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US-Hymnen-Proteste in der NFL gehen weiter

Hymen-Streit: Goodell appelliert an die Teams - Cowboys-Eigentümer droht mit Strafen

  • Aktualisiert: 10.10.2017
  • 21:35 Uhr
  • SID / ran.de
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© 2017 Getty Images / imago

Liga-Boss Roger Goodell wendet sich im Hymnen-Streit an die Teams. Der Eigentümer der Dallas Cowboys, Jerry Jones, droht seinen Spielern Strafen an, sollten sie während der Nationalhymne aus Protest knien. Den Profis der Miami Dolphins ergeht es ähnlich.

Dallas - Im Streit um die Hymnen-Proteste der NFL hat sich nun auch Liga-Boss Roger Goodell eingeschaltet. Der 58-Jährige wand sich am Dienstag in einem Brief an alle 32-Teams und bat darum, die Proteste zu beenden.

"Wir glauben daran, dass jeder während der Hymne stehen sollte. Sie ist ein wichtiger Teil unseres Spiels. Wir wollen so unser Land und unsere Flagge ehren", wird Goodell in dem Brief zitiert, der "ESPN" vorliegt. "Der Protest ist eine Barriere in den Gesprächen und hilft nicht, einen Fortschritt zu erzielen. Wir wollen dieses Kapitel hinter uns lassen - gemeinsam mit unseren Spielern!"

Laut Goodell soll es in der kommenden Woche ein Ligatreffen stattfinden. Dort wird den Teams ein Plan vorgestellt, um die Proteste endgültig zu beenden.

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Cowboys-Besitzer droht seinen Spielern

Unterdessen hat auch Jerry Jones, Eigentümer der Dallas Cowboys, seinen Profis Strafen angedroht, sollten sie in den Hymnen-Protest einsteigen.

"Wer die Flagge nicht respektiert, wird nicht spielen", sagte der Milliardär nach dem 31:35 seiner Cowboys gegen die Green Bay Packers. Einen solchen Protest werde er "unter keinen Umständen" dulden.

Grundsätzlich unterstütze Jones seine Spieler. Er ermuntere sie, ihre Meinung kundzutun, sagte er - allerdings nicht während der Nationalhymne. Diese sollten die Cowboys-Profis stehend verfolgen, um die US-Flagge zu ehren. 

Zuletzt hatte sich sogar der Cowboys-Boss dem Protest angeschlossen. Vor dem Spiel seines Teams bei den Arizona Cardinals ging Jones in der Spielfeldmitte gemeinsam mit seinen Profis auf die Knie. Die Aktion fand statt, bevor die Nationalhymne gespielt wurde. Für ihr Verhalten ernteten der milliardenschwere Jones und die Spieler Buhrufe, mitunter von Fans der Dallas Cowboys.

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Auch Dolphins-Spieler müssen stehen

Auch in Miami wurden die Dolphins-Spieler gezwungen, bei der Hymne zu stehen. Drei Spieler widersetzten sich den Vorgaben: Julius Thomas, Michael Thomas und Kenny Stills blieben im Spielertunnel. 

Die Spieler von zwei weiteren Teams sollen offenbar ebenfalls zum Stehen gezwungen worden sein, welche das sind, ist allerdings nicht bekannt. 

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Reaktion auf Proteste: Vize-Präsident verlässt Stadion

Die Proteste in der NFL halten an
News

Hymnen-Streit: Proteste in der NFL halten an

Die Proteste in der Football-Profiliga NFL gegen US-Präsident Donald Trump haben eine Woche nach Ausbruch des Hymnen-Streits angehalten.

  • 10.10.2017
  • 17:09 Uhr

Als Reaktion auf den Protest zahlreicher NFL-Profis während der Nationalhymne hatte US-Vizepräsident Mike Pence zu Beginn der Partie zwischen den Indianapolis Colts und den San Francisco 49ers das Stadion verlassen.

Anschließend schrieb Pence  bei Twitter: "Ich habe das heutige Colts-Spiel verlassen, weil der Präsident und ich keine Veranstaltung würdigen, die unsere Soldaten, unsere Flagge und unsere Nationalhymne nicht respektiert." 

Jeder dürfe zwar seine eigene Meinung haben, teilte der Stellvertreter von Präsident Donald Trump nach seinem Abgang aus dem Lucas Oil Stadium weiter mit. Es sei aber "nicht zu viel von den NFL-Spielern verlangt, die Flagge und die Hymne zu respektieren". Pence, Ex-Gouverneur von Indiana, war wegen der Ehrung des früheren Colts-Quarterbacks Peyton Manning im Stadion.

Anschließend meldete sich auch US-Präsident Donald Trump auf Twitter zu Wort und erklärte, er habe Vize-Präsident Pence gebeten, dass Stadion bei möglichen Protesten zu verlassen. "Ich bin stolz auf ihn und seine Frau Karen", schrieb Trump.

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Viel Kritik von US-Journalisten

Sportjournalist Peter King kritisierte Pences Abgang als lange im Vorhinein geplante Aktion. Es sei klar gewesen, dass die Spieler der San Francisco 49ers wie schon zuvor auch in diesem Spiel protestieren werden. Der Flug des Vize-Präsidenten zu dem Spiel war aus Kings Sicht nichts anderes "als eine reine Verschwendung von Steuergeldern".

Auch die Aussagen des Journalisten Peter Alexander lassen auf ein geplante Aktion schließen. Der NBC-Reporter erklärte, die Medienvertreter wurden schon vor dem Spiel darauf hingewiesen, dass Pence das Spiel vorzeitig verlassen könnte.

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Colts-Profis tragen schwarze Protest-Shirts

Mehr als 20 Profis aus San Francisco hatten während der Hymne gekniet. 2016 hatte der frühere 49ers-Quarterback Colin Kaepernick als erster Spieler seinem Protest explizit gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA mit dem Kniefall Ausdruck verliehen.

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Die Profis der Colts standen während der Hymne und trugen schwarze T-Shirts mit der Aufschrift "Wir stehen auf für Gleichberechtigung, Gerechtigkeit, Einigkeit, Respekt, Dialog, Chancen."

US-Präsident Trump hatte die Proteste im US-Sport selbst noch einmal befeuert, als er Ende September die NFL-Klubeigentümer aufgefordert hatte, protestierende Spieler, die er als Hurensöhne bezeichnete, zu entlassen. Auch die Fans sollten die NFL-Spiele boykottieren, solange die Proteste während der Hymne anhalten.

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