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Jacksonville Jaguars: Das Ende der Minshew-Mania?

  • Aktualisiert: 09.12.2020
  • 18:06 Uhr
  • ran.de/Timo Nicklaus
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© 2020 Getty Images

Nach überstandener Daumenverletzung ist Gardner Minshew eigentlich fit. Doch Head Coach Doug Marrone zieht auf der Quarterback-Position Mike Glennon vor und öffnet so die Tür für jede Menge Spekulationen.

München/Jacksonville - Die NFL-Saison 2019 war keine zehn Minuten alt. Nick Foles hatte gerade einen 35-Yard Touchdown-Pass auf seinen Receiver DJ Chark geworfen. Jubel, Trubel, Heiterkeit. Doch Foles hatte nichts zu lachen. Der neue Quarterback der Jacksonville Jaguars wurde hart erwischt. Das Schlüsselbein war gebrochen.

Sein Back-Up Gardner Minshew musste übernehmen. Gardner wer? Der Rookie hatte sich im Training Camp zwar gegen Alex McGough durchgesetzt und die Ersatzrolle hinter Foles eingenommen, doch so richtig ein Begriff war dieser Minshew kaum jemanden. Der Mann mit dem markanten Schnauzbart trat voller Selbstvertrauen auf das Feld.

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Minshew löst schnell einen regelrechten Hype aus

Zwar verloren die Jaguars das Spiel gegen die Kansas City Chiefs, Minshew jedoch überzeugte mit 22 von 25 angekommenen Pässen und zwei Touchdowns. Die Minshew-Mania war geboren. Der heute 24-Jährige eroberte die Liga im Sturm, zeigte starke Leistungen und wurde auf Anhieb zu einer Art Kultfigur. Auf den Tribünen bestimmten angeklebte Schnauzbärte das Bild, seine lockere, typisch amerikanische Art löste einen regelrechten Hype um den in Flowood, Mississippi geborenen Minshew aus.

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Heute, rund 15 Monate später, ist dieser verflogen. Trotz auskurierter Daumenverletzung saß Gardner Minshew bei der 25:27-Niederlage gegen die Cleveland Browns auf der Bank. Mike Glennon übernahm seine Position und wird das wohl auch in den kommenden Spielen tun. "Wir haben gesprochen und ich habe ihm gesagt, dass ich mehr im Training sehen möchte. Von dem, was ich im Training sehe, wirft Mike besser und er gibt uns die größte Chance zu gewinnen", sagte Jaguars-Head-Coach Doug Marrone unter der Woche.

Zuvor hatte ihn Minshew regelrecht angefleht, wieder aufs Feld zu dürfen. "Ich habe vor der Partie gebettelt, um spielen zu können", erklärte Minshew selber und meint: "Es ist so frustrierend. Anders kann man es nicht beschreiben." Nach einer guten Rookie-Saison (21 Touchdowns, 6 Interceptions, QB-Rating 91,2) bekam Minshew nach dem Trade von Nick Foles zu den Chicago Bears die Rolle des Starting-Quarterbacks zugesprochen.

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Jaguars fallen nach gutem Start rapide ab

Die Jaguars gewannen im Woche eins überraschend gegen die Indianapolis Colts, doch im Anschluss ging es steil bergab. Mittlerweile stehen elf Niederlagen in Serie zu Buche und die Jaguars liefern sich mit den New York Jets ein unrühmliches Rennen um den First-Overall-Pick.

Auch Minshews konnte seine Probleme aus dem Vorjahr nicht verbessern, machte in seiner Entwicklung sogar einen Schritt zurück. Sein Spiel in der Pocket war unsicher, weit offene Receiver wurden verfehlt und auch seine Armstärke wurden mehr und mehr infrage gestellt.

Schon vor seiner Verletzung dachte Marrone offen darüber nach, Minshew auf die Bank zu setzen. In Woche fünf zog sich der Quarterback dann mehrere Brüche im rechten Daumen zu, seinem Team verschwieg er jedoch die Schmerzen und stand auch bei den darauffolgenden Niederlagen gegen die Detroit Lions und die Los Angeles Chargers auf dem Rasen. Erst in der anschließenden Bye Week unterzog sich Minshew einer Untersuchung. Seine Verbissenheit unbedingt spielen zu wollen, wurde dem 24-Jährigen nicht zum ersten Mal zum Verhängnis.

Unbändiger Wille zu spielen

In seinem ersten Jahr an der East Carolina State University versuchte er sich mithilfe eines Hammers die eigene Hand zu brechen. Er wollte damals ein sogenanntes Medical Redshirt bekommen, um statt zwei, drei weitere Jahre spielen zu können. Der Versuch misslang, Minshew spielte einige Wochen mit geschwollener Hand und beschreibt die Aktion heute wenig überraschend als "ziemlich dumm."

Wie es nun um die einstige Misnhew-Mania steht, ist offener denn je. Sei es nun der erste oder zweite Pick im anstehenden Draft – es gilt als ziemlich sicher, dass die Jaguars einen neuen Quarterback auswählen werden.

Angesprochen auf seine Zukunft, gab sich Minshew unter der Woche daher schon fast resignierend: "Ich weiß es nicht. Es ist schwierig zu sagen, ob überhaupt irgendjemand der Teil eines Teams ist, das 1-11 steht, eine langfristige Zukunft hat. Daher kann ich nicht sagen, was passieren wird. Ich kann nur meine eigenen Sachen kontrollieren."

Timo Nicklaus

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