mehr unter Beobachtung. Dementsprechend muss er liefern. Und all-in gehen. Nachdem der All-in-Trade regelrecht unter den Hufen zermalmt wurde.
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Für Spannung ist in Denver in den kommenden Monaten jedenfalls gesorgt. Laut Dianna Russini von "The Athletic" soll Wilson im März entlassen werden. Dann sollte Paytons Rodeo so richtig an Fahrt aufnehmen. Und noch so manchen Spieler aus dem Sattel werfen.
Den Broncos könnte ein wilder Ritt durch die Offseason bevorstehen. Und die Münder der Beobachter noch häufiger offenstehen.