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Ravens@Seahawks am Sonntag ab 22.25 Uhr live

Earl Thomas und der Mittelfinger: Emotionale Rückkehr nach Seattle

  • Aktualisiert: 20.10.2019
  • 20:48 Uhr
  • ran.de
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© imago/Icon SMI

Es könnte emotional werden: Am Sonntag (ab 22.25 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) kehrt Ravens-Safety Earl Thomas nach Seattle zurück. Der 30-Jährige könnte sich dann für seinen unrühmlichen Abgang rächen.

München - Manchmal muss der Ärger einfach raus. Bei Earl Thomas musste er raus. Sofort.

Da er in Week 4 der vergangenen Saison mit einem gebrochenen Bein vom Feld gefahren wurde, holte er der Einfachheit halber den Mittelfinger raus und streckte ihn in Richtung Bank der Seattle Seahawks. Eine Geste, die jeder kennt und bei der jeder weiß, was gemeint ist.

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Frust bricht durch

"Ihr könnt mich mal."

Der Star-Safety hatte zuvor für einen neuen Vertrag gestreikt, war dann zurückgekehrt, da es keine Einigung gab. Die hatte sich mit der Verletzung dann komplett erledigt. In dem emotionalen Moment war der Frust nicht mehr aufzuhalten.

Inzwischen ist der Super-Bowl-Champion, sechsmalige Pro-Bowler und Mitbegründer der legendären "Legion of Boom" bei den Baltimore Ravens unter Vertrag – und kehrt am Sonntag (ab 22.25 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) nach Seattle zurück. 

Head Coach Pete Carroll sieht den emotionalen Fehlgriff inzwischen locker. "Offensichtlich war er verärgert", sagte Carroll: "Mein Herz ist ziemlich groß und ziemlich offen für die Jungs, durch die Zeit, die wir miteinander verbringen. Das ist weit wichtiger als eine Geste oder eine Aussage. Ich gebe ihnen Raum, damit sie sie selbst sein können und es machen, wie sie wollen - ich werde sie sowieso lieben."

An der Gefühlslage von Thomas hat sich hingegen wenig verändert: "Ich bereue meine Entscheidung nicht", sagt er in einem aktuellen Interview mit "ESPN". "Wenn sich meine Teamkollegen angegriffen fühlten, bedaure ich das. Aber ich bereue es nicht, Pete das angetan zu haben. Ich zeigte Pete den Mittelfinger, weil ich das Gefühl hatte, dass er nicht ehrlich zu mir war."

Der 30-Jährige weiß noch genau, was damals in ihm vorging: "Ich befand mich in einer Auseinandersetzung mit dem Team, habe mich entschieden zu spielen und auf mich vertraut. Als es dann passierte, hat das meine Frustration nur noch verstärkt."

Dann habe er in Richtung Carroll und Co. geschaut, "und ich habe gedacht: 'Ihr habt gewonnen. Ihr habt gewonnen.' Es war einfach ein total enttäuschender Tag." Schließlich schienen die Seahawks mit ihrer Taktik des Abwartens richtig gelegen zu haben. "Ich glaube, meine Zeit war abgelaufen", sagt Thomas. "Pete und das Front Office haben mich nicht mehr so geschätzt wie früher."

Er wünscht der Franchise, für die er immerhin neun Jahre gespielt hat, trotzdem nichts Schlechtes. Im Gegenteil.

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Stoppt er Russell Wilson?

"Sie gaben mir meine erste Chance. Ich habe dort so viele Spiele gewonnen, bin dort als junger Mann groß geworden. Also werde ich diese Organisation immer respektieren und immer ein Teil davon sein", sagte Thomas und fügte hinzu: "Wir werden den Rest unseres Lebens zusammengehören, weil wir gemeinsam einen Super Bowl gewonnen haben. Aber in der einen Minute lieben sie dich, in der anderen Minute hassen sie dich. So war unsere Beziehung."

Er hat nun eine gute Chance, sich noch zu rächen. Denn als Ex-Hawk kennt er natürlich Quarterback Russell Wilson aus dem Effeff. Der 30-Jährige spielt 2019 eine MVP-reife Saison und führte die Seahawks bislang zu einer 5-1-Bilanz. Eine gute Gelegenheit also, auf andere Weise nochmal den Mittelfinger zu zeigen.

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