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Verletzungspech schlägt erneut zu

Die volle Härte der NFL: Ehemaliger Erstrunden-Pick Kevin White kämpft gegen endgültiges Aus

  • Aktualisiert: 30.08.2019
  • 10:00 Uhr
  • ran.de / Marcus Giebel
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© imago
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Kevin White betrat das NFL-Universum 2015 als großes Versprechen. Doch seither wirft den Receiver Verletzung um Verletzung zurück, aber noch nicht komplett aus der Bahn. Nun muss er womöglich sogar um seine Karriere bangen.

Glendale/München - Eines muss sich Kevin White sicher nicht nachsagen lassen: dass er sich von den seine Karriere begleitenden Rückschlägen brechen lassen würde. Wenige Tage nach seiner Entlassung durch die Arizona Cardinals schickte der noch vor fünf Jahren als Toptalent gehandelte Wide Receiver eine Kampfansage in die Football-Welt hinaus.

Via Instagram verbreitete White seine bisherigen Karrierestatistiken, die eben alles andere als vorzeigbar sind. Als siebter Pick im Draft 2015 gezogen, lief er in vier Jahren 14 Mal in der NFL auf und fing 25 Pässe ohne einen Touchdown zu erzielen.

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Nichts und niemand soll White von Schinderei abhalten

Doch diese Zahlen sollen keinesfalls die finalen seiner mit viel Spannung und Enthusiasmus, aber zuletzt immer mehr Ernüchterung begleiteten Laufbahn sein. So schreibt White auch: "Weder eine Verletzung, noch die Meinung eines Coaches oder Fans wird mich davon abhalten, mich weiter zu schinden. Erinnert euch daran, wenn wirklich alles gesagt und erledigt sein wird."

Ihm bleibt zu hoffen, dass bis zu seinem Abschied aus der Liga noch so mancher Super-Bowl-Sieger vor Millionen von Fans gekürt wird. Denn es ist noch gar nicht lange her, dass White zugetraut wurde, im größten Einzelsportereignis des Jahres eine prägende Rolle einnehmen zu können.

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Bester Receiver der Draft Class 2015 neben Cooper

In seinem letzten College-Jahr für die West Virginia University brachte sich White mit 109 Catches für 1447 Yards inklusive zehn Touchdowns entsprechend in Stellung für den Draft 2015. Neben Amari Cooper galt er als bester Wide Receiver der Draft Class.

Auch beim Combine ließ White aufhorchen. Seine Zeit von 4,35 Sekunden im 40-Yard-Dash war gerade angesichts seiner Körpermaße von 1,92 Meter und 98 Kilo eine Hausnummer. Dazu gelangen 23 Wiederholungen beim Bankdrücken. Imponierend.

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Als siebter Pick zu den Chicago Bears

Beim Draft jedoch ging Cooper vorher weg - als vierter Pick zu den Oakland Raiders. Drei Teams später griffen sich die Chicago Bears dann White. In "Windy City" sollte er gemeinsam mit Alshon Jeffery eines der dynamischsten Receiver-Duos in der NFL bilden.

Beide Seiten einigten sich auf einen Vertrag über 15 Millionen US-Dollar plus zehn Millionen US-Dollar an Bonus. Zu Whites vollkommenem Glück schien nur noch der erste Touchdown in der NFL zu fehlen.

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Schienbein schon während der Offseason verletzt

Doch der lässt bis heute auf sich warten. Weil Whites NFL-Karriere von einer wohl einzigartigen Pechsträhne begleitet wird. Schon während der Offseason zog er sich eine leichtere Schienbeinverletzung zu, musste deshalb das erste Preseason-Spiel sausen lassen.

Es kam jedoch schnell viel schlimmer. Die womöglich zu rasche Rückkehr ins Training bekam dem lädierten linken Bein gar nicht gut. Eine Stressfraktur war die Folge. Und damit das Saisonaus - ohne einen einzigen Einsatz.

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2016 bricht sich White das Wadenbein

2016 sollte alles besser werden. Doch auch diese Spielzeit endete für White frühzeitig. Nach vier Einsätzen mit 19 Receptions für 187 Yards folgte die nächste Hiobsbotschaft: Diesmal war das linke Wadenbein gebrochen - als Folge eines verstauchten Sprunggelenks.

Erneut kämpfte sich White zurück - und stand zum Saisonstart 2017 sogar als Starter auf dem Feld. Jeffery war zu den Philadelphia Eagles gegangen, es schien die große Chance für den First Rounder von 2015 zu sein. Doch wieder spielte Whites Körper nicht mit: Nach zwei Receptions für sechs Yards beendete ein Bruch des linken Schulterblattes auch diese Saison, bevor sie so wirklich begonnen hatte.

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In letzten Bears-Jahr nur vier Receptions in neun Spielen

Es war die eine Verletzung zu viel. Nach der Saison ließen die Bears die Chance sausen, White vorzeitig für eine fünfte Spielzeit zu binden. Immerhin: Sein viertes NFL-Jahr bescherte ihm neun Einsätze mit jedoch nur vier Receptions für 92 Yards.

