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Elis Misere: "Kleiner Manning" kommt nicht auf die Beine

  • Aktualisiert: 15.10.2013
  • 14:55 Uhr
  • SID
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© Getty

In dieser NFL-Saison enttäuscht Giants-Quarterback Eli Manning Woche für Woche. Die Fans wollen ihn loswerden. Der zweimalige Champion fühlt sich "miserabel und schuldig".

New York - An die Vergleiche mit seinem Bruder Peyton hat sich Eli Manning längst gewöhnt. In diesen Tagen aber, da ist Eli noch viel weniger als nur der "kleine Bruder" des Star-Quarterbacks, in dessen Schatten er seit jeher zu stehen scheint. Eli ist die fleischgewordene Erfolgslosigkeit, das Gesicht einer historischen Pleitenserie in der Football-Profiliga NFL. Und während der schier unerreichbare Peyton von Rekord zu Rekord eilt, steht Eli als Spielmacher der noch sieglosen New York Giants im Kreuzfeuer der Kritik.

"Es macht wirklich keinen Spaß, andauernd zu verlieren und das Gefühl zu haben, der Mannschaft nicht zu helfen", sagte der 32 Jahre alte Quarterback nach der sechsten Niederlage seiner Giants im sechsten Saisonspiel dem Sender "ESPN". Mit 21:27 hatte der viermalige Super-Bowl-Champion bei den Chicago Bears verloren - und Manning den vorläufigen Tiefpunkt seiner spielerischen Krise erreicht.

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Historisch schlecht: Pass-Adressaten sind oft die Gegner

Mit 53,7 Prozent hat der Rechtshänder in der Liga die niedrigste Passquote von allen Quarterbacks, die mehr als 100 Pässe geworfen haben. 15 Interceptions hat er sich mittlerweile geleistet - so viele wie in der gesamten regulären Saison aus dem Vorjahr. Seit Dan Fouts 1986 hat sich zudem kein Spielmacher in den ersten sechs NFL-Begegnungen mehr abgefangene Pässe geleistet. "Ich stelle mich der Herausforderung, trainiere jeden Tag sehr hart und suche einen Weg aus der Misere", versicherte Manning. Er wisse ja selbst, dass er einige Fehler gemacht habe.

Und weil Erfolg und Misserfolg einer jeden Mannschaft vor allem im Football nun einmal an der Stärke des Spielmachers gemessen wird, hagelt es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten derzeit Kritik von allen Seiten. "Eli's bezaubernde Welt bricht auseinander", titelte "ESPN" nach der schwachen Vorstellung. Und während Experten bereits über Sinn und Unsinn eines möglichen Tauschgeschäfts diskutieren, sind sich die Football-Fans in den Foren der Onlinespiel-Community bereits einig: "Bloß weg mit Eli, schnellstmöglich!"

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Zweimal Champion, zweimal MVP

Dass Manning über jeden Zweifel erhaben ist, steht außer Frage. Zweimal (2008 und 2012) hat er die Giants zum Titel geführt und dabei mit teilweisen spektakulären Pässen geglänzt. Zweimal wurde er daraufhin als wertvollster Spieler zum MVP gewählt - seinem Bruder Peyton war dies im Übrigen nur einmal gelungen, als er 2007 mit den Indianapolis Colts seinen einzigen Super Bowl gewann. Die Erwartungshaltung - an den mittlerweile für die Denver Broncos glänzenden Peyton, aber eben auch an Eli - ist dementsprechend hoch.

"Für mich ist das nicht leicht", verriet der junge Manning mit Blick auf den derzeit immer größer werdenden Druck. Er fühle sich "miserabel und schuldig - schuldig gegenüber den Trainern, den Mitspielern und jedem, der jeden Tag hart kämpft. Aber ich werde auch kämpfen und ich habe das Gefühl, dass wir wieder gewinnen werden."

Nächster Anlauf gegen Minnesota

Auch wenn die Saison praktisch schon gelaufen ist und die Giants für den Einzug in die Play-offs vor allem auf Ausrutscher der Konkurrenz angewiesen sind, wäre ein rasches Erfolgserlebnis enorm wichtig. Die nächste Chance bietet sich in der Nacht zum Dienstag, wenn Manning und Co. gegen die Minnesota Vikings antreten werden.

"Eli wird zu seiner alten Stärke zurückfinden", prophezeite Defensive End Justin Tuck: "Immer, wenn er in der Kritik gestanden hatte, zeigte er außergewöhnliche Dinge. Das wird auch diesmal so sein."