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MARKUS KUHN SCHREIBT AUF RAN.DE

Kuhn-Kolumne: "Im Cowboys-Stadion fühlt man sich wie im Nachtklub"

  • Aktualisiert: 12.11.2016
  • 22:54 Uhr
  • ran.de / Markus Kuhn
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© Getty/ran

Markus Kuhn widmet sich in seiner wöchentlichen Kolumne für ran.de diesmal den Dallas Cowboys. Er erklärt, warum es so schwer ist, in Dallas zu spielen und spricht sich gegen eine Rückkehr von Tony Romo aus.

Hi Football-Fans,

in dieser Woche möchte ich mich mit einem Team beschäftigen, das ich aus meiner Zeit bei den New York Giants noch sehr gut kenne – und mit denen wir uns auf dem Rasen große Schlachten geliefert haben: die Dallas Cowboys.

Das Spiel gegen die Cowboys war immer eines der härtesten der Saison. Denn durch die enorme Rivalität zwischen den Giants und Dallas ging es auf dem Spielfeld immer extrem aggressiv und temporeich zu – die Cowboys sind einfach ein sehr physisches Team, das einem alles abverlangt. Ich war nach diesen Partien jedenfalls immer total platt.

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Kein normales Stadion

Hinzu kommt, dass man in Dallas das Gefühl hat, in einem Nachtklub und nicht in einem Stadion zu spielen. Überall sind Tänzerinnen, die Musik ist unfassbar laut und an jeder Ecke blinkt und blitzt es. Ein absoluter Wahnsinn. Da hat Cowboys-Besitzer Jerry Jones echt eine ganz schöne Hütte hingestellt. Alles nach dem Motto: Bigger Is Better. Und diese Mentalität passt auch sehr gut zu den Cowboys. Sie werden ja nicht umsonst "America's Team" genannt.

Doch was macht sie vor allem in diesem Jahr so stark? Immerhin führen sie aktuell mit 7:1-Siegen die NFC East an. Das Prunkstück der Cowboys ist schon seit einigen Jahren die Offensive Line. In diesen Mannschaftsteil haben sie in der Vergangenheit sehr viel Geld investiert. Und das hat sich gelohnt. Die Säulen der O-Line sind Center Travis Frederick, Right Guard Zack Martin und Left Tackle Tyron Smith. Das sind körperlich große und starke Spieler, die dennoch unglaublich athletisch und schnell unterwegs sind. Kein Wunder, dass sie alle drei Pro Bowler sind.

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Die beste O-Line der NFL

Dallas hat für mich vielleicht die beste O-Line der kompletten NFL – und die macht es einem Rookie-Quarterback wie Dak Prescott auch ein bisschen leichter zu glänzen. Natürlich hat Prescott großes Talent und bringt alles mit, was ein guter Spielmacher in der NFL braucht. Aber die O-Line gibt ihm durch ihre harte und gute Arbeit auch die Zeit, seine Plays entsprechend durchzuführen. Gleiches gilt für Running Back Ezekiel Elliott.

Klar, auch Elliott ist ein super Spieler. Aber dass er in der NFL gleich so Fuß gefasst hat, ist nicht allein sein eigener Verdienst. Er kann seine spektakulären Runs nur deswegen machen, weil ihm die O-Line den Weg immer wieder aufs Neue so überragend frei blockt. Eines ist aber auch klar: Prescott und Elliott tun den Cowboys gut. Richtig gut sogar. Das sind zwei explosive, aufregende Spieler, die unbedingt und um jeden Preis gewinnen wollen.

Never Change a Winning Team

Das Team hat sich zudem insgesamt stark verjüngt und findet immer besser zusammen. Es könnte wirklich DAS Jahr für Dallas werden. Natürlich war Routinier Tony Romo in der Vergangenheit immer der Grund dafür, dass die Cowboys viele Spiele gewonnen haben – aber eben auch dafür, dass sie so oft verloren haben. Romo hatte keine Konstanz im Spiel. Mit ihm war es ein ewiges Auf und Ab. Das ist mit Prescott als Quarterback jetzt anders. Zumal: Die Cowboys gewinnen nun auch die engen Spiele. Das ist ein großer Unterschied zu den vergangenen Spielzeiten.

Deswegen würde ich auch sagen: Never Change a Winning Team! Aus meiner Sicht sollte Prescott diese Saison auf jeden Fall zu Ende spielen. Romo werden wir also nicht mehr als Starting-Quarterback sehen. Jedenfalls in dieser Saison. Und dann hängt es vom Erfolg der Cowboys ab, ob Prescott auch über die Saison hinaus Playmaker in Dallas sein darf.

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Natürlich hat da aber auch Cowboys-Besitzer Jerry Jones ein Wörtchen mitzureden. Er hängt sich ja gerne mal ins Sportliche mit rein – und Romo ist ein enger Freund von ihm. Aber wenn Prescott so weiterspielt wie bisher, dürfte auch Jones in Zukunft nicht mehr an dem Rookie vorbeikommen. Zumal die beiden Rookies – Prescott und Elliott – mit ihrer unbekümmerten, frischen Art beim gesamten Team gut ankommen und sie im Locker Room mitziehen. Was ich aus Dallas so höre, herrscht dort wirklich eine richtig gute Stimmung. Auch dank Prescott und Elliott.

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Cowboys können weit kommen

Für mich haben die Cowboys in diesem Jahr jedenfalls die Chance, sehr weit zu kommen. Sie haben ein dominantes Laufspiel, starkes Passspiel, top Coaches und richtig gute Spieler in ihren Reihen. Aktuell gehören sie aus meiner Sicht mit den New England Patriots und den Oakland Raiders zu den drei besten Teams in der NFL. Ob es am Ende für den ganz großen Wurf reicht, muss man abwarten.

Jetzt wünsche ich euch aber erstmal viel Spaß beim Double-Header auf ProSieben MAXX und ran.de – mit den Spielen Kansas City Chiefs at Carolina Panthers und eben den Dallas Cowboys at Pittburgh Steelers. Und wir lesen uns dann wieder wie gewohnt in der kommenden Woche. 

Herzliche Grüße,

Euer Markus

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