Den Weg in die erste Postseason nach acht Jahren ebneten andere: Tarik Cohen, Anthony Miller, Allen Robinson oder Trey Burton. Einmal erlebte White aber doch seinen großen Moment, der ihm vielleicht doch noch die Wendung zum Guten hätte bescheren können.

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Gegen Patriots Hail Mary von Trubisky gefangen

Beim 31:38 gegen die New England Patriots in Week 7 fing er mit ablaufender Spielzeit eine von Mitch Trubisky abgefeuerte Hail Mary über 54 Yards. Nur um dann direkt vor der Goal Line von Duran Harmon gestoppt zu werden. Die Szene schien sinnbildlich zu stehen für vier Jahre voller Nackenschläge und Schmerzen.

Als die Zeit zum Abschiednehmen gekommen war, wandte sich White noch einmal mit einem emotionalen Post an seinen ersten Arbeitgeber in der Liga. Auf Instagram schrieb er, die Zeit bei den Bears habe "mein Leben für immer verändert und dafür werde ich für immer dankbar sein".

Zugleich unterstrich der 27-Jährige, dass ihn auch die Rückschläge weitergebracht hätten: "Es hat sich zwar nicht so entwickelt, wie wir wollten, aber ich habe dadurch mehr gelernt als ich im Erfolg jemals könnte."

Bei Cardinals sollte White 1,5 Millionen US-Dollar kassieren

Diese Lehren sollten in der Jubiläumssaison den Arizona Cardinals zugutekommen. Das Team aus Glendale einigte sich mit White im März auf einen Einjahres-Vertrag über 1,5 Millionen US-Dollar.

Für einen First Rounder finanziell ein krasser Abstieg. Doch das sah White keinesfalls so. In einem Radio-Interview mit "Arizona Sports 98.7 FM" erklärte er: "Ich würde auch ohne Bezahlung spielen, um zu beweisen, dass ich es draufhabe."

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Unproduktivster Top-10-Draft-Pick binnen 15 Jahren

Argumente hatte er ja sowieso kaum auf seiner Seite. Die Vorschusslorbeeren aus der College-Zeit und dem Combine waren längst aufgebraucht. Laut "ESPN" war kein zwischen 2001 und 2015 in den Top 10 gedrafteter Wide Receiver, Tight End oder Running Back in den ersten vier Jahren unproduktiver als White.

Die 14 Einsätze in dieser Zeit bedeuten die drittwenigsten aller Top-10-Draft-Picks zwischen 1970 und 2015. Entsprechend wurde die Einigung mit den "Cards" als Deal auf Probe angesehen. Der Klub gehe kein großes Risiko ein, für White biete es eine Chance.

White freute sich auf "Neustart"

Der Receiver selbst sprach nach "sehr frustrierenden" vier Jahren von einem "Neustart", um "zu zeigen, was ich draufhabe". Doch statt sich nun im Zusammenspiel mit First-Overall-Pick Kyler Murray und an der Seite von NFL-Legende Larry Fitzgerald zeigen zu dürfen, muss der Pechvogel erneut bei Null beginnen.

Kurz vor dem 3. Spieltag der Preseason gaben die Cardinals White den Laufpass, seinen Platz im Roster übernimmt Michael Crabtree. Und wieder war es eine Verletzung, die bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben dürfte: Diesmal streikte der Oberschenkel, weshalb White eine Woche des Training Camp verpasste.

Einmal mehr bekam er also die volle Härte der NFL zu spüren. In der Liga ist eben keinerlei Platz für Sentimentalitäten. Womöglich droht am Horizont bereits das nahende Karriereende.

Whites Körper nicht für die NFL geschaffen?

Wie lange ihn diese Verletzung außer Gefecht setzen wird, ist nicht bekannt. Weitere Interessenten dürften jedenfalls abgeschreckt werden. Schließlich könnte sich der Eindruck aufdrängen, Whites Körper wäre nicht geschaffen für die in der NFL geforderte Intensität.

Er selbst wird es sicher anders sehen. Natürlich von der positiven Seite. Denn welcher Spieler der Liga ist geübter darin, sich aus solch einem Loch wieder herauszuarbeiten?

White steht "täglicher Kampf" bevor

In dem bereits erwähnten Radio-Interview betonte White auch: "Viele Leute sehen gar nicht, wie hart es ist, sich nach Verletzungen wieder zurückzuarbeiten. Sie denken einfach, es passiert und man kommt zurück um zu spielen und mal eben Millionen von Dollar zu kassieren für das, was man tut. Dabei ist es ein täglicher Kampf."

Der steht ihm nun wieder bevor. Und White wird ihn annehmen. Sein Instagram-Post nach der Entlassung durch die Cardinals ist Beweis genug.

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