Neuanfang in Texas
Jakob Johnson bei den Houston Texans: Wolkig mit Aussicht auf Kaderplatz
- Veröffentlicht: 18.03.2025
- 14:21 Uhr
- Kai Esser
Jakob Johnson hat ein neues Team: Der Stuttgarter unterschreibt für ein Jahr bei den Houston Texans. Doch wie stehen die Chancen auf einen dauerhaften Kaderplatz? ran analysiert die Situation des Fullbacks.
Von Kai Esser
Station Nummer vier für Jakob Johnson in der NFL: Der Fullback unterschreibt für ein Jahr bei den Houston Texans und geht damit in sein siebtes NFL-Jahr.
Nach einer enttäuschenden Saison 2024, in der er bei den New York Giants nur ganz wenig Spielzeit hatte, öffnet sich für den Stuttgarter damit eine neue Chance.
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Doch wie ist die Lage bei den Houston Texans und kann Johnson sich sogar einen Platz im 53er-Kader der Texans sichern? ran analysiert die Situation.
Jakob Johnson bei den Houston Texans: Der Weg ist schwieriger als für Andere
Zu allererst scheint klar für Johnson: Er geht ohnehin mit einem Handicap in eine Saison. Nicht etwa, weil er irgendwelche körperlichen Gebrechen hätte. Vielmehr liegt es an seiner Position. Johnson ist Fullback.
Und der Fullback ist in der NFL nicht mehr sonderlich gefragt. 2023 etwa benutzten nur noch zwölf von 32 Teams überhaupt einen Fullback, lediglich zehn Teams ließen ihn mehr als zehn Prozent der Snaps in der Offense spielen.
Das Wichtigste in Kürze
Nicht nur nutzen kaum noch Teams einen klassischen Vorblocker, er ist auch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Einzige seiner Spezies im Kader. Allerdings: Dass Johnson einen Kaderplatz bis mindestens zum Auftakt der Offseason hat, ist eine durchweg positive Nachricht.
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Jakob Johnson bei den Houston Texans: Die Aussichten sind nicht rosig
2023 noch setzten die Texans auf einen alten bekannten des Stuttgarters: Andrew Beck. Die beiden kennen sich von den New England Patriots: Während Johnson 2019 als Spieler des International Pathway Programs nach Foxborough kam, wurde Beck etwa zeitgleich als Undrafted Rookie unter Vertrag genommen.
Damals setzte sich Johnson durch und hatte die Nase vor Beck, ehe beide die Franchise nach der Saison 2021 verließen.
Eigentlich soll ein Fullback das Laufspiel verbessern, allerdings überzeugten weder Beck noch das Laufspiel in angesprochener Saison 2023 in Houston. Nicht einmal vier Yards pro Lauf erzielten die Texans. Die Folge: Running Back Dameon Pierce wurde degradiert, Fullback Beck wurde vor der Saison 2024 gecuttet.
Die Folge: Auf einmal erliefen die Texans fast einen Yard mehr im Schnitt pro Laufversuch. Brauchen die Texans dann überhaupt einen Fullback? Dazu noch einen, der 2024 so gut wie gar nicht gespielt hat?
Jakob Johnson bei den Houston Texans: Die Chance heißt Special Team
Nein - und ja. Johnson wird nicht nur als Fullback geführt, sondern auch als Tight End. Freilich, Johnson kann sich nicht mit Travis Kelce oder Brock Bowers messen. Aber in Sachen Blocken ist der Deutsche noch immer stark.
Er ist sich nicht zu schade, die Drecksarbeit zu machen. "Das steht in meiner Berufsbezeichnung mit drin", sagte er einmal über die Hauptaufgabe des Fullbacks: Blocken.
Apropos Drecksarbeit: Die wird vor allem in den Special Teams verrichtet. Die Chance für Spieler, sich in der Saisonvorbereitung zu empfehlen. Gute Special Teamer sind Gold wert.
NFL: Teams mit den meisten Platzverweisen seit 2020
Dass Jakob Johnson Vollzeit-Starter bei den Houston Texans wird, ist quasi ausgeschlossen. Aber er kann eine Nische einnehmen, die je nach Gegner in Phasen des Spiels gebraucht werden kann. Auch in der Offense.
Ab April hat der gebürtige Schwabe die Chance, die Coaches davon zu überzeugen, dass er diese Nische ausfüllen kann.