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Wikinger auf dem Vormarsch

Die Lehren aus dem NFL-London-Game: Das macht die Minnesota Vikings so stark

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 15:14 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© 2017 Getty Images

Die Minnesota Vikings gehören durch ihren 33:16-Erfolg im letzte London-Game des Jahres gegen die Cleveland Browns nun zu den vier besten NFL-Teams der aktuellen Saison. 6:2-Siege sprechen eine deutliche Sprache. ran.de zeigt, was die Wikinger im Moment so stark macht.

London - Mike Zimmer versammelte seine Minnesota Vikings im Bauch des altehrwürdigen Twickenham Stadions in London und platzte fast vor Stolz. "Ich habe vor vier Wochen mit den Mannschaftskapitänen zusammengesessen und da haben wir das gemeinsame Ziel ausgegeben, vor unserer Bye-Week in der kommenden Woche eine Bilanz von 6:2-Siegen zu haben. Und das haben wir geschafft. Ihr habt bislang wirklich einen außergewöhnlichen Job gemacht", sagte der Head Coach im Locker Room der Wikinger und klatschte dabei respektvoll in die Hände.

Die Vikings gehören nach dem deutlichen 33:16-Erfolg über die Cleveland Browns in England und ihrer 6:2-Bilanz nun zu den vier besten NFL-Teams - und dürfen nach wie vor von einer Teilnahme im heimischen Super Bowl 52 im Februar 2018 in Minneapolis träumen.Doch was macht die Vikings im Moment eigentlich so stark? ran.de hat in London ein paar Beobachtungen gemacht. 

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Zusammenhalt

Es war immer wieder beeindruckend zu sehen, wir sehr sich die Vikings am Seitenrand untereinander gepusht haben - selbst nach dem schwachen Start gegen die noch sieglosen Browns. Da gab es keine einzige negative Szene, im Gegenteil: Als Quarterback Case Keenum zu Beginn des Spiels eine Interception warf, kam gefühlt jeder einzelne Wikinger angelaufen und klopfte ihm aufbauend auf die Schulter oder den Helm.

"Ich bin sehr stolz auf dieses Team. Wie sehr die Jungs heute trotz der für uns miserablen Anfangsphase zusammengestanden und sich in die Partie zurückgekämpft haben, das war schon ganz große Klasse", lobte Head Coach Zimmer seine Mannschaft über den grünen Klee, um dann noch eine Anekdote nachzuschieben, die den Charakter seines Teams beschreibt: "Unser Hotel hier in London hatte bislang vier NFL-Teams zu Gast. Die Verantwortlichen kamen in diesen Tagen zu mir und meinten, dass sie noch nie eine so freundliche, nette, zuvorkommende und verschworene Mannschaft bei sich im Haus hatten. Sie essen zusammen, sie hängen zusammen ab, sie machen einfach alles zusammen. So etwas zu hören macht mich als Coach natürlich sehr glücklich."

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Gelassenheit

"Für mich war heute unsere Geduld, unsere absolute Gelassenheit der Schlüssel zum Sieg", meinte Vikings-Defensive-End Everson Griffen. "Wir sind immer ruhig geblieben, haben keine Panik bekommen und den Kampf gegen die Browns angenommen. Diese Ruhe und Gelassenheit macht uns in diesem Jahr auch so stark. Egal wie es steht, wir lassen uns nicht verrückt machen."

Und tatsächlich spielten die Vikings gegen die Browns ganz geduldig ihren Stiefel runter - fast schon beängstigend ruhig. Es wirkte schon ein wenig so, als wollten sie Cleveland damit zermürben, nach dem Motto: Ihr könnt machen was ihr wollt, wir machen unser Ding und werden am Ende den Rasen hier auch als Sieger verlassen. Und sie sollten Recht behalten. Dieses Selbstverständnis haben sich die Vikings allerdings mit nun vier Siegen in Folge auch erarbeitet.

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Die Offensive

Mit Wide Receiver Adam Thielen, Tight End Kyle Rudolph und Running Back Jerick McKinnon konnten gleich drei verschiedene Offense-Spieler der Vikings einen Touchdown erzielen. "Wir haben in der Offensive wirklich unglaublich viele Möglichkeiten, sind sehr variabel und somit für alle anderen Teams schwer auszurechnen", meinte Quarterback Case Keenum nach dem Sieg gegen die Browns. Und auch er selbst bekam die höchsten Weihen von seinem Head Coach."Case bewegt sich gut in und außerhalb der Pocket und bringt seine Pässe an den Mann. Er arbeitet hervorragend mit unserem Offensive Coordinator Pat Shurmur zusammen und gemeinsam entwickeln sie extrem gute Spielzüge", so Zimmer über seinen Signal-Caller, dem er vor allem für die zweite Halbzeit gegen de Browns "ein richtig starkes Spiel" bescheinigte.

Ob in Week 10 vielleicht trotzdem wieder Teddy Bridgewater auf dem Platz stehen darf? Gesund ist er jedenfalls.  Aber nicht nur Thielen, Rudolph und McKinnon, auch der endlich wiedergenesene Wide Receiver Stefon Diggs, Tight End David Morgan und Running Back Latavius Murray machten in Twickenham einen guten Job und zeigten in beeindruckender Art und Weise, welch zahlreiche Möglichkeiten die Wikinger in ihrer Offensive haben.

Die Defense

Die Wikinger stellen laut "nfl.com" aktuell die drittbeste Defensive der Liga. Warum? Das haben sie in London gegen die Browns wieder mal bewiesen. "Unsere Defensive-Line hat einen überragenden Job gemacht, vor allem der Turnover direkt nach der Halbzeit war sicherlich mit spielentscheidend, weil sich das Spiel so zu unseren Gunsten gedreht hat", erklärt Zimmer. "Aber auch den Rest des Spiels haben sie die Browns-Offense größtenteils im Zaum gehalten und viele Punts erzwungen. Das hat uns natürlich in die Karten gespielt."Die Vikings sind also auf einem guten Weg.

"In dieser Saison ist für uns alles möglich. Und natürlich ist ein eventueller Super Bowl bei uns zu Hause auch in unseren Köpfen. Aber wir müssen weiter von Spiel zu Spiel denken und diese dann auch gewinnen", so Defensive-End Griffen. Und wer weiß, vielleicht heißt es am Ende von Super Bowl 52 ja tatsächlich: Skol!

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Aus London berichtet: Dominik Hechler